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Großbritannien Wer folgt Theresa May? Die Wahl zum nächsten Premierminister beginnt

Zehn konservative Politiker kämpfen nun offiziell um das Amt des Premierministers. Dabei liefern sie sich ein theaterreifes Spektakel.
13.06.2019 - 08:02 Uhr 1 Kommentar
Am 22. Juni soll feststehen, wer die Nachfolge von Theresa May antritt. Quelle: AFP
Zehn Kandidaten für den Tory-Vorsitz

Am 22. Juni soll feststehen, wer die Nachfolge von Theresa May antritt.

(Foto: AFP)

London Das Vorurteil, dass Politik langweilig ist, haben die Briten mit ihrem Brexit-Chaos schon lange widerlegt. Doch bei der Suche nach einem neuen Premier scheinen sich die Briten noch überbieten zu wollen: Nachdem die Drogenbeichte eines Kandidaten viele Schlagzeilen ausgelöste und weitere peinliche Geständnisse zutage brachte, haben sich nun noch TV-Stars in den Wahlkampf eingeschaltet – der eigentlich erst an diesem Donnerstag so richtig beginnt.

Ab 11 Uhr werden die 313 Abgeordneten der konservativen Regierungspartei zum ersten Mal über die zehn Kandidaten abstimmen, die Interesse an dem Posten des Premierministers angemeldet haben. Beim ersten Wahlgang scheiden alle Kandidaten aus, die weniger als 17 Abgeordnete hinter sich vereinen können. Die Stimmzettel werden bis 13 Uhr entgegengenommen. Die Abstimmung ist geheim, weshalb Überraschungen nicht ausgeschlossen sind.

In jeder Runde fällt der Kandidat mit den wenigsten Stimmen aus dem Rennen. In der zweiten Runde sind mindestens 32 Stimmen nötig, um im Wettbewerb zu bleiben. Sind nur noch zwei Kandidaten übrig, kommen die rund 160.000 Parteimitglieder per Briefwahl zum Zug und bestimmen den Sieger. Um den 22. Juli dürfte feststehen, wer das ist. Bis dahin bleibt die Anfang Juni offiziell zurückgetretene Theresa May im Amt.

Die besten Chancen auf ihren Posten hat Boris Johnson. Am Mittwoch startete der 54-jährige Ex-Außenminister offiziell seinen Wahlkampf. Er versprach, einen neuen Vertrag mit der Europäischen Union aushandeln zu wollen, weil ein Brexit ohne Deal nicht seine bevorzugte Option wäre – auch wenn er die Vorbereitungen dafür „energisch und ernsthaft“ vorantreiben wolle.

Drei Jahre nach dem EU-Referendum und nach zwei Verschiebungen des Austrittsdatums „müssen wir die EU am 31. Oktober verlassen“, sagte er. Bei der Veranstaltung in einem Londoner Konferenzzentrum waren zahlreiche Abgeordnete erschienen, die ihm begeistert zujubelten – wohl in der Hoffnung, bei einem Wahlsieg Johnsons einen Platz in seinem Kabinett zu erhalten.

Wer kann Johnson gefährlich werden?

Anders als bei anderen Kandidaten waren aber keine TV-Stars anwesend. Als Gesundheitsminister Matt Hancock Anfang der Woche vor die Presse trat und seine Kandidatur angekündigte, saß im Publikum TV-Star Robert Rinder alias „Judge Rinder“ – die britische Version von TV-Richterin Barbara Salesch.

Trotzdem werden Hancock keine großen Chancen eingeräumt, genauso wenig wie der ehemaligen Arbeitsministerin Esther McVey, die sich wohl gewünscht hätte, dass sich keine TV-Stars zu ihrer Kandidatur zu Wort gemeldet hätten: Angesprochen auf die gemeinsame Vergangenheit als Fernsehmoderatorinnen und wie McVey so sei, hatte deren Ex-Kollegin Lorraine Kelly versucht, der Frage auszuweichen und das Thema gewechselt.

Als die konservative Politikerin McVey darauf angesprochen wurde, hatte sie das auf Neid geschoben – woraufhin sich eine dritte Moderatorin einschaltete und McVey der Unwahrheit bezichtigte.

Aber wie Hancock gilt auch McVey nicht als eine derjenige Kandidat, der Boris Johnson gefährlich werden könnte. Wohl am ehesten dürfte ihn der aktuelle Außenminister Jeremy Hunt herausfordern. Auch Landwirtschaftsminister Michael Gove hatte bei britischen Buchmachern hoch im Kurs gestanden – aber sein Geständnis, vor 20 Jahren mehrfach Kokain genommen zu haben, dürfte seine Chancen deutlich verschlechtert haben.

Mehr: Der ehemalige britische Außenminister hangelt sich von einer kritischen Aussage zur nächsten. Als Landeschef würde er nur Chaos anrichten.

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1 Kommentar zu "Großbritannien: Wer folgt Theresa May? Die Wahl zum nächsten Premierminister beginnt"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Warum bewerben sich zehn Kandidaten, wenn der Wähler doch sooo undankbar ist.?

    Also gibt's es auch in GB lukrative Posten und Besoldungen!!!

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