Mit Reformrhetorik hatte der Wirtschaftsexperte 2014 das Amt als Regierungschef angetreten. Der Westen setzte große Hoffnungen in ihn. Mehr als Ansätze kann er aber nicht vorweisen. Die Popularitätswerte des 41-Jährigen rutschten auch in den Keller, weil der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Hilfen an schmerzhafte Energiepreiserhöhungen knüpfte. Kritiker werfen ihm vor, er betreibe Klientelpolitik im Interesse reicher Unternehmer.
(Quelle: dpa)
Im schwierigen Verhältnis zu Russland jongliert der Präsident zwischen Dialogbereitschaft und nationalistischem Pathos. Der wenig charismatische Unternehmer wurde 2014 als moderater Politiker ins Amt gewählt. Sein Verhältnis zur Regierung gilt als gespannt. Längst mischt sich der 50-Jährige bei Personalfragen ein, die per Verfassung eigentlich Jazenjuk vorbehalten sind. Wegen seines Süßwarenkonzerns gilt Poroschenko als „Schoko-Zar“ der Ukraine.
Nach international kritisierter Haft arbeitet die machthungrige Ex-Regierungschefin heute im Parlament. Ihre Freilassung im Februar 2014 gilt als besonderer Moment nach dem Sieg der prowestlichen Maidan-Bewegung. Kritiker werfen der 55-Jährigen aber vor, ihre Vaterlands-Partei sei stets eine „Oppositionskraft in der Koalition“ gewesen. Ihre ehrgeizigen Ambitionen auf das Amt der Staatschefin oder Ministerpräsidentin hat sie nie aufgegeben.
Im Wahlkampf 2014 präsentierte sich der Chef der Radikalen Partei mit einer Heugabel, mit der er Kiew „ausmisten“ will. Nun könnte der 43-Jährige zum „Königsmacher“ werden: Mit den Stimmen der rechtspopulistischen Kraft hätte Jazenjuk eine Mehrheit.
Der langjährige Bürgermeister von Lwiw (Lemberg) mischt seit 2014 mit seiner Partei Samopomitsch (Selbsthilfe) erfolgreich in der Landespolitik mit. Auch wenn er zumeist im Hintergrund bleibt, werden dem 47-Jährigen Ambitionen auf das Präsidentenamt nachgesagt. Der Rückzug seiner liberalen Partei aus der Koalition machte Neuwahlen wahrscheinlicher.
Der eingebürgerte georgische Ex-Präsident versucht, sich als Gouverneur des Gebiets Odessa als Bekämpfer von Korruption zu profilieren. Vorwürfe, aus eigenem Machtinteresse an Jazenjuks Stuhl zu sägen, weist der 48-Jährige zurück.