Ex-Geheimdienstchef Späte Strafe nach Völkermord in Ruanda

Pascal Simbikangwa, 54, der ehemalige Geheimdienstchef von Ruanda.
Paris Knapp zwei Jahrzehnte nach dem Völkermord in Ruanda ist einer der Verantwortlichen in Frankreich zu einer 25 Jahre langen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Ein Pariser Geschworengericht sprach am Freitag den früheren Geheimdienstchef Pascal Simbikangwa (54) schuldig. Die Anklage hatte ihm Beihilfe zu Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.
Simbikangwa war 2008 auf der französischen Insel Mayotte im Indischen Ozean festgenommen worden, wo er mit falscher Identität lebte. Der Angeklagte bestritt in der mehr als fünfwöchigen Gerichtsverhandlung bis zuletzt jede Verantwortung.
Im afrikanischen Ruanda waren 1994 Spannungen zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi zu dem Völkermord eskaliert. Rund 800 000 Menschen - meist Tutsi - wurden von Hutu-Milizen ermordet, mehr als eine Viertelmillion Frauen wurden vergewaltigt.
Wegen eines Massakers in einer ruandischen Kirche war im Februar auch in Deutschland erstmals ein Mann verurteilt worden. Der frühere afrikanische Bürgermeister bekam 14 Jahre Haft. In Kiziguro waren mindestens 400 Menschen ums Leben gekommen. Manche Zeugen sprechen von mehr als 1000 Toten.
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