Flüchtlinge aus Syrien Libanon fühlt sich im Stich gelassen

Deutschland hat für die Bewältigung der Flüchtlingskatastrophe in Syrien und den Nachbarländern insgesamt 1,15 Milliarden Euro bis ins Jahr 2017 zugesagt.
Beirut Der Libanon hat mehr internationale Hilfe für die Aufnahme syrischer Flüchtlinge gefordert. Außenminister Gebran Bassil kritisierte am Freitag bei einem Besuch seines deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier (SPD) in Beirut, dass viele Zusagen nicht erfüllt würden. Deutschland zähle zu den wenigen Ländern, die ihre Versprechen einhielten.
„Selbst wenn alle Länder ihren Verpflichtungen nachgekommen wären, würde es trotzdem nicht ausreichen“, sagte Bassil. Der Libanon hat seit Beginn des Bürgerkriegs in Syrien 2011 zwischen 1,2 und 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen, und das bei nur vier Millionen Einwohnern.
Bassil sagte, sein Land benötige nicht nur wirtschaftliche und finanzielle Hilfe, sondern auch Unterstützung im Sicherheitsbereich. „Die ganze Struktur, der ganze Zusammenhalt der Gesellschaft hier ist in Gefahr“, sagte er.
Steinmeier versprach, dass Deutschland weiter helfen werde. „Ich habe nicht über andere zu richten. Ich kann nur versprechen, dass wir unsere Zusagen einhalten werden.“
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Deutschland hat für die Bewältigung der Flüchtlingskatastrophe in Syrien und den Nachbarländern insgesamt 1,15 Milliarden Euro bis ins Jahr 2017 zugesagt. Davon wurden bereits 980 Millionen Euro ausgezahlt, 250 Millionen an den Libanon.
Damit gehört Deutschland zu den größten Geberländern. Die internationalen Hilfszusagen belaufen sich auf mehrere Milliarden Euro. Alleine bei einer Geberkonferenz in Kuwait im März sagte die internationale Gemeinschaft 3,67 Milliarden US-Dollar (3,24 Milliarden Euro) zu. Wieviel von dem Geld bereits in den betroffenen Ländern angekommen ist, ist unbekannt.
Noch am Freitagabend wollte Steinmeier nach Jordanien weiterreisen, wo er Samstag das Flüchtlingslager Saatari besuchen will.
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