Frankreich Libysche Revolution hilft Wahlkämpfer Sarkozy

Der Held im Hintergrund: Die Rebellen danken Sarkozy.
Paris Es ist ein Triumph für Nicolas Sarkozy: Frankreichs Präsident hat eine maßgebliche Rolle im internationalen Einsatz in Libyen gespielt. Das absehbare Ende des Regimes dürfte für ihn einen politischen Gewinn in der Heimat bedeuten. Acht Monate vor der Präsidentschaftswahl kann sich Sarkozy auf der internationalen Bühne als Krisenmanager präsentieren, der sich von zaudernden Partnern wie Deutschland nicht abhalten lässt.
Bei zwei arabischen Revolutionen hatte Frankreich weitgehend tatenlos zugeschaut. Wegen alter Verbindungen zu den Machthabern Tunesiens und Ägyptens hatte Sarkozy lange gezögert, die Rebellen dort ernst zu nehmen oder gar zu unterstützen. In Libyen wollte er den Fehler nicht wiederholen. Dabei löste das französische Vorpreschen zunächst auch Kritik aus.
Als erster westlicher Staat erkannte Sarkozy im März überraschend den Übergangsrat der Rebellen als alleinige Vertretung des libyschen Volkes an. Eingefädelt hatte dies ausgerechnet der medienfreudige Publizist Bernard Henri-Lévy, selbst Außenminister Alain Juppé erfuhr erst nachträglich davon.
Juppé war es dann, der im UN-Sicherheitsrat die Resolution durchsetzte, die den Einsatz von Gewalt in Libyen ermöglichte. Die deutsche Enthaltung bei der Abstimmung wurde sowohl daheim als auch international heftig kritisiert. Deutschland habe sich isoliert, lautete vielfach der Tenor.
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Es war ein erster Triumph für Sarkozy, als er am Ende einer internationalen Libyen-Konferenz in Paris bereits die ersten Angriffe französischer Kampfflieger verkündete. Kurz danach übernahm die NATO die Führungsrolle - die sich weitgehend auf die US-Armee stützte. Das französische Militär flog nach Informationen des „Figaro“ etwa ein gutes Drittel der Luftangriffe.
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Und die Fremdenlegion ist dabei. Gibt das UN-Mandat das her?
Bis zu den Präsidentschaftswahlen ist es noch lange hin, und wie sich die Lage in Libyen bis dahin entwickelt weiß niemand.