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Hochschule Wie bewerbe ich mich an einer Weltklasse-Uni?

Die University of Oxford gilt als eine der besten Universitäten der Welt. Wer dort studieren möchte, muss – ja was denn eigentlich? Wir haben drei Elite-Studierende gefragt.
  • Jana Luck
09.10.2017 - 09:30 Uhr Kommentieren
Studenten der Oxford Universität
Oxford Universität

Studenten stehen Schlange für die Einführungsveranstaltung: „eigentlich ziemlich simpel“. (Foto: Getty Images)

Dieser Artikel ist am 09. Oktober 2017 bei Orange - dem jungen Portal des Handelsblatts - erschienen.

In dieser Woche startet auch im britischen Oxford das neue Semester. In den Hallen, Treppenhäusern und Innenhöfen, in denen die Harry-Potter-Filme gedreht wurden, tummeln sich junge Menschen aus aller Welt.

Zum zweiten Jahr in Folge hat das Magazin „Times Higher Education“ Oxford zur weltbesten Universität gekürt. Aber wie schafft man es, dort einen Studienplatz zu ergattern? Wie sieht die Bewerbung aus, was müssen Bewerber leisten, was ist dabei am schwierigsten und welche Ratschläge sind wirklich sinnvoll? Wir haben drei Studierende gefragt, die ihre Bewerbung erfolgreich hinter sich gebracht haben.

Polly Waters (23, Schottland): Master in Modernen Südasienstudien

Für die Bewerbung musste ich einen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben, zwei Essays und zwei akademische Gutachten von meiner früheren Universität in Leeds einreichen, wo ich Geschichte und Französisch studiert habe.

Nebenher habe ich mich außerdem für Studienkredite und Stipendien beworben. Die Bewerbung war nicht besonders schwierig. Ich habe Essays eingereicht, die ich schon vorher geschrieben hatte und habe sie nochmal überarbeitet.

Der schwierigste Teil war, eine Finanzierung für mein Studium zu finden, weil Unterstützung für ein Studium der Geisteswissenschaften hier in England nicht so leicht zu bekommen ist. Weil ich aus Schottland komme und die Abläufe in England anders und aufwendiger sind, habe ich damit viel Zeit verbracht.

Wenn sich jemand für das gleiche Programm wie ich bewerben will, würde ich ihm raten, sich nicht von dem Bewerbungsprozess einschüchtern zu lassen – denn der ist eigentlich ziemlich simpel. Ich würde auch jedem raten, Gutachten von Uni-Tutoren einzuholen, weil sie eine persönlichere Beurteilung geben können.

Laura Schade (24, Italien): Doktor in Physik

Der wichtigste Teil meiner Bewerbung war, das Forschungsprojekt zu beschreiben, das ich während meiner Promotion bearbeiten will. Ich habe dazu einfach meine Masterarbeit weiter geführt, weil ich zu etwas anderem, neuem, gar keine Zeit gehabt hätte. Das ist ein bisschen schade, weil ich generell auch offen gegenüber anderen Projekten gewesen wäre.

Außerdem habe ich meine Zeugnisse mit Übersetzung, Gutachten und einen tabellarischen Lebenslauf eingereicht. Ich glaube, der ist besser als ein ausformulierter, weil die Prüfer schneller erfassen können, was du gemacht hast.

„Ein Oxford-Professor hat mir nach der Bewerbung ein Stipendium organisiert“

Deshalb ist es auch wichtig, sehr genau zu sein und hervorzuheben, was dich für das Studium qualifiziert. Ich habe für den Lebenslauf keine Vorlage verwendet, sondern einfach ein Word-Dokument erstellt – das ist authentischer und zeigt besser, wer du bist.

Wenn deine Bewerbung überzeugt, wirst du zum Gespräch eingeladen. Bei mir waren vier Professoren dabei, die sich für mein Projekt interessierten. Von zweien erhielt ich einen Brief, dass sie gern mit mir zusammenarbeiten wollten.

Einer bot mir ein tolles Stipendium an, aber ich entschied mich für den Professor, der eher in einem Bereich forscht, der mich interessiert. Der hat mir dann anschließend auch noch ein Stipendium organisiert.

Giorgio Tarraf (29, Libanon): Master in Vergleichender Politikwissenschaft und BWL (MBA)

Mein erster Ratschlag vorab: Beginne rechtzeitig mit der Bewerbung und sprich mit der Universität darüber. Sprich direkt die Professoren und die Fakultät an, die dich interessieren. Die meisten antworten sehr gerne und geben Hinweise und Ratschläge, was du in deiner Bewerbung betonen solltest und worauf Wert gelegt wird.

Die Bewerbung ist viel Arbeit: viele Essays, manchmal Tests – aber es ist es wert. Und letztendlich: Es ist einfach eine Bewerbung. Du musst sie einfach machen. Ich glaube, der schwierigste Teil ist es, mit der Bewerbung überhaupt anzufangen, den Mut dafür aufzubringen.
Ich musste den GRI-Test absolvieren, manche machen auch einen GMAT – das sind Tests, die betriebswissenschaftliche Kenntnisse abfragen.

„Warum sollte die University of Oxford dich für die Zulassung auswählen?“

Ich musste ziemlich viele Essays schreiben, insgesamt sechs oder sieben, weil ich mich für zwei Studiengänge gleichzeitig beworben habe und dazu für ein Stipendium. Für den Politik-Master gab es kein Bewerbungsgespräch, da werden nur die eingereichten Materialien begutachtet. Für den MBA und das Stipendium hatte ich jeweils Bewerbungsgespräche.

Ich selbst habe keinen Lebenslauf, der dem Oxford-Klischee entspricht. Meine Eltern waren nicht an Elite-Universitäten und ich habe vorher verschiedene Dinge studiert und auch schon für ein paar Jahre gearbeitet.

Ich glaube, viele denken, sie hätten keine Chance in Oxford, weil sie keinen typischen Lebenslauf haben. Aber wenn du bei der Bewerbung du selbst bleibst und ehrlich bist, dann hast du gute Chancen. Es ist wirklich wichtig, nicht jemand anderen darstellen zu wollen als dich selbst. Die Prüfer durchschauen das sonst sofort.

Bei meinem Essay hatte ich im ersten Satz einen Tippfehler und ich habe es nicht gesehen – als ich es später bemerkt habe, dachte ich: Das wird nie was. Aber tatsächlich sehen die Prüfer über so etwas hinweg, wenn sie davon überzeugt sind, dass du motiviert bist und wirklich genau das Programm machen willst.

Nimm dir Zeit, auf der Website die Professoren und ihre Forschungsprojekte anzusehen. Es zeigt, dass du dich nicht einfach bei 50 Unis beworben hast, sondern wirklich genau an diese Universität willst. Wichtig ist auch die Frage: Warum sollten sie dich auswählen? Was kannst du beitragen? Das solltest du in erster Linie dir selbst beantworten können.

Mehr: Karriere-Tinder für Studenten

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