Die G7 sehen sich als führende Industrienationen, die Lage der Weltwirtschaft ist bei allen Gipfeltreffen bestimmendes Thema. Angesichts des niedrigen Ölpreises, lahmender Konjunktur in aufsteigenden Volkswirtschaften und Handelsbarrieren sehen sich die G7 einer Reihe von Risiken für die globale Wirtschaft gegenüber. Zu erwarten ist, dass sich die G7 für eine Mischung aus Investitionen, Strukturreformen und einer ergänzenden Notenbankpolitik zur Ankurbelung der Weltwirtschaft aussprechen. Zudem stehen sie hinter Freihandelsabkommen wie dem geplanten EU-USA-Handelspakt TTIP und der ebenfalls noch nicht abgeschlossenen Handelsvereinbarung zwischen der EU und Japan.
Thema werden auch der Krieg in Syrien und die dadurch mitausgelöste Flüchtlingskrise sein. Konkrete Beschlüsse erwartet die Bundesregierung nicht, sondern eher das Bekenntnis, dass „Migration, Flüchtlinge, Terrorismus Themen sind, die kein Staat allein lösen kann“.
Das Treffen ist der dritte Gipfel, seit Russland wegen der Annektion der ukrainischen Krim ausgeschlossen und aus den G8 wieder die G7 wurden. In Japan wird über eine Lösung des Ukraine-Konflikts beraten. Da diese aber in weiter Ferne scheint, wird auch eine Rückkehr Russlands in den Kreis kein Thema sein.
Die G7 wollen sich dafür einsetzen, dass sich die internationale Gemeinschaft besser auf die Bekämpfung gefährlicher Krankheiten wie Ebola vorbereitet. Zudem wollen sie eine bessere Ausbildung von Frauen und deren Präsenz in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen fordern.
Die G7-Außenminister beschlossen zur Vorbereitung des Gipfels kürzlich eine Erklärung, in der sie der US-geführten Militärkoalition gegen die Dschihadisten-Miliz Islamischer Staat ihre Unterstützung zusicherten, um den Kampf gegen die Extremisten „zu verstärken und zu beschleunigen“.
Beim G7-Gipfel 2015 im bayerischen Elmau sprachen sich die Teilnehmer in der Energiepolitik für ein Ende des fossilen Zeitalters aus. In Japan wollen sie sich dafür stark machen, dass die Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz vom Dezember umgesetzt werden.
Gastgeber Japan ist es ein besonderes Anliegen, auch regionale Konflikte zu besprechen. Dazu gehört der Umgang mit dem atomar aufgerüsteten Nordkorea, das durch Atom- und Raketentests für Besorgnis in der Region sorgt. Zudem geht es um diverse Territorialstreitigkeiten. Japan streitet sich mit China um eine Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Außerdem beansprucht China fast das gesamte Südchinesische Meer, was für Spannungen mit mehreren asiatischen Ländern sorgt. Im Gebiet der umstrittenen Spratly-Inseln lässt Peking derzeit künstliche Inseln aufschütten, um Hafenanlagen und Flugplätze zu bauen. Die USA werfen China vor, mit der Aufschüttung die freie Schifffahrt in der Region zu bedrohen. Peking wiederum wirft der US-Regierung eine Machtdemonstration im Pazifik vor. Tatsächlich zeigte das Pentagon zuletzt mit der Entsendung von Kriegsschiffen in das Gebiet Stärke.