IT-Industrie Was das Silicon Valley besonders macht

Der iPhone-Konzern Apple hat im Silicon Valley seinen Hauptsitz.
San Francisco Das Silicon Valley ist eine Region an der US-Westküste. Das Gebiet in Kalifornien gilt als bedeutendster Hightech-Standort der Welt. Fast alle großen amerikanischen IT-Unternehmen sitzen im Silicon Valley, darunter Google, Apple, der Facebook-Konzern Meta sowie Chipkonzerne wie Intel oder Nvidia.
Als Keimzelle des Silicon Valley gilt die Universität von Stanford. In den 1950er-Jahren begannen mehr und mehr Studenten und Absolventen der Universität, in der Nähe kleine Firmen zu gründen. So entstanden nach und nach neue Entwicklungen und Produkte. Das Handelsblatt beantwortet wichtige Fragen rund um das Silicon Valley.
Was genau ist das Silicon Valley?
Der Begriff „Silicon Valley“ hat sich für eine Region an der Westküste der USA etabliert. Er beschreibt die Region zwischen San Francisco im Norden und San Jose im Süden. Geografisch umfasst es vor allem das Santa Clara Valley. Eine offizielle Definition, wo das Silicon Valley geografisch genau beginnt und endet, gibt es jedoch nicht.
Das Silicon Valley ist bekannt für seine hohe Konzentration an innovativen Unternehmen, Start-ups, Risikokapitalgebern, Forschungseinrichtungen und Universitäten, die sich mit den Bereichen Informationstechnologie, Software, Internet, Biotechnologie, Künstliche Intelligenz und mehr beschäftigen.
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In ihrem Buch „Uncanny Valley“ beschreibt Autorin Anna Wiener das Silicon Valley als Ort voller Widersprüche. Sie beschreibt es als eine Welt, in der junge, talentierte und idealistische Menschen versuchen, die Zukunft zu gestalten, aber auch eine Welt, in der Machtmissbrauch, Gier, Sexismus und Überwachung herrschen.
„Das Silicon Valley war ein Ort für Menschen mit einer bestimmten Art von Intelligenz oder einem bestimmten Glauben an ihre eigene Intelligenz: eine Art von Intelligenz, die sich selbst als die einzige Art von Intelligenz ansah“, schrieb die Autorin, die in San Francisco lebt und für verschiedene Start-ups gearbeitet hat.
Warum heißt es Silicon Valley?
Die Region südlich von San Francisco war über lange Zeit unter anderem Namen bekannt. Aufgrund der vielen Obstfelder gab es Anfang des 20. Jahrhunderts auch die Bezeichnung „Valley of Heart’s Delight“, was sich auf Deutsch mit „Tal der Herzenswünsche“ übersetzen lässt.
Journalist Don Hoefler gilt als derjenige, der den Begriff „Silicon Valley“ für die Region in den 1970er-Jahren geprägt hat. Er ging darauf zurück, dass sich ab den 1950er-Jahren Firmen aus der Fertigung und Entwicklung von Halbleitern dort ansiedelten. Das Tal wurde nach dem Element Silizium benannt, das in Sand vorkommt und zur Herstellung von Halbleitern verwendet wird.
Warum siedelte sich im Silicon Valley die Halbleiterindustrie an?
Das hat viele Gründe. Ein wichtiger ist der Physiknobelpreisträger William Shockley, der selbst aus Palo Alto stammt. Er erfand den Transistor und gründete mit Shockley Semiconductor ein Unternehmen, um mit seiner Erfindung in die Massenproduktion zu gehen.
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Einige seiner ehemaligen Mitarbeitenden überwarfen sich jedoch mit Shockley und gründeten Fairchild Semiconductor. Fairchild wurde zum Ursprung von mehr als 50 Firmen in der Region. Die bekannteste ist der Chipkonzern Intel, der von Gordon Moore and Robert Noyce gegründet wurde.
Was macht das Silicon Valley besonders?
Die Region an der US-Westküste hat die höchste Konzentration von großen IT-Konzernen der Welt. Firmen wie Apple, die Google-Mutter Alphabet oder der Facebook-Konzern Meta haben dort ihren Hauptsitz.
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Zudem ist das Silicon Valley durch Forschungseinrichtungen geprägt. Die Stanford-Universität hat ihren Campus in Palo Alto. Auf dem Universitätsgelände erfanden die beiden Computerwissenschaftler Larry Page und Sergey Brin einen Suchalgorithmus, der später die Grundlage für die weltgrößte Internetsuchmaschine Google wurde.
Wie wichtig ist die Stanford University für das Silicon Valley?
Die Universität Stanford spielt eine sehr große Rolle im Silicon Valley. Professor Frederick Terman war Dekan des Instituts für Wirtschaftswissenschaften. Er wird bis heute als der entscheidende Grund für die Gründung des Computerkonzerns HP angesehen. Er soll seine Absolventen William Hewlett und David Packard in den 1930er-Jahren dazu gedrängt haben, HP als Firma zu gründen. Terman zählt auch zu den ersten Investoren der Firma.
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Hewlett und Packard gründeten ihr Unternehmen in einer Garage neben dem Campus der Hochschule. Die Adresse 367 Addison Avenue in Palo Alto ist heute ein beliebtes Fotomotiv. Bis heute spielt in Anlehnung an die Geschichte von Hewlett und Packard die Gründung von Firmen im Valley in einer Garage eine wichtige Rolle.
Terman institutionalisierte nach dem Erfolg von Hewlett und Packard das Ausgründen von Ideen an der Hochschule in Firmen. Er baute den „Stanford Research Park“, in dem Alumni in der Nähe der Hochschule eigene Firmen gründen konnten. Zudem sorgte er für ein Netzwerk von Geldgebern.
Woher stammte das Geld für den Aufbau des Silicon Valley?
Die ersten Gründer im Silicon Valley hatten große Probleme, Geldgeber für ihre ambitionierten Ideen zu finden. Der ehemalige Fairchild-Mitarbeiter Eugene Kleiner erkannte darin eine Marktlücke und baute selbst mit Kleiner Perkins einen der heute wichtigsten Risikokapitalgeber der Welt auf.
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Perkins siedelte seine Firma genau in der Mitte zwischen San Francisco und San Jose an der Ausfahrt der Autobahn 280 an, an er sogenannten Sand Hill Road. Heute sitzen fast alle wichtigen Geldgeber der Branche an dieser Straße.
Wie viele Menschen leben im Silicon Valley?
Da es keine feste geografische Definition für das Silicon Valley gibt, lässt sich die Zahl nicht exakt beziffern. Laut Angaben des Statistikamts der USA lebten im Jahr 2021 rund 3,3 Millionen Menschen in der Region südlich von San Francisco bis einschließlich San Jose. Wird San Francisco als Stadt hinzugezählt, steigt die Zahl auf mehr als vier Millionen Menschen.
Wie viele Firmen sind im Silicon Valley?
Im Silicon Valley gibt es Tausende Firmen. Die Region rühmt sich damit, die Gründung von Unternehmen besonders einfach zu gestalten.
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Da viele Start-ups auch noch kurzer Zeit wieder scheitern und verschwinden können, gibt es keine genauen Zahlen.
Was wurde im Silicon Valley erfunden?
Die Entstehung etlicher bekannter Produkte oder Technologien wird auf Forschungen oder Firmen im Silicon Valley zurückgeführt. Dazu zählen das Röntgenmikroskop, das Videoband, das Diskettenlaufwerk, der Laser, der Mikroprozessor, der Personal Computer und der Tintenstrahldrucker.
Wie viel verdient man im Silicon Valley?
Das Silicon Valley gilt als eine der Regionen der Welt mit der höchsten Vergütung für IT-Fachkräfte. Daten der amerikanischen Gehaltsplattform Levels.fyi für das Handelsblatt zeigen, wie weit die Einkommen von Softwareentwicklern in Kalifornien und Deutschland auseinandergehen. Laut der Analyse verdienen Programmierer schon als Berufseinsteiger in der Bay Area mehr als das Dreifache einer deutschen IT-Fachkraft – nämlich 164.000 US-Dollar (155.000 Euro). Zum Vergleich: Ein Programmierer in Deutschland kommt im Median in seinen ersten zwei Berufsjahren lediglich auf 53.000 US-Dollar brutto (50.000 Euro).
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Auch erfahrene Programmierer können laut der Auswertung im Silicon Valley deutlich besser verdienen als hierzulande: So liegt das Mediangehalt für Softwareentwickler mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung in Kalifornien bei gut 230.000 US-Dollar (221.000 Euro). Sein Pendant in Deutschland muss sich mit 110.000 US-Dollar begnügen (104.000 Euro) – und damit immer noch mit 50.000 Dollar weniger, als ein IT-Berufsanfänger in und um San Francisco verdient.
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Im Zeitalter von 4.0 haben es die Amerikaner mit "Google, Amazon, Apple, Microsoft, Meta, AMD, Nvidia, Paypal, Instagram & Co." u.v.a. geschafft, neue "eierlegendne Wollmilchsäue" an die Rampe zu stellen.
Diese eierlegende Wollmilchsäue bringen mehr noch als Wohlstand für die kommende Generationen ins Land.
Deutschland u.Europa sind seit 30 bis 40 Jahren leider nur Zuschauer u. weit in der "Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft" mehr als abgehängt.
Manchmal höre ich, besonders aus der Ecke der Grünen, etwas von Transformation.
Anstatt mit solchen Firmen ala Google, Paypal, Amazon, Apple ....Geld zu verdienen u. für Wohlstand auch in Zukunft zu sorgen, steckt man das Geld lieber "nur" in Windparks, PV-Anlagen, Wärmepumpen u.a., weil man ideologisch getrieben von den fossilen Brennstoffen schnell u. überstürzt wegkommen will.
Diese Einseitigkeit ist keinesfalls besser als die Politik von A. Merkel, die sich bei der Gasversorgung von Putin abhängig gemacht hat.
Anstatt Einnahmen mit u. in 4.0 zu generieren, stehen mit dieser Politikergeneration nur ideologisch getriebene Ausgaben in den nächsten Jahrzehnten auf deren Agenda.
Wer es in den letzten beiden Jahrzehnten nicht geschafft hat, nur ein einziges neues "Unternehmen unter die Top 100" zu platzieren, dem traue ich auch den "Wandel in die Erneuerbaren" nicht zu.
Und schon gar nicht einem Kinderbuchautor u, den Damen um in herum, die meist nur als höchsten Bildungsabschluß ein "abgebrochenes zweitklassiges Studium" an irgendeiner Uni auf der grünen Wiese vorweisen können.
Und die Panik u. Angst mit Weltuntergansszenarien die sie verbreiten, trägt leider nicht zu Vertrauen bei.
Denen sind andere Themen lieber, die uns rechtschaffenden Bürger -nicht nur finanziell- alles abverlangen wird.
Von der kl. Altersrente, der dysfuntionalen Migration mit über 300.000 zusätzliche Straftaten im Jahr, mangelnde Schulbildung, Fachkräfemangel, höchste Steuern bis zur Inflation u. ohne BW haben wir was?