Handelskonflikte US-Regierung führt Strafzölle auf kanadisches Aluminium wieder ein
- dpa
- Reuters

Für den kanadischen Premierminister war die Abschaffung der Strafzölle auf Aluminium vergangenen Herbst ein Erfolg. Jetzt hat Trump den Deal rückgängig gemacht.
Washington Wegen einer starken Zunahme der Aluminium-Importe aus Kanada führt die US-Regierung einen zuvor zeitweise ausgesetzten Strafzoll wieder ein. Die Einfuhr von nicht-legiertem Rohaluminium werde ab Mitte August wieder mit einer zusätzlichen Importgebühr von 10 Prozent des Warenwerts versehen, wie es am Donnerstag in einer Verfügung von US-Präsident Donald Trump hieß.
„Kanada hat uns wie immer ausgenutzt“, sagte Trump bei einem Auftritt im Bundesstaat Ohio. Er warf dem Nachbarland im Norden bei seiner Rede vor Angestellten des Waschmaschinen-Herstellers Whirlpool vor, den US-Markt mit Billigprodukten zu fluten und Arbeitsplätze in den USA zu vernichten. "Die kanadischen Aluminium-Hersteller haben ihr Versprechen gebrochen." Die Zusage sei aber die Grundlage gewesen, die vorherigen Sonderzölle 2019 aufzuheben.
Unter dem Vorwand der nationalen Sicherheit hatte Trump 2018 die ganze Welt mit Sonderzöllen auf Stahl und Aluminium überzogen. Jene auf kanadische Einfuhren waren jedoch im Mai 2019 wieder aufgehoben worden - unter der Bedingung, dass die Importe künftig nicht stark zunehmen dürften.
Die Regierung in Ottawa reagierte prompt und kündigte Vergeltungsmaßnahmen in ähnlichem Umfang an. Das US-Vorgehen sei unbegründet und inakzeptabel. Im Jahr 2018, als Trump den Handelsstreit mit Stahl- und Aluminium-Zöllen gegen die Nachbarn Kanada und Mexiko vom Zaun brach, reagierte Kanada mit Sonderabgaben auf US-Produkte wie Ketchup und Bourbon.
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Auch in den USA ist das Vorgehen von Trump umstritten. Die US-Handelskammer sprach von einem Schritt in die falsche Richtung. Die Zollspirale werde am Ende zu höheren Kosten für US-Unternehmen führen. Auch Konsumenten werden dies zu spüren bekommen.
Trump wirft auch China und der EU unfaire Handelspraktiken zulasten der USA vor. Vor der Präsidentenwahl im November könnte er den Zollstreit wieder aufleben lassen, befürchten Beobachter.
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