Giuseppe Conte Mission Fünf Sterne: Italiens Ex-Premier steht vor der Rückkehr in die Politik

Der ehemalige Premier Italiens könnte bald in die Politik zurückkehren.
Rom Als Giuseppe Conte Anfang Februar seinen Amtssitz für Nachfolger Mario Draghi räumen musste, berief er spontan eine Pressekonferenz auf der Straße ein. Der 56-Jährige dankte seiner alten Regierung, ließ die Zeit als Italiens Ministerpräsident Revue passieren – und machte dann der Partei ein Angebot, die den Anwalt vor drei Jahren in die Politik gelotst hat: „Ich bin da, und ich werde da sein“, erklärte Conte in Richtung Fünf-Sterne-Bewegung.
Nun hat Beppe Grillo, der die Linkspopulisten einst gründete, reagiert: Conte soll die Partei neu ausrichten, ein „Projekt zur Neugründung“ entwickeln. Möglich, dass der bisher parteilose Conte in Zukunft auch den Parteivorsitz übernimmt – der Posten ist seit mehr als einem Jahr vakant. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Wahl des Vorsitzenden verschoben.
Erst am Freitag hatte Conte seinen ersten Auftritt im alten Job: Er gab eine Vorlesung an der Uni Florenz, an der er Privatrecht doziert. Doch die Professur scheint ihm nicht zu reichen. Zu viel Gefallen hat Conte an der Politik gefunden – und die Italiener an ihm. Selbst zum Zeitpunkt seines Rücktritts war er beliebtester Politiker im Land.
Mit harten Maßnahmen brachte er Italien durch das erste Coronajahr. Gleichzeitig erkämpfte er sich Ansehen auf EU-Parkett: Dass Italien große Teile der Hilfsmilliarden als Zuschüsse bekommt, geht auf sein Konto. Contes Mitte-links-Bündnis war nach dem Austritt der Kleinpartei Italia Viva Mitte Januar zerbrochen. Kurze Zeit später trat Conte als Premier zurück – und Mario Draghi übernahm.
Einfach wird der Sterne-Neustart für den ehemaligen Ministerpräsidenten allerdings nicht: Die größte Regierungspartei ist stark zersplittert, rund 40 Prozent der Mitglieder waren gegen den Eintritt in die Draghi-Koalition.
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