Hongkong Polizei schießt auf Demonstranten – mehrere Verletzte

Bei dem Tumult in Hongkong zwischen den Aktivisten der Pro-Demokratiebewegung und der Polizei feuerten die Behörden Schüsse ab. Ein Mann wurde verletzt.
Peking Trotz eines Demonstrationsverbots am 70. Jahrestag der Volksrepublik China ist es in Hongkong erneut zu Zusammenstößen gekommen. Laut einem Bericht der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post“ hat die Polizei einen Demonstranten mit scharfer Munition angeschossen. Wie die Zeitung unter Berufung auf eine nicht näher genannte Quelle berichtet, wurde der Mann im Stadtteil Tsuen Wan an der Brust getroffen.
Auf einem auf der Website der Zeitung veröffentlichten Foto war ein blutender Mann zu erkennen, der von Rettungskräften versorgt wird. Die Polizei soll am Dienstag mindestens fünf Pistolenschüsse abgefeuert haben. Zwei Warnschüsse wurden dem Bericht zufolge abgegeben, nachdem Polizisten von einer Gruppe Demonstranten angegriffen worden waren.
Die Sicherheitskräfte erklärten, Protestierende hätten mit einer ätzenden Flüssigkeit mehrere Beamte und Reporter verletzt. Zunächst setzte die Polizei Tränengas und Pfefferspray ein, um Demonstranten auseinanderzutreiben. Anhänger der Pro-Demokratiebewegung waren zuvor in mehreren Stadtteilen auf die Straße gegangen. Nach Angaben eines Hongkonger Krankenhaus-Vertreters sind 15 Menschen an unterschiedlichen Orten verletzt worden, eine Person befindet sich demnach in kritischem Zustand.
Eine Gruppe von Demonstranten skandierte: „Keine Nationalfeier, nur ein nationaler Trauertag.“ Zugleich forderten die Demonstranten die Freilassung von Aktivisten, die bei jüngsten Auseinandersetzungen mit der Polizei festgenommen worden waren. Laut Polizei wurden allein am Vorabend des kommunistischen Jahrestags fünf Menschen festgenommen, die unter anderem Brandsätze bei sich gehabt haben sollen. In der früheren britischen Kronkolonie und heutigen chinesischen Sonderverwaltungszone kommt es seit Monaten zu Protesten.
Die EU-Kommission ruft zu Gewaltverzicht in Hongkong auf. „Angesichts der andauernden Gewalt und Demonstrationen in Hongkong sind Dialog, Deeskalation und Zurückhaltung die einzigen Wege, die erfolgsversprechend sind“, sagt eine EU-Kommissionssprecherin in Brüssel. Es müsse mehr getan werden, um das Vertrauen der Gesellschaft wieder herzustellen. Zudem müsse die Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit gewahrt bleiben.
Anhänger der Demokratiebewegung hatten angekündigt, den Jahrestag der Gründung der Volksrepublik nutzen zu wollen, um ihren Anliegen auf der Straße Nachdruck zu verleihen. Die Staatsmacht hatte einen Demonstrationszug am Feiertag verboten und sich zugleich mit einem beispiellosen Militäraufgebot gegen Proteste gerüstet.
Hunderte Regierungsvertreter hielten am Dienstagmorgen in einem Konferenzzentrum in der Innenstadt hinter verschlossenen Türen einen Flaggenappell ab. In der chinesischen Hauptstadt Peking demonstrierte die regierende KP unterdessen Stärke: Soldaten marschierten im Stechschritt und die Armee präsentierte Panzer und anderes Militärgerät, während der in einem schlichten schiefergrauen Mao-Anzug gekleidete Präsident Xi Jinping die Parade abnahm – an der Seite seiner beiden kommunistischen Vorgänger im höchsten Staatsamt.
Mehr: Pekings Mega-Flughafen Daxing setzt neue Maßstäbe und zeigt: Trotz der wachsenden Kritik am Fliegen muss in den Luftverkehr investiert werden.
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Was genau wollen die "Aktivisten" erreichen? Wenn Polizisten durch Vermummte angegriffen
werden, sollen sie sich ergeben?
Super Typo in der Überschrift