„Die größte Verantwortlichkeit der Nato bleibt es, unsere Bevölkerung und unser Gebiet zu schützen und zu verteidigen“, stellt Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen klar. Die Allianz will mit einem Aktionsplan ihre Präsenz in Osteuropa und ihre Reaktionsfähigkeit bei Krisen jeglicher Art „bedeutend“ erhöhen. Das mache die Allianz „schneller, fitter und flexibler“, um sich auf Bedrohungen einzustellen, erwartet Rasmussen.
Zur Rückversicherung der osteuropäischen Alliierten gegen Russland hat die Nato ihre Präsenz dort etwa bei der Luftraumüberwachung bereits verstärkt. Dies soll „so lange wie nötig“ so bleiben, kündigt Rasmussen an. Geplant sind zudem vermehrte Übungen wechselnder Kampftruppen und neue Stützpunkte mit Führungs- und Logistikexperten. Die könnten Medienberichten zufolge in den drei Baltenstaaten sowie Polen und Rumänien eingerichtet werden, was der Nato zufolge aber erst nach dem Gipfel von den militärischen Planern geklärt werden soll. Ferner ist die Modernisierung von Häfen und Flughäfen sowie die Stationierung militärischer Ausrüstung in der Region vorgesehen.
Der Ausbau der Strukturen in Osteuropa dient dazu, eine neue schnelle Eingreiftruppe im Krisenfall in kürzester Zeit dorthin verlegen zu können. „So kann diese neue Truppe leicht reisen und hart zuschlagen, wenn nötig“, sagt Rasmussen. Diese Spezialtruppe soll bis zu mehrere tausend Soldaten stark und die neue „Speerspitze“ der bereits bestehenden Nato-Reaktionsstreitmacht („Nato Response Force“) sein. Das Ziel ist einem ranghohen Nato-Vertreter zufolge, dass die in Rotation von den Mitgliedstaaten gestellten Truppen aus ihren jeweiligen Heimatländern innerhalb von zwei Tagen in einem bedrohten Nato-Land einsatzbereit sind. Nicht zu verwechseln ist die neue Einheit mit einer Kriseninterventionstruppe, die außerdem sieben Nato-Staaten unter Führung Großbritanniens planen.
Die Nato will künftig in jeder Hinsicht besser vorbereitet sein und nach den Worten Rasmussens auch ihr „Frühwarnsystem“ modernisieren, indem das Sammeln und Austauschen von Geheimdiensterkenntnissen verbessert wird. Außerdem überarbeitet das Bündnis seine Verteidigungspläne. „Der Plan wird sicherstellen, dass wir die richtigen Truppen und die richtige Ausrüstung zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort haben“, ist sich Rasmussen sicher.
Da die Ukraine kein Nato-Mitglied ist, profitiert sie nicht von dem Aktionsplan. Die Allianz wird in Wales jedoch den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko empfangen und ihm ihre Solidarität versichern. Doch eine geforderte rasche Hilfe mit Waffen wird Poroschenko nicht zugesagt. „Das ist eine bilaterale Angelegenheit der Mitgliedstaaten“, heißt es bei der Nato. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat Waffenlieferungen Deutschlands an die Ukraine bereits ausgeschlossen. Die Allianz will der Ukraine aber mittel- bis langfristig helfen und einen Unterstützungsfonds zur Modernisierung der ukrainischen Armee einrichten, um die Kommando- und Logistikstrukturen, die Verteidigung gegen Cyber-Angriffe und die Verwundetenversorgung zu modernisieren.
Die geplanten Beschlüsse werden die Spannungen zwischen der Nato und Moskau verschärfen. Alle Fakten wiesen darauf hin, dass die USA und die Nato „ihre Politik der Verschlechterung der Beziehungen zu Russland fortsetzen“ wollten, sagte der Vizechef des russischen Sicherheitsrats, Michail Popow, bereits. Die russische Militärdoktrin werde daher bis Jahresende entsprechend aktualisiert.
Quelle: AFP
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Ja, zum dirtten Mal in der Geschichte sind Deutsche auf/über dem russ. Kontinent. Hat da mal die Presse daran gedacht?
Wenn schon die Politik nicht mehr des Denkens fähig ist.
Eine Schande ist das.
Jeden Tag in irgend einem TV-Sender kriegen wir die 2. WK vorgepredigt, damit wir schön brav bleiben und die Politik will den 3. WK
Und anstatt, dass die Presse diese Merkel stoppt, machen sie mit in Form von Göbbels-Propaganda
Thomas Brendler,
Bingo.
Abr die Deutschen sollen auf Krieg getrimmt wrden, denn der ist offensichtlich schon beschlossen.
Also fangen wir mal wieder an mit Vorräten usw.
Anfrage an Herrn Paul: Welches Interesse hat Ihrer Meinung nach Russland seine Kampfjets in den deutschen Luftraum zu schicken? Seit ich weiss heißt keiner der Piloten Rust und Unter den Linden ist nicht genug Platz um zu landen.
Kleine Geographie Nachhilfe für die Autoren. Leider ist Kaliningrad noch nicht von der NATO befreit worden und daher nur über die „riesengroße“ Ostsee zu erreichen. Mit dem Beitritt von Schweden und Finnland zum NATO Friedensbündnis und der gewünschten drastischen Erhöhung der Militärausgaben werden sich derartige dramatische Meldungen sicher wieder erübrigen.
Die Holländer und die Schweden sehen die Russischen Flugzeuge ja wenigstens, im Deutschen Luftraum kann Putin machen was er will , wir bekommen das noch nicht mal mit.
>> Das Militärbündnis hat in der Region um die baltischen Staaten 16 Kampfjets stationiert. Regelmäßig stiegen die Jets auf, um „unbekannte oder potenziell feindliche Maschinen“ in der Nähe der nationalen Lufträume der Nato-Länder zu identifizieren, hieß es.<<
Um die Identifikation Russischer Jets vorzunehmen, brauchen keine Fantoms aufzusteigen, die unsere Steuergelder verprassen.
Ein Anruf im Russischen Verteidigungsministerium genügt, um Infos zu erhalten.
Russen-Bashing geht weiter !
@ Herr Stefan Schuster: volle Zustimmung; leider ist die Art der Berichterstattung aber doch meist recht eindeutig; von unparteiisch und sachlich, wie man das erwarten könnte, kann in jedem Fall nicht gesprochen werden.
@Drittes Auge: "ich dachte immer der internationale Luftraum wäre international und es gäbe hier keine Besitzansprüche der Nato" - lesen sie es mit einem gewissen sarkastischem Unterton; insofern volle Zustimmung zu ihrer Ergänzung....
"ich dachte immer der internationale Luftraum wäre international und es gäbe hier keine Besitzansprüche der Nato"
Das wäre mir neu, dass einen Bereich gibt, in dem nicht zweierlei Maß gilt: an die Bestimmungen des internationalen Luftraums haben sich nur alle anderen zu halten. Für die USA und ihr hegemoniales Werkzeug NATO gilt das natürlich nicht. Die sind bei ihrer Suche nach Lebensraum im Osten natürlich im Auftrag Gottes unterwegs und dürfen dann alles.
Ja, leider pure Stimmungsmache wieder mal durchgereicht aus dem "Ministerium für Wahrheit" einer "Presseagentur" (diesmal American Press AP). Das Schema -die Mobilmachung in die Schlagzeile, den Journalismus in Nebensätzen im Text zu verstecken, um sich nicht vorwerfen lassen zu können, falsch zu berichten- ist auch hier völlig offensichtlich:
Schlagzeile: Nato fängt russische Flugzeuge über der Ostsee ab (erzeugte Stimmung: oh wie bedrohlich, der Russe greift bald an, Schweden und Finnland müssen in die NATO, um sich zu schützen, Osteuropa-Vasallen müssen mit Stationierung von US-Kolonialtruppen "in Sicherheit" gebracht werden)
Journalismus: "Die Nato bestätigte, dass es einen Vorfall mit einer russischen Maschine gegeben habe, konnte aber noch keine Details nennen. Bereits am Montag sei ein russisches Flugzeug in internationalem Luftraum geflogen, habe aber kein Gebiet eines Bündnismitglieds verletzt, teilte Oberstleutnant Robert Gericke von der Nato mit."
Leider gibt es in Deutschland immer noch genug Leute, die sich von den Herren des Krieges bereitwillig die Knöpfe drücken und dann hurrapatriotisch aus Angst vor Krieg in den Krieg führen lassen und so an den Marionettenfäden im Sinne ihrer Herren tanzen.
Kanada als Pazifik-Anrainer stationiert seine Flugzeuge an der Grenze zu Rußland. Rußland als Ostsee-Anrainer wird abgefangen wenn es über die Ostsee fliegt. Wer provoziert wohl hier wen? Wann wird Putin die Transall der Bundeswehr abfangen lassen, wenn sie ihren Krieg in Afganistan ver- und entsorgt?