Javier Solana im Interview „Merkel hat die richtige Entscheidung getroffen“

„Europa braucht mehr Integration.“
Wenn es um die aktuelle Flüchtlingspolitik geht, gerät der ehemalige Nato-Generalsekretär und EU-Außenbeauftragte Javier Solana schon mal in Rage. Vor allem für die Abschottungspolitik der osteuropäischen Staaten hat der heutige Chef des Zentrums für Weltwirtschaft und Geopolitik an der Business-School ESADE kein Verständnis.
Herr Solana, Deutschland steht mit seiner unbeschränkten Aufnahme der Flüchtlinge in der EU allein da. Von europäischer Solidarität ist wenig zu spüren. Was läuft falsch?
Der Flüchtlingsstrom war sehr schwierig für die EU – vor allem, weil innerhalb so kurzer Zeit so viele Menschen gekommen sind. Es war nicht sehr intelligent, den Dublin-Vertrag aufrechtzuerhalten, der regelt, dass das Land, in dem ein Flüchtling ankommt, sich um das Asylverfahren kümmern muss. Das hat die Verantwortung allein auf Griechenland und einige Balkanländer geschoben. Das konnte nicht gutgehen. Deshalb hat Merkel die Türen geöffnet.
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