Der 55-jährige Noda ist bereits der dritte Ministerpräsident seit dem Wahlsieg der DPJ im Jahr 2009. In der DPJ ist er ein Zentrist, der sich für weniger Schutz der durch hohe Zölle geschützten Landwirtschaft und mehr Freihandelsabkommen einsetzt. Als früherer Finanzminister unterstützt er den Kurs des Schatzamtes, Japans Staatshaushalt durch Steuererhöhungen, Sparen und Wachstum langsam zu sanieren.
Abe war einmal eine Hoffnung der Reformisten. Der legendäre Reformpremier Junichiro Koizumi hatte ihn 2006 zu seinem Nachfolger gekürt. Doch schon ein Jahr später wurde der heute 58-jährige von seiner LDP aus dem Amt geputscht, weil er bei den Wählern in Ungnade gefallen war. Denn außer die damals angespannten Beziehungen zu China zu beruhigen, hat er nichts erreicht. Doch dieses Mal ist er weniger konziliant: Er überlegt, wie Koizumi den Yasukuni-Schrein zu besuchen, der in China als Symbol von Japans Imperialismus gilt.
Hashimoto, der Bürgermeister von Osaka und Gründer der Partei für die Restaurierung Japans, tritt in diesen Wahlen selbst nicht an und ist doch überall präsent. Seine Forderungen beschreibt der 43-jährige Anwalt selbst als „Hashismus“, was sich auf Japanisch fast wie Faschismus ausspricht. Er will mit seiner Partei Japan revolutionieren: Weg mit dem Zentral- und Wohlfühlstaat, hinzu einem dezentralen Land, in dem die Kräfte des Kapitalismus durch Deregulierung und Freihandel entfesselt werden. Mit seinen geraden Art kommt er gut an. Dass er für einen Ausstieg aus der Atomenergie ist, hilft ihm zusätzlich.
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Die Aussage, dass es in Japan keine Linkspartei gäbe ist der ökologisch - sozialistischen Position des Journalisten geschuldet.
Traditionell vertritt die DPJ, die jetzt abgewählt wird, sehr linke Positionen wie den Ausstieg aus der zukunftsträchtigen Kernenergie.
Die langjährige Regierungspartei LDP, die wohl wieder gewählt wird, besetzt konservative Positionen.
Vandale