Die griechische Schuldenkrise ist zu einer unendlichen Geschichte geworden. Seit mehr als zwei Jahren hält sie Europa in Atem, weitere wichtige Entscheidungen werden in dieser Woche erwartet.
Griechenland beteuert zu Jahresbeginn, dass es die Kriterien des EU-Stabilitätspakts ab 2012 wieder erfüllen will. Ein Nothilfepaket für das hochverschuldete Land lehnt Deutschland ab - noch.
Athen ruft um Hilfe: Die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) gewähren Griechenland Hilfskredite in Höhe von 110 Milliarden Euro. Für weitere Notfälle in anderen Euro-Ländern wird der vorläufige Euro-Rettungsfonds (EFSF) aufgelegt.
Ein Medienbericht über einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone sorgt für Aufregung. Es wird heftig dementiert, ein solcher Schritt gilt als Tabu. Aber klar ist: Das Land kann seinen Schuldenberg nicht abtragen. Und die Diskussion um einen Austritt verstummt bis heute nicht mehr.
Auf einem EU-Gipfel in Brüssel beantragt Griechenlands damaliger Regierungschef Giorgos Papandreou ein zweites Hilfspaket. Diesmal sollen sich auch private Gläubiger wie Banken daran beteiligen.
Die Euro-Länder beschließen den zweiten Griechenland-Hilfseinsatz mit Krediten über 109 Milliarden Euro, Privatgläubiger sollen zudem auf 21 Prozent ihrer Forderungen verzichten.
Weltweite Börsenturbulenzen machen der Euro-Zone deutlich, dass die Beschlüsse des letzten Gipfels nicht ausreichen, um die von Griechenland auf den gesamten Währungsraum übergreifende Schuldenkrise beizulegen.
Die Diskussion um ein Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone kocht erneut hoch. Die Verhandlungen über das zweite Hilfspaket für Athen stocken.
Griechenland teilt mit, dass es die vereinbarten Sparziele nicht erreicht und seine Wirtschaft weiter schrumpft. Die für das zweite Hilfsprogramm zugrunde gelegten Daten sind somit hinfällig. Zwei Gipfel innerhalb von vier Tagen sind nötig, um einen neuen Plan für die Griechenland-Rettung zu entwerfen: Athen bekommt ein neues Hilfsprogramm über 100 Milliarden Euro, weitere 30 Milliarden sollen einen Schuldenschnitt absichern, bei dem private Gläubiger nun freiwillig auf 100 Milliarden Euro verzichten sollen.
Die Freude über die Gipfelbeschlüsse währt nur kurz. Griechenlands Regierungschef Papandreou kündigt zunächst eine Volksabstimmung über die weiteren Hilfen an, zieht den Plan dann unter internationalem Druck wieder zurück. Papandreou tritt daraufhin zurück, unter Führung des früheren Vizepräsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Lucas Papademos, wird eine Übergangsregierung gebildet.
Die Verhandlungen mit den Banken über einen Schuldenschnitt stocken, dadurch werden auch die Gespräche über das zweite Hilfspaket aufgehalten. Bei einem Finanzminister-Treffen wird deutlich, dass die Europäer die Geduld mit Athen verlieren. Der deutsche Vorschlag, einen Sparkommissar zur Haushaltsüberwachung nach Griechenland zu schicken, wird jedoch nicht nur in Athen abgelehnt.
Die Euro-Länder lassen Griechenland zappeln: Am vergangenen Donnerstag verweigern sie dem Land zunächst grünes Licht für das zweite Hilfspaket. Erst soll das Parlament in Athen weiteren Einsparungen zustimmen, das geschah - begleitet von gewaltsamen Protesten - am Sonntagabend.
Doch bevor die Eurogruppe am Mittwoch erneut über das Hilfspaket und den noch immer nicht beschlossenen Schuldenschnitt beraten will, müssen die Koalitionsparteien weitere Einsparungen in Höhe von 325 Millionen Euro benennen und sich schriftlich zu dem eingeschlagenen Reform- und Sparkurs verpflichten.
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Als nächstes lassen sich EU-Bürokraten eine Pflicht zu Spenden einfallen. Wer nichts spendet, bekommt es vom Gehalt abgezogen.
Abartige EU-Finanzpolitik und den abgezweigten grieschen 400 Milliarden in der Schweiz jagt niemand hinterher. Warum eigentlich nicht ? Die würden doch Griechenland sofort entlasten und dann sollen sich die Griechen doch untereinander vor Gericht streiten (der Staat mit seinen reichen Griechen). Warum muss dafür das NO-BAILOUT gebrochen werden ??? Mein Verdacht ist, die Troika und Merkel/Schäuble führen bei der Gelegenheit den Sozialismus in der EU ein.
Genau so sehe ich dies auch. Die Abstimmungen in Griechenland sind doch ein Witz. Der Weg der Demokratie schon längst verlassen, denn Demokratie bedeutet Mehrheitsfindung freier Meinungen. Dazu kommt, dass diejenigen, die für die Politik verantwortlich waren noch immer das Sagen haben. Papademos, Venizelos, Papandreou waren doch alle wesentlich beteiligt an diesem Debakel. Und jedes Mal, wenn was über Griechenland kommt und Bürger interviewt werden, dann heisst es Scheissdeutschland. Und warum, weil Merkel überall mitmischen muss.
Dann noch die Aussprache Rehns, als er sagte, wir sind für die Griechen. Oder von Lagarde, dass die neuere Entwicklung in Griechenland bemutigend ist. Das ist eine Ohrfeige für jeden, der in Griechenland betroffen ist. Es ist also bemutigend, dass Leute ihren Kindern nicht mehr genügend zu essen geben können und deshalb arbeitet man noch enger mit den Leuten zusammen, die diesen Zustand verbrochen haben. Wenn das nicht pervers ist!
Weshalb kommen diese harten Worte jetzt? Jetzt nachdem die Milliarden Euro früherer EU-Zahlungen den Reichen nochmals Gelegenheit gaben Liquidität beiseite zu schaffen.
Weshalb schaut die Politik weg, wenn es um diese Kapitalflüchtlinge geht und zieht statt dessen unbehelligte deutsche Steuerzahler heran, die führ wahr garnichts damit zu tun haben?
Das kann nur einer verstehen, der mehr "mitgemacht" hat.
Kein Wort über die griechischen hausgemachten Fehler?
Alles Schuld der anderen?
Die EUdSSR wie sie leibt und lebt.
Den Parteien Griechenlands wird das Parteiprogramm durch die EUdSSR diktiert und dann müssen die Griechen es unterschreiben, der (von keinem gewählten oder gewollten) EUdSSR-Kommssion die Füße küssen und rückwärts gehend mit gesenktem Kopf den Raum verlassen.
Demokratie und Freiheit sehen anders aus!
Wäre ich Grieche, dann würde ich mich auch über meine Führung aufregen. Lieber arm und Freiheit, als wohlhabend und ein Sklave.
Lieber Verfasser, liebe Kommentatoren!
Bitte bringen Sie Ihre guten Ideen oder überzeugenden Auffassungen nicht nur bei den Kommentaren ein. Helfen Sie mit, eine Aktion zu starten, die GR zu einer geordneten Insolvenz, der Drachme und mit ihr zu einem neu und besser strukturierten Verwaltungsapparat und einer ordentlichen Wirtschaft verhilft! Überzeugen Sie unsere Volksvertreter, bevor diese für das Versenken von 130 Milliarden in die Ägäis stimmen! Bringen Sie Ihren Wunsch nach einer solchen Aktion für GR z.B. bei www.avaaz.org ein!
Wer auch nur im Entferntesten glaubt, der Umgang mit Griechenland würde irgendeinen Sinn ergeben, wird in den nächsten Tagen und Wochen eines besseren belehrt werden. Diese Sparpakete haben weder Sinn noch Zweck. Sie sind Ausdruck einer völlig verfehlten Politik der Geberländer. Hier soll nicht Griechenland gerettet werden, sondern allein gerade der Finanzkapitalismus, der Ursache des Ganzen ist. Europas Politiker vollziehen vor aller Welt den Untergang ihrer Volkswirtschaften und schlagen sich dabei wie besoffen auf die Schultern. Ihr absurder Sparwahn, welcher offenkundig beabsichtigt, die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen Europas zugunsten einer kindisch-naiven Marktgläubigkeit durch brutale Ökonomisierung der Völker Europas zu erreichen, wird konsequent von den undemokratisch eingesetzten Technokraten des Finanzkapitals verordnet. Hier ist erkennbar ein pathologischer Nepotismus einer Finanz-Clique am Werk, der alle zivilisierten Errungenschaften der Nachkriegsgenerationen konterkariert, um der Welt zu beweisen, dass Menschen aus Fehlern eben doch nichts lernen.
Es fehlt die Information, dass unbekannt ist, wie groß die Zustimmung zum neuen Sparpaket bei der Abstimmung in Griechenland gestern gewesen wäre, wenn den Abstimmenden nicht versprochen worden wäre, dass das Sparprogramm nach den Wahlen nachverhandelt (gelockert) werden würde -- etwas, was sowohl Deutschland als auch die EU-Kommission nicht ohne Grund ausdrücklich ausschließen möchte.
Und wann wird denn über die fehlenden Millionen abgestimmt werden?
Also... wieder kein Deal.
Wenn man genau hinliest, kann man erkennen, dass Deutschland nur noch einen eleganten Weg sucht, um den Deal scheitern zu lassen.