Die Lage in Griechenland ist brisant: Das Land kann seine Schulden nicht begleichen und steht vor der Pleite. Internationale Investoren sind nicht bereit, weiteres Geld zu verleihen. Deswegen ist Griechenland auf Hilfszahlungen angewiesen. Doch die sind an strenge Auflagen geknüpft. Von der Bevölkerung werden sie deswegen zunehmend als demütigend empfunden. Streiks und Proteste gehören zur Tagesordnung. Regierungschef Papandreou holt mit dem Referendum zum Befreiungsschlag aus.
Papandreou hat die bisherigen Reformen nur mit knapper Mehrheit durchgebracht. Seine Popularität im Volk hat unter den zahlreichen Sparmaßnahmen stark gelitten. Der Regierungschef gilt in Teilen der Bevölkerung als Marionette, die Auflagen aus dem Ausland durchsetzt. Das Referendum soll dem Premier und seinem Regierungsbündnis vor allem Klarheit über den Rückhalt in der Bevölkerung verschaffen. Papandreou, dessen Regierungszeit offiziell noch bis 2013 dauert, will sein politisches Schicksal deshalb mit der Zustimmung des Volks verknüpfen und im Parlament die Vertrauensfrage stellen.
Papandreou machte zunächst keine näheren Angaben. Klar ist: Die Bürger sollen mit „Ja“ oder „Nein“ für das zweite Rettungspaket stimmen. Das Ergebnis sei für die Regierung bindend, kündigte Papandreou an. Angesichts der dünnen Informationslage hielten sich Griechenlands Euro-Partner zunächst bedeckt. Unklar ist auch, ob das Vorhaben rechtlich überhaupt durchzuführen ist. Griechische Oppositionspolitiker meldeten bereits Zweifel an.
Vermutlich verheerende. Eine Ablehnung der Beschlüsse könnte das Ende der Hilfszahlungen von Internationalem Währungsfonds und Euro-Ländern bedeuten. „Ein Kollaps des griechischen Finanzsystems wäre kaum zu vermeiden“, erklärten die Volkswirte der Commerzbank am Dienstag. „Die Regierung müsste wohl ihre Banken verstaatlichen, die Abhebung von Spareinlagen beschränken und die Ausfuhr von Euro untersagen.“ Wahrscheinlich würde auch die Drachme wieder eingeführt und sofort um die Hälfte abgewertet. Die Experten sagten: „Dreht die Staatengemeinschaft Griechenland den Geldhahn ab, dann wäre das Land spätestens im März zahlungsunfähig.“
Die konkreten Folgen sind schwer vorherzusagen. Sicher ist: Viele europäische Banken wären stark von einer Pleite Griechenlands betroffen. Vor allem französische Banken halten einen großen Anteil griechischer Staatsanleihen. Schlimmer noch: Der Staatsbankrott würde vermutlich das Vertrauen in den kompletten Euroraum zerstören. Bereits jetzt ist das Zutrauen in Länder wie Italien und Spanien angekratzt. Darüber hinaus würde eine derartige Zuspitzung der Krise die angeschlagene Euro-Konjunktur wohl in eine Rezession stürzen.
Rein rechtlich ja. Griechenland kann nicht aus dem Euroraum geworfen werden. Das verbieten die europäischen Verträge. Griechenland und die Eurozone könnten sich aber auf ein Ausscheiden einigen. Ob das aber im ökonomischen Interesse aller Beteiligten wäre, ist zweifelhaft. Denn nach einem Austritt müsste Athen wieder seine alte Währung, die Drachme, einführen. Diese würde aller Voraussicht nach drastisch abwerten. Da Griechenland einen großen Teil seiner Staatsschulden in Euro aufgenommen hat, würde deren Wert auf einen Schlag stark steigen. Von der Abwertung der Drachme dürfte indes der Außenhandel Griechenlands profitieren. Fraglich ist aber, ob das die Wirtschaft nennenswert stützen könnte.
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Der Euro ist um einiges besser, als er momentan scheint. Trotz der aktuellen Krise verhält er sich zu den anderen Weltwährungen ziemlich robust. Ich finde das bemerkenswert angesichts der aktuellen Hysterie.
Für diejenigen, die nationale Alleingänge à la DM propagieren: gestern war gestern. Was gestern richtig war, muss heute und morgen nicht mehr unbedingt richtig sein.
Man bedenke die unvermeidlichen Veränderungen unserer Welt durch das Internet und die EDV generell. Die Welt ist global, allumfassend. Die Politik muss lernen, dies in einem konstruktiven Sinn zu berücksichtigen.
Zu Griechenland: eine Volksabstimmung ist berechtigt. Die Art und Weise, wie Papandreou sie als Druckmittel einsetzt, ist unsolidarisch und vertrauensbrechend gegenüber den europäischen Partnern.
Man sollte nie vergessen, warum Griechenland in dieser Bredouille steckt. Wer wirtschaftlich so wenig auf die Beine bekommt, darf nicht hoffen, sich einen Lebensstandard wie in besser organisierten Staaten leisten zu können.
Griechenland mit seiner Korruption, seinen Kapitalflüchtlingen, seiner schlechten Organisation ist leider ein Klotz am Bein. Anstatt dem Land die notwendigen Strukturen zu geben, zerstört man mit Generalstreiks den Rest dessen, was bisher noch funktioniert hat.
Griechenland fehlt die Wiederaufbaumentalität,die Solidarität zwischen allen Bürgern, gemeinsam anzupacken. Vielleicht entsteht diese Solidarität erst, wenn man ganz unten ist, vielleicht entsteht sie nie.
"Fördern und fordern" ist das einzige Konzept, das funktionieren kann. Nicht nur fördern, wie es linke Politiker wünschen; nicht nur fordern, wie es Griechen-Basher gerne hätten.
Zu den Wutbürgern: allein die Bezeichnung lässt mich wünschen, kein solcher zu sein. Klingt für mich wie Slapstick. Ist bestimmt nicht gut für den Blutdruck.
Wenn die Griechen gegen von Brüssel diktierte Auflagen verstoßen, ist das offensichtlich kein Grund, Zahlungen einzustellen. Aber wenn der vom griechischen Volk gewählte Minsiterpräsident eine Volksabstimmung ausruft, dann dauert es kaum 24 Stunden, dass der Geldhahn zugedreht wird. Ich finde dafür keine logische Erklärung.
Allerdings glaube ich, dass dahinter Kalkül steckt. Brüssel weiss ganz genau, dass Papandreou sich nicht mehr im Amt halten kann, wenn die Zahlungen für die Konkursverschleppung eingestellt werden. Und genau darum geht es. Ein Politiker tanzt aus der Reihe und wird dafür von Brüssel abgesägt.
Nachdem bereits Richard Sulik in der Slowakei kurzerhand in die Opposition abgeschoben und die Abstimmung über den EFSF verfassungswidrig wiederholt wurde, steht jetzt Papandreou vor einem ähnlichen Schicksal.
Eine Partei, die Deutschland schon immer aus BRD und Euro heraushaben wollte, die gegen das Finanzkapital mit seinen obskuren Geldschöpfungen und das Schneeballsystem von Zins und Zinseszins und gegen das daraus resultierende umweltzerstörende und kriegstreibende grenzenlose Wachstum ist, gibt es schon lange in der BRD. Allerdings wird sie in den Medien dummgemacht, totgeschwiegen, diffamiert, beschimpft.
Warum? Weil sie nicht nur dagegen ist, sondern auch sehr brauchbare Lösungsvorschläge hat und sich an das Motto "Dem Deutschem Volke" auch wirklich hält.
Man muß sie nicht mögen, aber um sich eine Meinung zu bilden sollte man nicht allein den Massenmedien glauben, sondern sich die Programme mal im Original durchlesen. Findet man so manches, geschrieben schon vor Jahren, was uns jetzt aktuell unter den Nägeln brennt. Geschrieben nicht von glatzköpfigen, Nazi-Dumpfbacken sondern von Akademikern, gelegentlich sogar promoviert. Ich traue mich kaum, diese Partei mit namen zu nennen, weil sie alles Abgrundböse verkörpert. Alles Abgrundböse für EU-Bürokraten, Finanzhaie, Parteifunktionäre.... es ist der Feind, es sind die National-Demokraten, Entschuldigung...
"Haben wir denn nur Psychopathen an der Macht?"
Nein. Kryptomarxistische Plutokraten. Eine Weltregierung und die Auflösung der Völker ist ihr großes Ziel. Deshalb haben sie die EU erweitert, obwohl sie wußten, daß die Zahlen der Südstaaten das Papier nicht wert sind, auf dem sie geschrieben waren.
Die etablierten Medien machen die Begleitmusik und die Leute fallen jedes Mal von neuem darauf herein.
Es gibt keinen "mündigen Bürger". Der Verstand, das Wissen und das Interesse reicht nicht, um zu erfassen, mit welchen ausgefeilten Methoden die Völker zur Schlachtbank der Weltregierer geführt werden.
Das Stimmvieh wählt die Betreiber des bunten Farbe-wechsle-dich-Spiels immer und immer wieder.
Und weil es den mündigen Bürger nicht gibt, preisen sie ihn täglich.
12. monatsgehalt = schlaraffenland???
Bitte immer die Reihenfolge beachten:
1. Denken
2. Reden (Schreiben)
oder 3.: sich selbst entlarven.
MfG
"Kreditauszahlung an Athen wird auf Eis gelegt"
Oh Wunder
sagte die Flunder
als ich diese Nachricht hörte kam die Frage auf, ob der Wechsel im Militär und das Referendum aus der Not geboren sind hierdurch die Demokratie in GR zu stärken....
Entgegen der Berichte in den Zeitungen bin ich der Meinung, dass Merkel und Sarkozy ausgesprochen verständnisvoll mit der Entscheidung zum Referendum umgegangen sind....
Die Demokratie nuss immer wieder verteidigt werden. Es geht nicht nur um Schulden sondern um ein antidemokratisches Europa sprich EUDSSR nebst EURO und Korruption
Hätte sich die Regierung einer Volksabstimmung verweigert wäre es zum Bürgerkrieg gekommen. Der Generalstreik über mehere Wochen hat die Politik auf den demokratischen Boden zurück geholt.
Unabhängig wie die Absttimmung endet. Griechenland hat sich das Recht einer Volksabstimmung legal und auf demokratischem Wege erkämpft.
Demokratie, ein Begriff welcher für alle anderen europäischen Völker wie ein Frendwort klingen. Ein Begriff der alle europäischen Politiker erschaudern lässt!
@bifi31
Entzückend, wie Sie den ganzen aufgesetzten Mist herunterplappern können. Da ich nicht im geringsten erkennen kann, daß sich "der" Deutsche und "der" Grieche in Sachen Steuer- und Szialbetrug irgendwie unterscheiden, gehe ich mal davon aus, daß es sich bei Ihrem kleinen Einwurf um die übliche von Blättern der Springerpresse aufgehetzte und von Neid und Mißgunst getriebene Mixtur von Halbwahrheiten handelt, die man lieber geflissentlich ignoriert, wenn man nicht am Verstand seiner Mitbürger zu zweifeln beginnen will.
@UnserDeutschland
Ich habe keinen blassen Schimmer, was das ist das "DEUTSCHE VOLK" und bin mir relativ sicher, daß es, gäbe es ein solches, es sicher nicht "unser" gemeinsames wäre.