Großoffensive Gaddafi-Truppen stürmen Misrata

Ein Mann in Misrata nach einem Angriff.
Misrata Tausende Soldaten seien im Einsatz und griffen die bereits mehrfach umkämpfte Stadt am Mittwoch von Osten, Westen und Süden an, sagte Rebellensprecher Hassan al-Misrati der Nachrichtenagentur Reuters. „Sie versuchen, in die Stadt einzudringen.“ Ärzte des Hekmah-Krankenhauses im Stadtzentrum sagten Reuters-Korrespondenten, mindestens elf Menschen seien getötet und 35 verletzt worden, viele davon schwer. Das Gaddafi-Lager äußerte sich zunächst nicht zu den Angaben.
Auch Sintan im Süden Libyens wurde nach Rebellenangaben von Gaddafi-Truppen unter Beschuss genommen. Bewohner würden nach Anti-Regierungsprotesten in der Altstadt von Gadamis, die zum Unesco-Weltkulturerbe zählt, im libysch-tunesisch-algerischen Länderdreieck festgehalten. Die Orte Jafran und Kalaa, die die Rebellen kürzlich eroberten, würden ebenfalls angegriffen, sagte ein Sprecher der Aufständischen in Nalut. Er fürchte, dass Gaddafi im Gebirge im Westen wie in Misrata eine breitangelegte Offensive auf den Weg bringen werde.
Der Angriff auf Misrata erfolgte nach einem der schwersten Nato-Dauerbombardements der libyschen Hauptstadt Tripolis in der Nacht zuvor. Kampfjets flogen 24 Stunden lang Lufteinsätze. Ein libyscher Regierungssprecher sagte, mindestens 31 Menschen seien bei 60 Angriffen getötet worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Die Nato will mit den Angriffen auf Tripolis den Druck auf Gaddafi erhöhen. Dieser hat in einer am Dienstag vom Staatsfernsehen gesendeten Audiobotschaft erneut erklärt, nicht aufzugeben. „Wir werden in unserem Land bleiben - tot oder lebendig“, sagte er. Seit Wochen herrscht eine Pattsituation zwischen Rebellen und Gaddafi-Truppen. Die Aufständischen kontrollieren den Osten des Landes, Misrata im Westen sowie das Gebirge an der Grenze zu Tunesien. Tripolis, wo Gaddafis besser ausgerüstete Soldaten sitzen, konnten sie bislang nicht einnehmen.
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