Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will die Regierungskoalition in Athen mit einem Mix aus Steuererhöhungen, Privatisierungen und Rückzahlungen von Steuersündern Geld in die leeren Staatskassen spülen. Die internationalen Geldgeber haben die Umsetzung konkreter Reformen zur Bedingung für die Auszahlung ausstehender Hilfsgelder gemacht.
Zu den Plänen der griechischen Regierung gehört auch eine Rentenreform. Wichtigste Maßnahme: Arbeitnehmer sollen künftig erst im Alter von 67 Jahren in Rente gehen können. Eine Rente mit 62 Jahren soll es nur für jene geben, die mindestens 40 Jahre lang gearbeitet haben. Dieses Vorhaben gilt als besonders heikel, weil es zu den zentralen Wahlversprechen des Linksbündnisses zählte, dass die Renten nicht angetastet werden sollen.
Zudem wollen die Steuerbehörden in den kommenden Tagen alle Griechen, die Schwarzgeld ins Ausland überwiesen haben, aufrufen, sich beim Finanzamt zu melden. „Wir wissen, wer sie sind, und geben ihnen eine letzte Chance, sich zu retten“, sagte ein hoher Beamter im Finanzministerium der Deutschen Presse-Agentur. In Athen liegen bereits die Listen Tausender Griechen vor, die in den vergangenen Jahren jeweils mehr als 100.000 Euro ins Ausland überwiesen haben.
In Athen liegen bereits die Listen Tausender Griechen vor, die in den vergangenen Jahren jeweils mehr als 100 000 Euro ins Ausland überwiesen haben. Bereits in der Nacht zum Samstag hatte das griechische Parlament erhebliche Erleichterungen für Personen und Unternehmen beschlossen, die mit ihren Steuern und Zahlungen an Sozialkassen im Rückstand sind. Steuerzahlern, die noch im März ihre Schulden begleichen, werden Bußgelder und Verzugszinsen erlassen. Auch sind zeitlich gestreckte Ratenzahlungen möglich.
Athen hofft darauf, auf diese Weise bis zu 8,9 Milliarden Euro in die Kassen zu spülen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen bereits mehr als 100.000 Steuerzahler elektronisch bei den Steuerbehörden angemeldet haben, dass sie von dem neuen Gesetz Gebrauch machen wollen. Die tatsächlichen Außenstände sind allerdings viel höher: Laut Finanzministerium schulden rund 3,7 Millionen Griechen und 447.000 Unternehmen dem Staat etwa 76 Milliarden Euro.
Darüber hinaus will Athen die Mehrwertsteuer für Touristeninseln in der Ägäis erhöhen - wie beispielsweise Mykonos und Santorin. Diese Pläne will Finanzminister Varoufakis aber offenbar doch nicht umsetzen. Auch für Hotels sollte die Mehrwertsteuer angehoben werden, ebenso wie die Steuern auf Tabakwaren und Alkohol. Unklar ist noch, wie die Regierung ihr Versprechen erfüllen will, die Reichen zur Kasse zu bitten.
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Ein Land zu schön zum Arbeiten. In der Tat! Dazu aus einem bezeichnenden Kommentar zu einem Beitrag über Griechenland im FOCUS vom 24. Februar 2015: „Ich verbrachte öfter längere Zeit in den südlichen Regionen Europas, insbesondere Griechenland,... Was mir dort besonders auffiel: Niemand schien einer geregelten Tätigkeit nachzugehen, welche dem Broterwerb diente. Die männliche Bevölkerung verbrachte Ihre Zeit in den Tavernen oder mit dem Schiessen auf die Vogelwelt. Der weibliche Teil stand großteils am Straßenrand… und winkte freundlich. Mir drängte sich die Frage auf, wovon lebt dieses Land? Wer ernährt es?“
Nun, das ist ja nur eine Facette politischen und gesamtgesellschaftlichem Unvermögens in Hellas, aus denen jeder verantwortungsbewusste Politiker vor der Aufnahme des Landes in die Eurozone, spätestens aber 2010 hätte Konsequenzen ziehen müssen. Ich sehe es so: Keinen Sou aus deutschem Steuergeld mehr nach Athen! Via EU-Strukturfonds, Kohäsionsfonds, Hilfspakete und „Rettungspakte“ (ab 2010) sind seit Jahrzehnten Unsummen DM und Euro nach dort geflossen – und weitgehend undiszipliniert verschleudert worden! Dabei sind die bereits jetzt verlorenen milliardenschweren Garantien für den unseligen ESM und seine Pendants nicht mitgerechnet.
Stimmt. Wie hirnverbrannt müssen unsere Politnieten sein, dies auch noch zu unterstützen? Als wenn es gottgegeben wäre, die Griechen in ihren Einbildungen zu bestärken. Vollkommen falsche Signale an Griechenland. So können die nichts lernen, geschweige denn selbstverantwortlich leben zu sollen. Wer sowas unterstützt tut dies aus der eigenen Erkenntnis, daß Diäten, Pensionen und Nichtarbeit auf den Bäumen wachsen. Holt sie aus ihrem Wolkenkuckucksheim heraus in die beschwerliche Wirklichkeit, denn diese haben noch nicht verstanden, daß man sein Brot im Schweiße seines Angesichts essen soll.
@Heinz Keizer ... ich denke sie glauben nur zu wissen ;-)
Yanis nimmt einen Kredit und kauft mit den 30.000 Euro Staatsanleihen und hinterlegt die Anleihen als Kreditsicherheit.
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Das heißt: Die Bürgerbank schöpft Buchgeld. Yanis kauft Staatsanleihen. Das Geld fließt in die Staatskasse. Die Bürgerbank nimmt daher einen Notenbankkredit und hinterlegt Yanis-Anleihen als Kreditsicherheit bei der nationalen Notenbank. So wird aus der Yanis' Forderung gegenüber der Bank (Passivseite; Yanis-Kreditgeld) eine Forderung der nationalen Notenbank gegenüber der Bürgerbank. Da die Bürgerbank über genügend Eigenkapital und Sicherheiten verfügt, bekommt sie auch den Notenbankkredit. Die "Lücke" auf der Passivseite (die beim Kauf der Anleihen entsteht) wird mit Zentralbankgeld gefüllt. Dies ist ein völlig normaler Vorgang.
@Herr Dannenberg
Na ja, ein paar Dinge haben sie, z.B. die Tourismusindustrie und die könnte bei einer Drachmenabwertung wieder wettbewerbsfähiger werden, vor allem was den unmittelbaren Konkurrenten Türkei angeht.
Etwas Pharma soll angeblich auch vorhanden sein.
Ansonsten ist Griechenland ein Land von Bauern und Hirten, z.T. cleveren Bauern vor allem auf den Inseln, die in der Saison in Sachen Tourismus ihr Geld machen, sonst selber fast nichts tun, denn das Personal sind Bulgaren und Rumänen.
Dann gibt es noch die Händler, Cafe´Wirte, Reeder, Politiker und "Beamten"
Griechenland ist einfach zu schön , um sein Leben mit arbeiten zu vergeuden,
zumindest mit der Art von Arbeit wie sie die Mitteleuropäer als angemessen ansehen. lol
mit der Buchführung haben es die meisten nicht so. Habe ich in anderen Beiträgen auch schon versucht zu erklären. Natürlich kann eine Bank Geld schöpfen, wenn sie z.B. eine Immobilie kauft und dem Käufer den Gegenwert auf dem Konto gutschreibt. Die spannende Frage, bleibt das Geld auf dem Konto? Dann kann sie es ausleihen, wenn nicht - dann war das wohl nichts. Außerdem müssen Banken Liquiditäts- und Eigenkapitalkriterien einhalten. Dadurch wird die Kreditausweitung auch beschränkt. Die Notenbanken können das auch steuern, indem sie Mindestreserven erhöhen oder senken. Wenn diese ominöse Bank 30.000 Euro Giralgeld schöpft, bucht sie also den Kredit an Yanis auf die Aktivseite als Forderung und schreibt ihn dem laufenden Konto des Yanis gut. Das steht dann auf der Passivseite als Verbindlichkeit der Bank. Schon hat die Bank Giralgeld "geschöpft". Der Yanis wird aber erst glücklich und zufrieden sein, wenn er über sein Guthaben verfügen darf. Das braucht er nämlich, weil sein Freund Geld nach D transferieren will. Er überweist also von seinem Konto auf das Konto der Deutschen Bank. Woher nimmt jetzt die Staatsbürgerbank das Geld? Sie muß es z.L. ihres Notenbankkontos überweisen. Und futsch ist das schöne Geld schon wieder. Sie hat also nur noch einen Aktivtausch zwischen Forderung gegen Notenbank und Forderung gegen Yanis. Aber das ist für viele zu kompliziert.
"Politische Ziele haben immer ihren Preis!"
Das ist sicher richtig. Nur ist die Frage, haben alle in der Eurozone (in der EU) annähernd gleiche Ziele? Wohl kaum.
Täusche mich nicht.
Die Griechen sind versauter als Sie sich das vorstellen können.
Die werden -neben einem umfassenden Schuldenschnitt- von den
Deutschen Politpappnasen auch noch Reparationszahlungen für die
Leiden vor 70 Jahren abpressen.
@Herr Falk, wie das,
wenn sich Griechenland mit einer neuen Drachme innerhalb weniger Jahre ökonomisch erholen sollte,
da ist nix und da war nie was zum erholen. Griechenland ist auf dem Stand eines Entwicklungslandes, das dass große Glück hatte gleich mehre wohlwollend drein blickende Brüder hatte. Ich hoffe das damit endlich Schluss ist. Auch wenn die durch die Krise hoch gespülte Linke den russischen Traum lebt - sollen sie doch. Gerne. Wird zwar teuer für die Russen, weil Griechenland immer anspruchsvoll, mehr Schein als Sein war.
Man sollte die Griechen hochkant auch aus die EU schmeißen - oder können sie sich eine konstruktive Partnerschaft etwa weiterhin mit Griechenland in der EU vorstellen.
Die extreme Linke wie Recht lässt auf jeden Fall nichts unversucht um Deutschland verbal den Krieg zu erklären
Einer der Gründe warum große Teile der europäischen Funktionseliten, deren Bannerträger Frau Merkel und Herr Junker vorstellen, gegen einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion sind, besteht nicht zuletzt darin, dass dann wenn sich Griechenland mit einer neuen Drachme innerhalb weniger Jahre ökonomisch erholen sollte, andere Problemläder der europäischen Peripherie sich dann genauso wie Grichenland entscheiden könnten und das Europrojekt insgesamt völlig neu aufgestellt werden müsste.
"Euro,Euro über alles....." Dieses Lied wäre dann ausgesungen.
Jeder weiß doch nun hinreichend über die Griechenlandkrise bescheid. Das Geld wurde leichsinnig verkonsumiert von den Griechen. Es wurden anschließend extrem viele Fehler gemacht, die Haftung wurde ausgehebelt. Der Euro und der Rettungschirm sind eben gescheitert. Jetzt droht Griechenalnd die IWF Mittel einfach nicht zu zahlen und alle Abmachungen zu brechen. Ich hoffe sehr, sie machen es, denn dann ist hoffentlich das Schauspiel zu ende und es startet das griechische Drama, aber eben ohne die anderen Europäer - Griechenalnd kann dann zeigen ob und was es eigentlich wirklich kann.