Irans Atomprovokation „Offen gesagt, das sieht nicht nach viel aus“

Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad in der Urananreicherungsanlage in Natan.
Washington Die US-Regierung hat am Mittwoch gelassen auf die Vorstellung von drei neuen iranischen Atomprojekten reagiert. US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland sprach von „hochgespielten“ Vorgängen.
Wie Nuland meinte auch der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney, dass die Schritte in erster Linie auf die Aufmerksamkeit der iranischen Bevölkerung zielten, um damit von den Auswirkungen internationaler Sanktionen abzulenken.
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hatte unter anderem per Videoschaltung eine Anlage zur Urananreicherung in Natans in Betrieb genommen. Der Westen verdächtigt die iranische Regierung, unter dem Deckmantel der zivilen Nutzung der Atomenergie ein Programm zum Bau von Kernwaffen zu betreiben, und hat deshalb umfangreiche wirtschaftliche und finanzielle Sanktionen gegen das Land verhängt.
„Offen gesagt, das sieht nicht nach viel aus“, sagte Nuland in Washington zu den Projekten. „Das sind keine große Neuigkeiten. Tatsächlich scheint das hochgespielt zu sein.“ Die Iraner hätten seit vielen Monaten über Fortschritte in ihrem Atomprogramm berichtet, aber in Wirklichkeit hinkten sie „viele, viele Monate“ hinter dem Stand zurück, den sie propagierten. „Das sieht danach aus, als ob es hauptsächlich auf das heimische Publikum zielt“, sagte die Sprecherin.
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Sowohl Nuland als auch Carney werteten die Verkündung der jüngsten Atomprojekte als mögliches Zeichen dafür, dass der internationale Druck auf den Iran zu wirken beginne. „Das sind provokative Aktionen, Trotzaktionen..., die darauf abheben, die Aufmerksamkeit von den Auswirkungen der Sanktionen, den Auswirkungen der Isolation abzulenken, in der sich der Iran befindet.“
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