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Iranisches Atomprogramm Strom in iranischer Atomanlage fällt aus – Iran spricht von „nuklearem Terrorismus“

In der iranischen Atomanlage Natans ist der Strom ausgefallen. Israelische Medien berichten von einem möglichen israelischen Cyberangriff auf die Anlage.
11.04.2021 Update: 11.04.2021 - 18:30 Uhr Kommentieren
Im letzten Sommer hatte es in einer Arbeitshalle eine schwere Explosion gegeben. Quelle: dpa
Zentrifugen in der Anlage Natans

Im letzten Sommer hatte es in einer Arbeitshalle eine schwere Explosion gegeben.

(Foto: dpa)

Dubai Der Zwischenfall in der Atomanlage Natans im Iran ist nach Darstellung des Landes durch einen Akt des „nuklearen Terrorismus“ verursacht worden. Der Iran behalte sich vor, gegen die Täter vorzugehen, sagte der Chef der iranischen Atombehörde, Ali Akbar Salehi, am Sonntag dem staatlichen Fernsehen zufolge. Er forderte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) und die internationale Staatengemeinschaft auf, dagegen vorzugehen.

Das iranische Staatsfernsehen hatte am Sonntagmorgen einen Zwischenfall in der Atomanlage Natans gemeldet. Wenige Stunden nach der Inbetriebnahme neuer leistungsfähiger Zentrifugen zur Urananreicherung war in der iranischen Atomanlage Natans komplett der Strom ausgefallen. Israelische Medien berichteten, dass es sich um einen israelischen Cyberangriff gehandelt haben könnte.

Es wäre nicht das erste Mal, dass die großteils unterirdisch angelegte iranische Atomanlage Ziel einer möglichen Attacke wurde. Im Juli ereignete sich in Natans eine mysteriöse Explosion, die der Iran später als Sabotage beschrieb. Und 2010 wurde der Computervirus Stuxnet entdeckt, der Zentrifugen in Natans beschädigt und zerstört hatte. Dafür verantwortlich gemacht wurden die USA und Israel.

„Es ist schwer zu glauben, dass das ein Zufall war“, sagte Joel Gusanski vom Institut für nationale Sicherheit in Tel Aviv. „Wenn es kein Zufall war, dann versucht jemand eine Botschaft zu senden, dass „wir Irans Fortschritte begrenzen können und dass wir rote Linien haben“.“

Am Samstag hatte der Iran die Inbetriebnahme von 164 Zentrifugen vom Typ IR-6 in Natans, etwa 200 Kilometer südlich von Teheran, bekannt gegeben. Er begann auch Tests mit Zentrifugen vom Typ IR-9, die Uran nach iranischen Angaben 50 Mal schneller anreichern können als seine ersten Zentrifugen, genannt IR-1.

Das 2015 vom Iran mit Weltmächten abgeschlossene Atomabkommen erlaubt dem Iran nur den Einsatz der IR-1 für die Anreicherung. Nachdem die USA 2018 aus dem Abkommen ausgestiegen waren, hat der Iran aber ebenfalls alle Beschränkungen aufgegeben, die ihm für die Urananreicherung und Uranvorräte auferlegt worden waren. Er reichert Uran nun auf 20 Prozent spaltbaren Materials an, womit der Stoff technisch nicht mehr weit entfernt von der 90-prozentigen Reinheit ist, mit der er für Atombomben eingesetzt werden kann.

Die Internationale Atomenergieorganisation in Wien, die das Atomprogramm des Irans überwacht, teilte mit, ihr seien „die Medienberichte“ über den Zwischenfall in Natans bekannt, lehnte einen Kommentar aber ab. In der vergangenen Woche hatten in Wien Gespräche über die Wiederbelebung des Atomabkommens begonnen, allerdings gehen die Positionen der USA und des Iran noch weit auseinander.

Mehr: Irans Präsident eröffnet Produktionslinie neuer Zentrifugen

  • ap
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