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John Nash Jäher Tod eines schönen Geistes

Der große Ökonomie-Nobelpreisträger John Nash ist am Samstag bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Handelsblatt-Redakteur Norbert Häring blickt zurück auf das faszinierende Leben des Ausnahme-Wissenschaftlers.
25.05.2015 - 15:05 Uhr Kommentieren
Der Ökonom bei der Verleihung des Ehrendoktors der City University of Hong Kong im November 2011. Quelle: AFP
John Nash

Der Ökonom bei der Verleihung des Ehrendoktors der City University of Hong Kong im November 2011.

(Foto: AFP)

Genialität und Geisteskrankheit, diese Kombination übt seit jeher eine große Faszination aus. Durch sie wurde ein Mathematiker zum bekanntesten Ökonomie-Nobelpreisträger. Einem Millionenpublikum wurde sein Name durch den mehrfach Oscar-prämierten Film „A Beautiful Mind“ ein Begriff. Er erzählt – recht frei – das Leben von John Nash, der am Samstag mit 86 Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Der US-Amerikaner erhielt den Nobel-Gedächtnispreis für Ökonomie gemeinsam mit dem Deutschen Reinhard Selten und John Harsanyi für die Weiterentwicklung der sogenannten Spieltheorie, mit der sich strategische Verhandlungssituationen analysieren lassen.

Entsprechend populär war diese zu Zeiten des Kalten Krieges und der atomaren Abschreckung bei den Militärs. Nash arbeitete zusammen mit anderen später hochdekorierten Ökonomen wie Ken Arrow in den 1950er-Jahren beim militärischen Forschungsinstitut Rand Corporation an geheimen Projekten zur militärischen Anwendung der Spieltheorie. Nach ihm ist das „Nash-Gleichgewicht“ benannt, eine Kombination von Strategien der Verhandlungsgegner, bei der keiner sich verbessern kann, indem er allein seine Strategie ändert.

Die zentrale Rolle, die das allgemeine Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage in der Ökonomik hat, hat das Nash-Gleichgewicht in der Spieltheorie. Die Minderheit der Kritiker moniert in beiden Fällen, dass die Frage, ob das Gleichgewicht je erreicht wird, außer Betrachtung bleibt.

Nash war erst Anfang 20, als er seine ersten bahnbrechenden Arbeiten in der algebraischen Geometrie vorlegte. Seine wissenschaftliche Karriere wurde jedoch unterbrochen, als er im Alter von 30 Jahren an Schizophrenie erkrankte, die mit rustikalen Methoden bis hin zum künstlichen Koma durch Insulinschocks behandelt wurde. Nach 1966 gab es praktisch keine neuen wissenschaftlichen Veröffentlichungen mehr von ihm. Seine Krankheit klang jedoch in den 1990er-Jahren weitgehend ab.

Als er mit seiner Frau auf dem Rücksitz eines Taxis unweit von New York in den tödlichen Unfall verwickelt wurde, war er auf dem Rückweg von der Verleihung des renommierten Abel-Mathematikpreises in Oslo.

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