Gestürzter ägyptischer Präsident Prozess gegen Mursi vertagt

Mursi-Unterstützer bei einer Demonstration in Kairo.
Kairo Ein weiterer Prozess gegen den gestürzten ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi ist am Sonntag nach wenigen Minuten vertagt worden. Zu Beginn der Anhörung in der Hauptstadt Kairo kritisierte der Ex-Präsident, der wegen „Spionage“ mit dem Ziel der Verübung terroristischer Angriffe angeklagt ist, den Prozess als „Farce“.
Seine Anwälte zogen sich wenig später aus Protest gegen eine schalldichte Box zurück, in der Mursi auftreten musste. Der Prozess wurde daraufhin auf den 23. Februar vertagt, um die Ernennung neuer Anwälte zu erlauben.
„Wir befinden uns hier in einer Farce, weil Sie Angst vor mir haben“, sagte Mursi, der sich noch in drei weiteren Prozessen verantworten muss, zu Beginn der Anhörung. „Sie haben Angst, dass der Präsident spricht.“ Zu seinen Anwälten sagte der islamistische Politiker: „Wenn diese Farce weitergeht, kommt nicht mehr ins Gericht.“ Neben Mursi erschienen insgesamt 20 Angeklagte vor Gericht, darunter der geistige Führer der Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, und dessen Stellvertreter, Chairat al-Schater.
Mursi trat in einer schalldichten Box auf, die verhindern soll, dass er und die anderen Angeklagten die Verhandlung mit Zwischenrufen stören. Seine Anwälte forderten die Entfernung der Box. Als dies nicht geschah, legten sie ihr Mandat nieder.
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Mursi und den anderen Angeklagten wird „Spionage für die internationale Bewegung der Muslimbruderschaft“ vorgeworfen, einige sind zudem wegen Terrorakten angeklagt. Das Militär geht seit dem Sturz Mursis mit großer Härte gegen die Muslimbruderschaft vor, die sie jüngst zur Terrororganisation erklärte.
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