Italiens Außenminister zur Flüchtlingskrise „Europa steht am Rand des Abgrunds“

„Wir verstehen die Schwierigkeiten von Ländern wie Österreich, aber die Antwort muss europäisch sein, nicht unilateral“, sagt Italiens Außenminister.
Rom Riesig groß ist das Außenministerium in Rom, ein weißer Palast mit 1 300 Zimmern. Im Ministerbüro gibt es an den hohen Wänden viel Platz für moderne Kunst. Gentiloni, der Kommunikationsprofi, denkt lange nach, antwortet dann aber druckreif.
Herr Minister, die EU hat das Thema Flüchtlingskrise auf den nächsten Gipfel vertagt. Österreich schließt die Grenzen, ist das eine bedrohliche Entwicklung?
Europa steht am Rand des Abgrunds. Ich hoffe, dass es keine drastischen und unumkehrbaren Entscheidungen gibt. In den letzten Wochen gab es stärkere Grenzkontrollen, aber die sind noch kompatibel mit den Schengen-Regeln. Ein echtes Schließen der Grenzen hätte Konsequenzen und würde zu einer Kettenreaktion in anderen Ländern im Westbalkan führen. Wir verstehen die Schwierigkeiten von Ländern wie Österreich, aber die Antwort muss europäisch sein, nicht unilateral.
Die Kettenreaktion zeichnet sich ja schon ab, Ungarn etwa lässt über Quoten abstimmen, und wenn man auf die Drohungen aus Athen schaut …
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