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Ex-US-Präsident Donald Trump will keine neue Partei gründen und deutet Kandidatur für 2024 an

Bei seinem ersten Auftritt nach dem Machtwechsel spricht der frühere US-Präsident erneut von Wahlmanipulation und übt scharfe Kritik an seinem Nachfolger.
28.02.2021 Update: 01.03.2021 - 04:46 Uhr 2 Kommentare
Donald Trump kritisierte den neuen US-Präsidenten Joe Biden ungewöhnlich scharf. Quelle: Reuters
Ex-US-Präsident Donald Trump

Donald Trump kritisierte den neuen US-Präsidenten Joe Biden ungewöhnlich scharf.

(Foto: Reuters)

Washington Der frühere US-Präsident Donald Trump hat sich mit einer kämpferischen Rede auf der politischen Bühne zurückgemeldet und eine Kandidatur bei der Wahl 2024 offengelassen. Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Machtwechsel im Weißen Haus schwor der 74-Jährige die republikanische Partei am Sonntagabend in Orlando (Florida) auf seinen Kurs ein. „Ich werde weiterhin direkt an Eurer Seite kämpfen“, betonte er bei der Konferenz CPAC, einer Veranstaltung konservativer Aktivisten. Die Gründung einer eigenen Partei schloss Trump aus. „Wir haben die republikanische Partei“, sagte er. „Wir werden vereint und stark wie nie zuvor sein.“

Trump machte deutlich, dass er den klaren Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Wahl im November weiterhin nicht anerkennt. „Diese Wahl wurde manipuliert. Und der Supreme Court und andere Gerichte wollten nichts dagegen tun“, sagte Trump. Sein Lager war mit Dutzenden Klagen gegen das Ergebnis gescheitert.

Trump stellte sich am Sonntag erneut als rechtmäßigen Sieger dar, was nicht der Wahrheit entspricht. „Eigentlich haben sie gerade das Weiße Haus verloren, wie Ihr wisst“, sagte er über die Demokraten. Unter tosendem Applaus fügte er hinzu: „Ich könnte sogar beschließen, sie ein drittes Mal zu schlagen.“

Auch im weiteren Verlauf seiner 90-minütigen Rede kokettierte der Ex-Präsident mit einer möglichen erneuten Kandidatur. Er kündigte an, die Republikaner würden bei den kommenden Wahlen das Repräsentantenhaus und den Senat von den Demokraten zurückerobern, „und dann wird ein republikanischer Präsident eine triumphale Rückkehr ins Weiße Haus schaffen. Ich frage mich, wer das sein wird. Ich frage mich, wer das sein wird“, sagte er unter dem Jubel seiner Anhänger, die unter anderem „Wir lieben Dich“ skandierten. In Trumps einziger Amtszeit haben die Republikaner die Mehrheit in beiden Kongresskammern eingebüßt und das Weiße Haus verloren.

Generell übte Trump scharfe Kritik an der Politik seines Nachfolgers Biden, was für einen frisch aus dem Amt geschiedenen Ex-Präsidenten ungewöhnlich ist. Er bescheinigte Biden „den katastrophalsten ersten Monat eines Präsidenten in der modernen Geschichte“. Trump warf Biden erneut vor, die USA zu „einem sozialistischen Land“ machen zu wollen, und warnte vor „linker Tyrannei“. Trump sagte: „Wir befinden uns mitten in einem historischen Kampf um Amerikas Zukunft. Unsere Identität als Amerikaner steht auf dem Spiel.“

Richtungsstreit entzweit die Republikaner

Seit der Abwahl Trumps entzweit ein Richtungsstreit die Republikaner, den Trump aktiv befeuert hat. Eskaliert war der innerparteiliche Konflikt, nachdem Trump-Anhänger am 6. Januar das Kapitol gestürmt hatten. Trump musste sich wegen „Anstiftung zum Aufruhr“ einem zweiten Amtsenthebungsverfahren stellen, bei dem sich auch mehrere Republikaner im Kongress gegen ihn wandten. Zwar stimmte eine Mehrheit von 57 Senatoren vor gut zwei Wochen für eine Verurteilung Trumps. Die dafür notwendige Zweidrittelmehrheit im Senat von 67 Stimmen wurde aber verfehlt.


Der Ex-Präsident übte am Sonntag scharfe Kritik an seinen innerparteilichen Gegnern, die er „Republikaner nur dem Namen nach“ nannte. „Die Republikanische Partei ist geeint, die einzige Spaltung besteht zwischen einer Handvoll politischer Mitläufer des Washingtoner Establishments und allen anderen.“ Trump kündigte an, sich vor den Kongresswahlen im nächsten Jahr in die Auswahl der Kandidaten einzumischen. „Ich werde aktiv daran arbeiten, kluge, starke republikanische Führer zu wählen“, sagte er.

Trump schließt Kandidatur 2024 nicht aus

Trump hatte sich schon vor der Konferenz wieder offen in das Rennen der Kandidaten für die Kongresswahlen 2022 eingeschaltet. Vor wenigen Tagen teilte er mit, er unterstütze die Bewerbung des Republikaners Max Miller in Ohio um die Kandidatur für einen Sitz im Repräsentantenhaus gegen Amtsinhaber Anthony Gonzalez. Gonzalez hatte für eine Eröffnung des Amtsenthebungsverfahrens gegen Trump gestimmt.

Ex-Vizepräsident Mike Pence nahm an der Konferenz in Florida nicht teil. US-Medien hatten berichtet, Pence habe eine Einladung ausgeschlagen. Er hatte Trumps Versuchen, Bidens Wahlsieg zu kippen, die Unterstützung verweigert.

Mehr: US-Republikanern steht nach der Trump-Ära ein brutaler Machtkampf bevor

  • dpa
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2 Kommentare zu "Ex-US-Präsident: Donald Trump will keine neue Partei gründen und deutet Kandidatur für 2024 an"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Das Hauptproblem der Amerikaner bleiben Leute wie Sean Hannity und Tucker Carlson, die Zynismus und Destabilisierung wie geschnittenes Brot verkaufen. Wenn Rupert Murdoch nicht zu Rechenschaft gezogen wird, könnte Trump nochmal gefährlich werden aber ich hoffe, wir widmen uns den wahren Problemen zu wie soziale Spaltung und Klimawandel.

  • Hoffentlich bleiben die Republikaner mit ihrem jetzigen Führungspersonal dauerhaft erfolglos. Schlimm auch die ganze Meinungsmanipulation über die rechtspopulistischen
    Medien (Fake News).

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