Das hoch verschuldete Griechenland wird seit 2010 mit internationaler Hilfe vor der Pleite bewahrt. Die seit einigen Monaten amtierende Links-Rechts-Regierung will jedoch die harten Sparauflagen abschütteln. Hilfsgelder in Höhe von 7,2 Milliarden Euro sind blockiert.
Die Linkspartei Syriza unter Alexis Tsipras gewinnt die Parlamentswahl. Seine Popularität verdankt er der Ablehnung des vereinbarten Sparkurses.
Finanzminister Gianis Varoufakis beantragt weitere Unterstützung. Im dritten Anlauf einigen sich die Euro-Finanzminister grundsätzlich auf eine Verlängerung der Finanzhilfen.
Athen legt eine Liste mit Reformen vor, die pro Jahr drei Milliarden Euro einbringen sollen. Die internationalen Geldgeber verlangen Nachbesserungen. Ein drittes Rettungspaket ist im Gespräch.
Bei einem Treffen der Euro-Finanzminister im lettischen Riga ist die Stimmung gereizt. Trotz leichter Fortschritte gibt es weiter keine Einigung auf das Reformpaket. Nach dem ursprünglichen Zeitplan sollte es bereits Ende April vereinbart sein. Es werden Spekulationen über einen „Plan B“, der auch einen Euro-Austritt Griechenlands umfassen könnte, laut.
Das Tauziehen um Reformen geht weiter. Die Finanznot in Athen wird immer größer. Die Regierung sucht nach Geld, um Kreditschulden beim Internationalen Währungsfonds bezahlen zu können.
Nachdem Expertenverhandlungen keine Ergebnisse gebracht haben, lotet nun Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem Kompromisslinien aus. Eingebunden sind auch Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident François Hollande.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) gewährt Griechenland einen Zahlungsaufschub bis Monatsende. Insgesamt sind knapp 1,6 Milliarden Euro fällig. Griechenland lehnt Vorschläge der Euro-Partner und des IWF zur Lösung der Schuldenkrise trotz weiterer Zugeständnisse ab.
Neuerliche Krisentreffen auf Spitzenebene in Brüssel. Zuvor hatte Athen weitere Reformvorschläge vorgelegt.
Athen hält eine Einigung bis zur Tagung der Eurogruppe am 18. Juni für möglich, die Euroländer erörtern bereits Notfallpläne.
EU-Kommissionspräsident Juncker bricht einen Vermittlungsversuch ab.
Die Gläubiger schlagen eine Verlängerung des Hilfsprogramms um fünf Monate vor, Athen hält die geforderten Bedingungen aber für unzumutbar und lehnt das Angebot ab.
Tsipras kündigt überraschend eine Volksabstimmung über den Gläubigervorschlag an. Die Euro-Finanzminister verweigern daraufhin eine Programmverlängerung über den 30. Juni hinaus.
Tsipras ruft die Griechen auf, mit Nein zu stimmen. Das Parlament in Athen beschließt in der Nacht die Volksabstimmung.
Die Regierung führt Kapitalverkehrskontrollen ein und schließt Börse und Banken für eine Woche. Bürger können täglich nur noch 60 Euro an Bankautomaten erhalten.
Das Oberste Verwaltungsgericht genehmigt die Volksabstimmung.
In dem Referendum stimmen über 60 Prozent der griechischen Wähler mit Nein, sie weisen die Gläubigervorschläge damit klar zurück.
Finanzminister Yanis Varoufakis tritt zurück. Sein Nachfolger wird der Wirtschaftsprofessor Euklid Tsakalotos.
Die griechische Regierung reicht einen Reformplan ein, der den Vorschlägen der Institutitonen in weiten Teilen ähnelt.
Das griechische Parlament stimmt den Reformplänen mehrheitlich zu. Allerdings verpasst Tsipras bei der Abstimmung eine eigene Mehrheit: Zehn der 149 Syriza-Abgeordneten stimmen gegen die Reformpläne oder enthalten sich, sieben erscheinen gar nicht erst zum Votum.
Premier Alexis Tsipras bildet seine Regierung um: Er entlässt zehn Vertreter des linken Syriza-Flügels aus seinem Kabinett und ersetzt sie mit Parteifreunden, die für das Reformpaket gestimmt haben.
Griechenlands Banken öffnen wieder.
Griechenland beantragt einen dreijährigen Kredit beim IWF. Eigentlich hatte die Regierung zuvor erklärt, mit dem Fonds nicht mehr zusammenarbeiten zu wollen.
Der IWF erteilt neuen Griechenland-Krediten eine Absage: Ohne einen Schuldenschnitt sei keine Beteiligung an einem dritten Hilfspaket für die Hellenen vorgesehen, sagt IWF-Chefin Christine Lagarde.
Die Athener Börse öffnet wieder.
Tsipras kann die Experten der Gläubiger überzeugen: In den Verhandlungen über weitere Finanzhilfen bis zu 86 Milliarden wird eine Grundsatzeinigung erzielt. Aber der linke Syriza-Flügel läuft erneut Sturm gegen die Sparmaßnahmen.
Bei der Abstimmung über das neue Hilfsprogramm verfehlt Tsipras erneut eine eigene Mehrheit seiner Koalition. Aus Regierungskreisen heißt es, er wolle nach Zahlung der ersten Tranche der Finanzhilfe die Vertrauensfrage stellen.
Der Bundestag stimmt weiteren Krediten zu. Die Euro-Finanzminister bewilligen die erste Kredittranche von 26 Milliarden Euro.
Tsipras tritt zurück, um den Weg für vorgezogene Parlamentswahlen am 20. September zu ebnen. Er erhofft sich dadurch ein frisches Mandat, ehe die harten Sparmaßnahmen des neuen Sparprogramms greifen.
Vasiliki Thanou-Christofilou wird zur vorübergehenden Ministerpräsidentin ernannt. Bis zur Parlamentswahl leitet die Präsidentin des obersten griechischen Gerichtshofs Areopag die Übergangsregierung.
Zwei Tage vor der Wahl widersprechen sich die Prognosen der Wahlbeobachter. Die einen sehen Tsipras vorne, die anderen seinen konservativen Herausforderer Vangelis Meimarakis von der Nea Dimokratia.
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Das Problem wäre für uns dann gelöst. Es wäre nicht an Andere abgeschoben sondern an die deren Problem es ist. Nämlich ein griechisches. Es ist kein EU-Problem und kein Problem der Deutschen wenn Griechenland mehr Geld ausgibt als es einnimmt.
und auch heute, oder heute erst recht ist die Presse auf Anzeigen angewiesen - und somit nicht freier als sie es 1880 war. Eher noch weniger frei :-)
Herr Albers, Ihre Argumente sind so schwach, das einzige was Sie regelmäßig beweisen ist, dass Sie um jeden Preis Recht haben wollen.
Tut mir leid für Sie, aber die Welt ist nicht so - Sie sitzen nicht mehr in einer Schulklasse - Sie sind in der Realität
Sie aber wollen - ich hoffe zu Ihrer Entlastung wider besseres Wissen - sich nicht eingestehen, dass die Mainstream-Presse in diesem unserem Lande ganz offenbar unter politischer Einflussnahme steht. Diese Einflussnahme ist perfide und sie Bedarf der Reaktion alle Wähler. Dafür allerdings dürften wir es nicht mit politisch so uninteressierten Dummköpfen zu tun haben, wie es die sprichwörtlichen deutschen Michel nun einmal sind. - Nebenbei: über wen Sie sich aufregen oder nicht, nötigt auch den anderen Forenteilnehmern allenfalls ein müdes "So what" ab. Meinen Sie nicht, es wäre - wenn es so etwas heutzutage mit Blick auf die Regierenden überhaupt noch gibt - zielführender, sich auf das Thema des Beitrag zu konzentrieren?
Albers, wer glaubt er könne die Nationalstaaten auflösen lebt in einer anderen Welt!
Was interessiert denn den Normalbürger? Wie es seinem Nachbarn geht. Für Frankfurter sind Offenbacher und Hanauer schlechtere Menschen. Für Nürnberg und Fürth zählt jeweils das Gleiche. Auf dem Land gibt es nach wie vor Rivalitäten zwischen den benachbarten Dörfern. Die Menschen denken, fühlen und handeln nicht global sondern immer nur nah. Wenn man sie für etwas wirklich motivieren will so muss es in der Nähe sein. Die Flüchtlinge in München werden begrüßt, die an der Ungarischen Grenze lassen einen relativ kalt. Nur über Nationalstaaten definieren sich Völker. an die Nation ist die Kultur gebunden. Ohne Kultur sind wir Vieh und werden so handeln.
Der Ausgewogenheit halber sollten Sie auch die ideologisch verbrämten und mindestens so schwachköpfigen linken Spins der "Anhänger" von Bündnis90/Grüne und Die LINKE erwähnen, meinen Sie nicht...?
auch hier sind sie auf dem Holzweg.
nur nationalstaaten werden zum Schluß bestehen können, denn nur Nationalstaaten schaffen es die Bevölkerung hinter sich zu bringen. Wer mehr Zeit damit verbringt sich um ein TTip, um Krisen in anderen Ländern zu kümmern als sich um die eigenen Leute, der muss sich nicht wundern wenn eine Partei wie die AfD solchenZustrom erhält.
Das Volk ist einfach gestrickt. Für jede müde Mark die es ausgibt muss es arbeiten gehen. Wenn dann die Regierung dieses Geld in der ganzen Welt verteilt wird es grummelig. Wenn dazu bei ihnen selbst gespart werden muss geht es irgendwann auf die Barikaden.
Ist wie eine Ehe der 60er. Vater geht arbeiten Muttern hütet Kinder Küche und das Haus. Wenn Muttern sich mal was nettes zum anziehen kauft sagt Vatern nix. Wenn Muttern das jede Woche macht und Vatern deshalb nicht mehr zum Fußball kann, dann gibt es Krach.
hätte wäre und wenn zählt nun einmal nicht. Wir haben heute diese Krise.
natürlich hätte man früher anders reagiert wäre es nie dazu gekommen. ist aber nun zu spät darüber zu diskutieren. die jetzige Krise muss beendet werden. und mit einer großen Masse Visa würde sie gestoppt.
manchmal ist die einfachste Lösung sogar die beste.
sonst gibt es nur noch die Wahl Grenzen zu. Ist es das was Sie wollen? Ein weiter so geht nicht. Alles was die Kommunen nun ausgeben fehlt an anderer Stelle. Das geht nicht lange gut, dann geht selbst der bequeme Michel auf die Barrikaden.
Manchmal muss selbst die Politik nach vorne denken und pragmatisch handeln.
PS: bringen Sie doch bitte konkrete Hinderungsgründe und kein Geschwafel von innen und außenpolitisch.
Als luxemburgisch-stämmiger Deutscher bin ich mir, was L anbelangt, nicht mehr sicher, ob die "im Ländchen" realitas noch zu den Fleissigen gehören...
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
"Alles nur Verarsche, Wählerbeinflussung!!!"
Na schauen Sie mal: Wäre es dann umgekehrt nicht genauso richtig, dass extreme Parteien auf das Elend der Menschen angewiesen sind, weil sonst niemand bereit wäre, radikale und illusorische Programme mitzutragen?