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Gasprojekt mit Russland USA fordern in Brüssel Aus für Nord Stream 2

Der Besuch von US-Außenminister Blinken in Brüssel ist mit Drohungen verbunden. Die Amerikaner wollen die Ostsee-Pipeline verhindern – notfalls mit Sanktionen.
23.03.2021 - 10:01 Uhr 14 Kommentare
Die USA wollen die deutsch-russische Gasverbindung um jeden Preis verhindern. Quelle: Reuters
US-Außenminister Antony Blinken

Die USA wollen die deutsch-russische Gasverbindung um jeden Preis verhindern.

(Foto: Reuters)

Brüssel US-Außenminister Antony Blinken hat Deutschland zum Stopp der Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2 aufgefordert. Zugleich schloss Blinken weitere Sanktionen nicht aus, um eine Fertigstellung des Projekts zu verhindern. Präsident Joe Biden habe sehr deutlich gesagt, dass er die Pipeline für eine schlechte Idee halte – schlecht für Europa und schlecht für die USA, sagte Blinken am Dienstag in Brüssel bei seinem ersten Europabesuch nach dem Amtsantritt.

Nord Stream 2 stehe im Widerspruch zu den eigenen Zielen der EU im Bereich der Energiesicherheit. Zudem habe die Pipeline das Potenzial, die Interessen der Ukraine, Polens und einer Reihe weiterer enger Partner oder Verbündeter zu untergraben.

Er erwarte, dass der Streit um die Pipeline auch bei seinem ersten physischen Treffen mit Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) eine Rolle spielen werde, das am Rande einer am Dienstagmittag beginnenden Nato-Tagung stattfinden soll, sagte Blinken.

Er sei sicher, dass er die Gelegenheit haben werde, die US-Position zu Nord Stream 2 zu bekräftigen. Dazu gehöre auch, dass Unternehmen mit US-Sanktionen belegt werden, die an den Bemühungen zum Fertigbau der Pipeline beteiligt sind.

Die Forderungen der USA sind vor allem deswegen brisant, weil die Pipeline mit ihren beiden rund 1230 Kilometer langen Leitungssträngen bereits zu mehr als 90 Prozent fertiggestellt ist. Sie soll künftig eigentlich 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr von Russland nach Deutschland befördern.

Die USA begründen ihre Ablehnung des Projekts mit der ihrer Ansicht nach zu großen Abhängigkeit ihrer europäischen Partner von russischem Gas und haben im Januar bereits Sanktionen gegen ein am Bau beteiligtes Unternehmen verhängt. Pipeline-Befürworter werfen den USA dagegen vor, nur ihr Flüssiggas in Europa besser verkaufen zu wollen.

Mehr: Ukraines Premier Denys Schmyhal: „Wir unterstützen alle Sanktionen gegen Nord Stream 2“

  • dpa
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14 Kommentare zu "Gasprojekt mit Russland: USA fordern in Brüssel Aus für Nord Stream 2"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Europäische Energiepolitik wird in Europa gemacht. Das ist wohl nicht jedem klar.
    Wenn sich die EU auf die Drohung der USA einläßt, dann regt das auch zukünftig Drohungen z.B. aus China auf anderen Märkten an. Europa wäre dann nur noch ein Spielball fremder Interessen. Und die Rechtssicherheit für Infrastrukturinvestitionen! würde in Zweifel gezogen, nicht nur bei Pipelines.
    Schwieriger wirds EU-intern: denn die Partialinteressen innerhalb der EU sind veschieden: Drohpotentiale bezüglich Durchleitungsgebühren mit Anzapfmöglichkeit bzw. Umgehung. Problem ist dass die Ukraine und Polen selbst keine rechtsstaatlichen Musterschüler sind und am Ende das Gas eh aus Russland kommt.
    Unabhängig von der Pipeline: Wettbewerb der Lieferanten und Lieferwege, auch LNG vom Weltmarkt ist immer gut, und wir brauchen das Gas noch jahrzehntelang, vorallem als Ersatz für Kohle und Heizöl.

  • Geopolitisch betrachtet stehen die USA so alleine und isoliert wie noch nie auf der großen Weltbühne.

  • Das Für und Wider in den Kommentaren zeigt deutlich, dass das Thema extrem polarisiert. Hilfreich wäre aber jetzt mal ein Beitrag im Handelsblatt, bei dem Szenarien der Regulierung und Handhabe dargestellt werden, wenn die Pipeline fertig gestellt ist. Ist die Rentabilität der Pipeline privatwirtschaftliches Risiko oder wurde Abnahme des Gases/ Auslastung für de Zukunft garantiert? Was treibt Polen und Ukrainer um? Geht es um entgangene Durchleitungsgebühren oder Energiesicherheit. Ließe sich das anders kompensieren? Wäre die Energiesicherheit auch gewährleistet wenn Deutschland im Falle von US-Sanktionen auch das LNG-Terminal für US-Gas stoppt? Auch wenn schon viel geschrieben wurde: eine Übersicht der Pros und Cons sowie möglicher Szenarien würde helfen ...

  • Die USA ist komplett realitätsfern, Bei uns den Impfstoff aufkaufen, uns keine Rohstoffe für den Impfstoff liefern und dann Nordstream 2 zu verbieten. Da kommt doch Sputnik V zur rechten Zeit. Hier zeigen die Amis ihr wahres Gesicht, Schade wenn das mal Freunde waren. So macht man Stück für Stück kaputt. Ich bin gewiss kein Freund Russlands, aber so kann man die Freundschaft mit der USA kaputt machen.


  • man kann die Sachlage auch anders sehen. Wir zahlen Putin Milliarden und finanzieren damit den Krieg in Syrien und der Ukraine. Als Dankeschön schickt uns Putin die Flüchtlinge aus Syrien, und wir nehmen die Menschen gerne auf und unterhalten sie mit unserem Steuergeld -jedes Jahr 80 Milliarden.
    Im übrigen ist das Gas nicht umweltfreundlich, sondern produziert Co2. Dänemark schafft
    Ende 26 die Gasheizungen ab. Was machen die Deutschen gegen die Co2 Belastung; ist in diesem Fall nicht schlimm!!!!!

  • Die USA kann man nur als Terroristen bezeichnen. Alle Länder die sich nicht unterordnen werden erst sanktioniert und wenn sie sich nicht wehren können wie z.B. Iran, Syrien und Lybien, zerstört. Wehret denAnfängen in Deutschland und der EU und wert die Amis zurück über das Meer !

  • Allen Kommentaren kann man nur zustimmen!

  • Und ich dachte, es gehe hier um die Interessen der BRD als einen autonomen Staat. Welche Interessen Polen, die Ukraine und die USA insbesondere auch die Familie Biden haben, dürfte klar auf der Hand liegen

  • Da dachte man, wenn Trump weg ist, wird alles gut.
    Ich kann mich nicht daran erinnern, dass Pompeo ggü. China so burschikos aufgetreten wäre wie ein Lümmel ;-)

    Die USA lügen, wenn sie behaupten es ginge ihnen um unsere Sicherheit. Im kalten Krieg hatten sie auch keine Sorgen, dass dieSowjetunion kein Gas mehr liefern würde.

    1. Es geht ihnen vor allem um eine Schwächung Russlands,
    2. Bestrafung des Krimeinfalls und anderer Vorfälle (allerdings auf unsere Kosten!)
    3. es geht ihnen um eine Subventionierung der Ukraine (ebenfalls auf unsere Kosten!)
    4. und es geht Ihnen darum Deutschland und Rußland auseinander zu halten. Das hat ein US-General mal auf einer Sicherheitskonferenz in den USA in einer Rede zugegeben. Es ging viral.

    Leider sind Nr. 2 bis 4 Punkte, die wir nicht hinnehmen können.

    Wenn Sie sich vor fünf Jahren beschwert hätten o.k.
    Aber ein paar Wochen vor der Fertigstellung ist es einfach zu spät.

  • Am Gezänk sieht man mal wieder, wie schwach Europa dasteht. Dazu die Kleinstaaterei in Europa. Die übrigen Blöcke werden täglich stärker, Europa schwächer. In China lacht man sich derzeit schief über die Schwächlinge in Europa und nimmt Afrika in Angriff, ökonomisch gesehen. Europa steht als Schwachmaat da.

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