Florian Homm ist unter die Buchautoren gegangen. In seiner Autobiografie "Kopf Geld Jagd" rechnet er mit Feinden ab und erklärt, was er selbst falsch gemacht hat. Es erscheint im November.
Bibliografie:
Florian Homm
Kopf Geld Jagd
Finanzbuch Verlag, München 2012
363 Seiten, 19,99 Euro
Die Lektüre des Buches startet mit dem höchst ungewöhnlichen Hinweis: "Wichtiger Hinweis: Der Verlag und alle an diesem Buch beteiligten Personen wissen nicht, wo sich Florian Homm aufhält. Wir verfügen über keinerlei Adressen oder Telefonnummern noch kennen wir seinen Aufenthaltsort. Wir bitten deshalb, von Nachfragen an den Verlag abzusehen."
"Für meine Tochter Isabella und meinen Sohn Conrad."
"An erster Stelle möchte ich meiner Exfrau danken, die nicht nur meine Verrücktheit und Unbeständigkeit zwei Jahrzehnte lang ertrug, sondern auch unsere beiden Kinder fast im Alleingang großzog. Ihre Güte und Weisheit war eine Inspiration, ein positiveres und wahrhaftigeres Leben zu führen. Ich vergebe ihr das Jahr in der Scheidungshölle, in dem sie mich weitaus mehr terrorisierte als meine ärgsten Feinde in der Unternehmenswelt."
"In verschiedenen Artikeln wurde ein monströs-eindimensionales Bild von mir geschaffen, und half dabei, eine weltweite Menschenjagd zu starten, die jedes Menschenrecht verletzte und den formalen Rechtsweg in Amerika und Europa behinderte. Liebe Journalisten, Eure Pfuschereien haben mich angeregt, die Sache richtigzustellen, was hoffentlich wiederum auch andere Kollegen veranlassen wird, ihrer investigativen Arbeit künftig professioneller nachzugehen. Ich habe für Sie gebetet. Ich hoffe aufrichtig, dass Sie Ihre boshafte Energie in Zukunft auf christlichere Weise kanalisieren können."
"Anders als manch andere Lebensgeschichte ist dieses Buch weder der Versuch einer Selbstrechtfertigung noch steht dahinter die Absicht, ein paar lumpige Dollars zu verdienen. Ich bin zwar ohne jeden Zweifel selbstbesessen,
dennoch versuche ich, nicht den Selbstgerechten zu mimen. Insgesamt gebe ich zweifellos das Bild eines abgefeimten, habgierigen Spekulanten ab."
"Es wird dringend davon abgeraten, irgendeine der in diesem Buch beschriebenen Handlungen nachzuahmen."
"Das Manager Magazin hatte mein Nettovermögen auf rund eine halbe Milliarde Dollar beziffert. Damit lag es gar nicht so falsch. Ich besaß Schlösser, Paläste, Landgüter, Luxusapartments und reiste mit Privatjets, einer Jacht mit vier Schlafzimmern, einem Schnellboot, einem Rolls-Royce-Cabriolet und einem individuell ausgestatteten, aufgemotzten Mercedes-Cabriolet der S-Klasse. Ich besaß eine herausragende Gemäldesammlung alter Meister."
"Im Jahr 2006 wurde ACMH im Rahmen des Hedge Fund Review European Awards mit der Auszeichnung »Best Hedge Fund Group« und »Best Fund« geehrt. Treu meinen Prinzipien nahm ich an dieser Festivität nicht teil – nur Warmduscher verschwenden wertvolle Zeit mit Feiern. Unternehmen fürchten mich. Ich hatte sogar die multiple Sklerose besiegt. Ich war ein Wolf unter Schafen."
"Ich hatte meine Seele erbärmlich verkommen lassen. Ich hatte mich dem Mammon unterworfen. Ich war primitiv und liebte das Vulgäre. Ich war geblendet von Reichtümern, Macht und egoistischen Vergnügungen. Ich spürte Gottes Verachtung. Ich wusste, dass ich vollkommen falsch handelte, und suchte unbewusst die Selbstzerstörung. Mein Autopilot steuerte auf den Hades zu. Ich war schwach und ließ mich treiben. Nichts konnte meine Abwärtsspirale aufhalten. Mein Schicksal war besiegelt."
"Ich hatte mit dem Aktienleerverkauf und der Plünderung von Unternehmen viel Geld verdient. Man muss ziemlich unsensibel und aggressiv sein, um auf diesem Gebiet erfolgreich zu sein."
"Fast drei Jahrzehnte lang glaubte ich, Geld bedeute Glück. Begriffsstutzige Menschen wie ich müssen erst ihre Familie und ihr Vermögen verlieren, um zu begreifen, dass es keinerlei Verbindung zwischen Geld und Glück gibt."
"Ich habe seit meiner Zeit als junger Erwachsener mehrere wohltätige Einrichtungen unterstützt und die Liberia Renaissance Foundation gegründet, die nicht nur effektiv ist, sondern unter meiner Führung auch eine sehr schlanke Organisation war. Ich habe zuvor ein multinationales Unternehmen geführt. Ich habe Entwicklungsökonomie in Harvard studiert und drei Jahrzehnte lang in Entwicklungsländer investiert. Ich weiß, wie man mit Ärzten, Pharmazeuten und Forschern zusammenarbeitet. Ich habe zahllose Fusionen und Partnerschaften strukturiert und abschließend begleitet.
Ich bin keine eindimensionale Luxushure. Ich kann mich an extreme und widrige Bedingungen anpassen, mit Konflikten umgehen und Herausforderungen meistern.
"Ich würde dieses Vorhaben wirklich gerne realisieren. Ich habe noch gut 25 produktive Jahre vor mir. Hoffentlich wird in naher Zukunft kein internationaler Haftbefehl gegen mich erlassen; hoffentlich bekomme ich keine Kugel in
den Kopf, werde entführt oder verrotte in irgendeinem Gefängnis. Das würde die Entwicklung dieser karitativen Initiative schwer behindern. Auch sollte ich möglichst nicht in jahrelange Gerichtsverfahren verwickelt sein, die mich
für Monate von der Arbeit abhalten."
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