IWF-Nachfolge Entscheidendes Treffen in Washington

Lagarde oder Carstens? Schon bald wird die Entscheidung über die IWF-Nachfolge fallen.
Washington Das Rennen um den Chefsessel beim Internationalen Währungsfonds (IWF) geht auf die Zielgerade. Die beiden Bewerber, Mexikos Zentralbankchef Agustín Carstens und die französische Finanzministerin Christine Lagarde, seien in dieser Woche zu Gesprächen beim IWF in Washington, teilte die Organisation am Montag (Ortszeit) mit. Dabei treffe sich Carstens an diesem Dienstag mit dem Verwaltungsrat, Lagarde dann am Donnerstag. Die Französin gilt als die klare Favoritin, nachdem sich die europäischen Länder bereits klar hinter sie gestellt haben.
Der IWF will bis zum 30. Juni über die Nachfolge von Dominique Strauss-Kahn entscheiden. Der ehemalige französische Finanzminister war Mitte Mai wegen Vergewaltigungsverdachts in New York festgenommen worden und wartet auf seinen Prozess.
Der Verwaltungsrat werde am 28. Juni zusammenkommen, „um über die jeweiligen Stärken der Kandidaten zu beraten“, hieß es weiter. Zwar sei eine Abstimmung per Mehrheitsvotum möglich. Angestrebt werde aber eine Konsensentscheidung, teilte der IWF mit. Die Erklärungen der beiden Kandidaten sollen nach den Treffen mit den Exekutivdirektoren des Weltwährungsfonds veröffentlich werden.
Der IWF ist in der weltweiten Finanzkrise zu einem der wichtigsten Krisenhelfer aufgestiegen. Gerade in der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise spielt der Währungsfonds eine wichtige Rolle. Zusammen mit den Europäern schnürte der IWF Milliarden-Rettungspakete für die Schuldensünder Griechenland, Irland und Portugal. Außerdem entsendet er Teams in Schuldnerländer, die deren Fortschritte überprüfen.
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