rd. vier Millionen
parlamentarische Republik
Michel Sulaiman
Von Konfessionen dominiertes, fragiles politisches System.
Bei zwei Bombenexplosionen im Libanon sind am Freitag 27 Menschen gestorben. 350 weitere wurden verletzt.
Tripoli Bei den schwersten Anschlägen im Libanon seit dem Ende des Bürgerkriegs sind mindestens 42 Menschen getötet worden. Die offenbar koordinierten Detonationen trafen zwei Moscheen in Tripoli im Norden des Landes zum Ende der Freitagsgebete. Das erste Gotteshaus, die Taqwa-Moschee, wird von einem Kleriker geleitet, der die sunnitischen Rebellen in Syrien unterstützt. Am Ort der zweiten Detonation, der Al-Salam-Moschee, sah ein Reuters-Reporter einen vier Meter breiten und mehr als zwei Meter tiefen Krater. Die neue Gewalt hat die Sorge vor einem Übergreifen des Syrien-Kriegs auf das Nachbarland verstärkt.
Die Zahl der Opfer basierte auf Angaben aus Sicherheits- und Ärztekreisen. Über der Stadt waren schwarze Rauchwolken zu sehen. Fernsehbilder zeigten zerstörte Autos, einige brannten. Mehrere Leute trugen eine Frau weg, deren Gesicht blutüberströmt war. An umliegenden Häusern waren die Fensterscheiben geborsten. Kurz nach den Explosionen versammelten sich aufgebrachte Männer vor den Moscheen und schossen in Luft. Einige warfen Steine auf Soldaten, die den Explosionsort untersuchten.
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Im Libanon leben wie in Syrien mehrere Volksgruppen zusammen. Während der Aufstand gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad zunehmend Züge eines religiösen Konflikts zwischen Sunniten und Alawiten trägt, sind im Nachbarland die Erinnerung an den Bürgerkrieg von 1975 bis 1990 lebendig. Sunniten wie Schiiten im Libanon haben Kämpfer nach Syrien geschickt. Der libanesische Verteidigungsminister Fayez Ghosn rief zur Ruhe auf. Das Ziel der Anschläge sei, den Streit zwischen den Bevölkerungsgruppen anzufachen, sagte er.
Die schiitische Hisbollah verurteilte die Angriffe. Vor einem Monat wurden in einem von ihr kontrollierten Vorort der Hauptstadt Beirut bei einer heftigen Explosion 24 Menschen getötet.
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