Größter Beitragszahler: Deutschland fordert Kürzungen bei der EU
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Größter BeitragszahlerDeutschland fordert Kürzungen bei der EU
In Sachen EU-Finanzplanung verlangt Deutschland deutliche Kürzungen der Ausgaben. Zudem forderte Außen-Staatsminister Link einen fairen deutschen Beitrag. Ärmere Staaten wollen von Einsparungen nichts wissen.
BrüsselReiche und ärmere EU-Staaten streiten erbittert über die Ausgaben der Europäischen Union zwischen 2014 und 2020. Die Europaminister der 27 EU-Regierungen begannen am Montag in Brüssel auch den Kampf um künftige Rabatte bei den Beitragszahlungen. Den Staats- und Regierungschefs der EU droht bei einem Sondergipfel über die Finanzplanung am 22./23. November ein heftiger Kampf um Milliarden.
Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, in den sieben Jahren bis 2020 Ausgaben von maximal 1 Billionen (1000 Milliarden) Euro zu genehmigen. Das sind 1,08 Prozent des Bruttonationaleinkommens. Die Gruppe der „Nettozahler“ - also jene Staaten, die mehr in die EU-Kasse zahlen als sie von der EU bekommen - lehnt dies ab.
„Wir sind der Meinung, dass der Kommissionsvorschlag um mindestens 100 Milliarden Euro sinken muss“, sagte der deutsche Außen-Staatsminister Michael Link am Montag in Brüssel. Der britische Europaminister David Lidington sagte, Großbritannien wolle ein Einfrieren des EU-Haushalts in realer Kaufkraft: „Alles andere ist inakzeptabel.“ Die Kürzungen werden auch von der turnusmäßigen zypriotischen Ratspräsidentschaft für unumgänglich gehalten.
Die ärmeren Empfängerländer sind strikt gegen die von den reichen Ländern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Schweden, Österreich) geforderten Kürzungen. „Es gibt keinerlei Raum für Kürzungen“, widersprach der slowakische Außen-Staatssekretär Peter Javorcik im Namen jener Länder, die vor allem von den sogenannten Kohäsionsfonds der EU profitieren.
Top-Jobs des Tages
Jetzt die besten Jobs finden und per E-Mail benachrichtigt werden.
Die größten Schuldenmacher in der Euro-Zone
Das höchste Defizit in der Euro-Zone hat Irland. Es beträgt 8,3 Prozent des Bruttosozialprodukts.
Rund 7,3 Prozent beträgt das Haushaltsdefizit Griechenlands für 2012.
Der Krisenstaat auf der Iberischen Halbinsel kommt auf ein Haushaltsdefizit von 6,9 Prozent.
Platz vier unter den größten Schuldensündern belegt mit einem Defizit von 4,8 Prozent die Slowakei.
Knapp hinter der Slowakei reiht sich Portugal ein: Hier schlägt 2012 ein Defizit von 4,7 Prozent des Bruttosozialprodukts zu Buche.
Mit Hilfe von Steuererhöhungen und Einsparungen will Frankreich sein Haushaltsdefizit im nächsten Jahr eindämmen. Dieses Jahr beträgt es noch 4,5 Prozent.
Rund 20 Milliarden Euro müssten die Niederlande sparen, um ihr Defizit unter drei Prozent zu drücken. Derzeit liegt es bei 4,4 Prozent des Bruttosozialprodukts.
Auch Slowenien ringt mit steigender Verschuldung und schrumpfendem Wirtschaftswachstum. Das Haushaltsdefizit liegt 2012 bei 4,3 Prozent.
„Sparen, kürzen, streichen“: So lautet auch das Motto in Zypern. Das Haushaltsdefizit liegt 2012 bei 3,4 Prozent des Bruttosozialprodukts.
Eine Reihe von Staaten, darunter Deutschland, lehnte auch den Vorschlag der Kommission ab, der EU durch neue Steuern - vor allem durch einen Anteil an einer Finanztransaktionssteuer - eigene Einnahmen zu verschaffen. „Diese Vorschläge sind Zeitverschwendung. Es gibt in dieser Frage keinen Deal“, sagte Lidington. Bisher wird der größte Teil des EU-Haushalts durch Zuweisungen der Regierungen, gemessen an einem Prozentsatz des Bruttonationaleinkommens, finanziert.
Zyperns Europaminister Andreas Mavroyiannis warnte die Regierungen, das Europaparlament sei strikt gegen die geplanten Kürzungen. Zudem erwarte das Parlament, das der Finanzplanung zustimmen muss, eine politische Einigung über neue Eigeneinnahmen.
4 Kommentare zu "Größter Beitragszahler: Deutschland fordert Kürzungen bei der EU"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
nicht_machbar
Nur dass Thatcher aus einem total anderen Stall kam, nicht von protestantischen Pfarrern, die freiwillig in den Osten gezogen sind. Was sie sich wünschen, wird niemals Realität werden. Da hätte vor 55 Jahren das Elternhaus anders aussehen müssen.
Rechner
Im Grunde ist es ganz einfach:
Solange sich die Mitglieder auf keinen neuen Haushalt einigen können, gilt der alte Haushalt (Art. 315 EuV).
Auf diese Art kann man den opulenten Barroso-Apparat real wenigstens um die Inflationsrate einschränken, und den deutschen Nettobeitrag bei etwa 7 Milliarden pro Jahr halten.
Wichtig wäre auch eine effektive Kontrolle der Ausgaben DURCH DIE ZENTRALE, nicht wie bisher durch die Ämter der Empfängerstaaten, um der Mittelveruntreuung zu begegnen.
Die NETTOZAHLER sollten eine geeignete personelle Besetzung dieser Kontrollbehörde sicherstellen, BEVOR sie dem neuen Haushalt und Finanzrahmen zustimmen.
+++
"Nett", "höflich" und "Vertrauen" funktioniert nicht überall.
Es wird Zeit, daß eine neue Kultur in die deutsche Interessenvertretung in Brüssel einzieht.
Bei einer gewissen eisernen Dame, die vor 25 Jahren Ihre Handtasche geschwungen hat, könnte Frau Merkel durchaus ein paar Anleihen machen.
Rene
Seit wann dürfen wir Nazis an unserem Beitrag zur EU Kritik übern. Wir müssen für unsere "Schuld" weiter, und eigentlich noch viel mehr, bluten. Frankreich brauch doch weiterhin Landwirtschaftssubvention, GB für Kohle, der Süden für Straßen, die nie gebaut werden, etc.
locked...
Na da sind wir ja mal gespannt, ob hier tatsächlich einmal ein Deutscher soviel Durchsetzungsvermögen aufbringen kann, damit er nicht wie üblich als Weicheier-Jobert über den Tisch gezogen wird...
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Nur dass Thatcher aus einem total anderen Stall kam, nicht von protestantischen Pfarrern, die freiwillig in den Osten gezogen sind.
Was sie sich wünschen, wird niemals Realität werden. Da hätte vor 55 Jahren das Elternhaus anders aussehen müssen.
Im Grunde ist es ganz einfach:
Solange sich die Mitglieder auf keinen neuen Haushalt einigen können, gilt der alte Haushalt (Art. 315 EuV).
Auf diese Art kann man den opulenten Barroso-Apparat real wenigstens um die Inflationsrate einschränken, und den deutschen Nettobeitrag bei etwa 7 Milliarden pro Jahr halten.
Wichtig wäre auch eine effektive Kontrolle der Ausgaben DURCH DIE ZENTRALE, nicht wie bisher durch die Ämter der Empfängerstaaten, um der Mittelveruntreuung zu begegnen.
Die NETTOZAHLER sollten eine geeignete personelle Besetzung dieser Kontrollbehörde sicherstellen, BEVOR sie dem neuen Haushalt und Finanzrahmen zustimmen.
+++
"Nett", "höflich" und "Vertrauen" funktioniert nicht überall.
Es wird Zeit, daß eine neue Kultur in die deutsche Interessenvertretung in Brüssel einzieht.
Bei einer gewissen eisernen Dame, die vor 25 Jahren Ihre Handtasche geschwungen hat, könnte Frau Merkel durchaus ein paar Anleihen machen.
Seit wann dürfen wir Nazis an unserem Beitrag zur EU Kritik übern.
Wir müssen für unsere "Schuld" weiter, und eigentlich noch viel mehr, bluten.
Frankreich brauch doch weiterhin Landwirtschaftssubvention, GB für Kohle, der Süden für Straßen, die nie gebaut werden, etc.
Na da sind wir ja mal gespannt, ob hier tatsächlich einmal ein Deutscher soviel Durchsetzungsvermögen aufbringen kann, damit er nicht wie üblich als Weicheier-Jobert über den Tisch gezogen wird...