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Israelische Justizministerin Die smarte Rechtsradikale

Sie ist Kampfpilotin, Galionsfigur der rechten Siedler und für den türkischen Präsidenten Erdogan so schlimm wie Hitler: Ajelet Schaked erzwang das Justizministeramt – für Ministerpräsident Netanjahu wird das unbequem.
16.05.2015 - 10:59 Uhr Kommentieren
Sie profitiert von Netanjahus holpriger Regierungsbildung: Israels neue Justizministerin Ajelet Schaked. Quelle: dpa
Ajelet Schaked

Sie profitiert von Netanjahus holpriger Regierungsbildung: Israels neue Justizministerin Ajelet Schaked.

(Foto: dpa)

Jerusalem Ajelet Schaked, seit Donnerstagabend Justizministerin Israels, ist eine schillernde Aufsteigerin vom rechten Rand der Knesset. Mit unverblümt feindseligen Äußerungen über die Palästinenser und unermüdlichen Initiativen zur Beschneidung demokratischer Rechte wurde sie schnell bekannt.

Die Nummer drei in der Fraktion der Partei Jüdisches Heim rutschte in allerletzter Minute auf die Kabinettsliste, als Benjamin Netanjahu mit seiner Regierungsbildung zu scheitern drohte – ihr Parteichef Naftali Bennett hatte den amtierenden Ministerpräsidenten mit einem Ultimatum zum Nachgeben gezwungen.

Die heute 39-Jährige arbeitete als Ingenieurin in einer großen Softwarefirma, bis sie ganz in die Politik ging. Ihr Weg war dabei eng verknüpft mit der Karriere Bennetts, der als Hightech-Unternehmer steinreich wurde, bevor er ab 2006 als Stabschef beim damaligen Oppositionsführer Netanjahu anheuerte. Dort war auch Schaked als Büroleiterin tätig. Beide verließen gemeinsam die Schaltzentrale des Likud-Bosses, als sie sich mit dessen Frau Sara überwarfen.

Die beiden smarten Rechtsradikalen gründeten außerparlamentarisch die ultranationalistische Bewegung Mein Israel. Als es Bennett 2012 gelang, von seinem Posten als Generaldirektor des „Siedler-Rates“ aus, den Vorsitz der siechenden nationalreligiösen Partei Jüdisches Heim zu erobern, stand ihm Schaked weiter zur Seite.

Anfang 2013 zogen beide mit der nun erstarkten Siedlerpartei erstmals in die Knesset ein, wobei sie selbst nie Bewohner der jüdischen Siedlungen in den besetzten Palästinensergebieten waren, sondern in bürgerlichen Vierteln Tel Avivs leben.

Schaked, Mutter von zwei Kleinkindern und verheiratet mit einem Kampfpiloten der Reserve, gilt als die telegene Galionsfigur im Bemühen der nationalreligiösen Siedler, ihren Einfluss auf weltlich orientierte Rechtsradikale in Israel selbst auszudehnen. Sie ist die einzige Frau in der achtköpfigen Fraktion; nur sie ist säkular eingestellt.

Ihre Anhänger bejubeln vor allem die kompromisslose Offenheit, mit der Schaked ihre Standpunkte von rechtsaußen vertritt. Doch im vergangenen Sommer ging sie den meisten zu weit, als sie auf Facebook, als Reaktion auf die Ermordung von drei im Westjordanland gekidnappten jüdischen Schülern, den zwölf Jahre alten Artikel eines radikalen Siedlerführers veröffentlichte, „der immer noch gültig ist“, so ihr Kommentar.

„Netanjahu wird sie stoppen, wenn sie zu sehr abdriftet“
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