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Kalter Krieg in New York Streit zwischen Polizei und Bürgermeister

Nach Protesten gegen Polizeigewalt ist in New York ein Streit zwischen Bürgermeister und Polizei ausgebrochen. Viele Uniformierte geben de Blasio eine Mitschuld an den Morden - und wollen die Arbeit einzustellen.
04.01.2015 - 19:29 Uhr Kommentieren
New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio bei einer Trauerfeier eines Polizisten: Der mit einer Afro-Amerikanerin verheiratete de Blasio hatte öffentlich Demonstrationen unterstützt, die Polizeigewalt gegen Schwarze anprangerten. Quelle: dpa

New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio bei einer Trauerfeier eines Polizisten: Der mit einer Afro-Amerikanerin verheiratete de Blasio hatte öffentlich Demonstrationen unterstützt, die Polizeigewalt gegen Schwarze anprangerten.

(Foto: dpa)

New York „New York's Finest“ nennt sich die Polizei der US-Millionenmetropole - das Beste, was New York zu bieten hat. Die Beamten sind stolz auf sich und ihren Job und zeigen das bei jeder Gelegenheit. Aber jetzt fühlen sich viele der rund 50.000 Polizisten New Yorks in ihrem Stolz zutiefst verletzt - und das ausgerechnet von Bürgermeister Bill de Blasio.

Der mit einer Afro-Amerikanerin verheiratete Bürgermeister hatte öffentlich Demonstrationen unterstützt, die Polizeigewalt gegen Schwarze anprangerten. Auch seinen Sohn Dante habe er im Umgang mit der Polizei trainieren müssen, sagte de Blasio vor der Presse - und handelte sich damit den Zorn seiner eigenen Polizeitruppe ein.

Vertreter der Polizeibehörde New York City Police Department (NYPD) geben ihm seitdem die Mitschuld an der Erschießung von zwei Polizisten vor rund zwei Wochen. Als Motiv für die Tat eines Afro-Amerikaners wird Rache wegen der Polizeigewalt gegen Schwarze vermutet. Auch Bürgermeister de Blasio habe nun „Blut an seinen Händen“, wetterte Polizeigewerkschaftschef Patrick Lynch.

Bei der Beisetzung eines der beiden Polizei-Opfer vor einer Woche kehrten die Ordnungshüter dem Stadtoberhaupt reihenweise den Rücken. Bei der Trauerfeier für das zweite Opfer am Sonntag stellten nur noch einige Dutzend Polizisten ihrem Unmut gegen de Blasio zur Schau.

Etliche setzten sich demonstrativ von den Feierlichkeiten ab, andere drehten sich um, als de Blasio das Wort ergriff. Und das, obwohl Polizeichef William Bratton seine Beamten zuvor eindringlich ermahnt hatte, bei der Beisetzung „zu trauern und nicht zu grollen“.

Neue Statistiken deuten jetzt eine eigenwillige Reaktion der Polizei an: Unangekündigter Arbeitskampf. In der letzten Dezemberwoche 2014 - der Woche nach der Ermordung der beiden Polizisten - stellten die New Yorker Cops Medienberichten zufolge 94 Prozent weniger Verkehrsstrafzettel, 92 Prozent weniger Park-Knöllchen und 94 Prozent weniger Verwarnungen wegen Vergehens wie öffentlichem Urinieren aus als in derselben Woche 2013. Außerdem nahmen sie 84 Prozent weniger Menschen wegen Drogendelikten fest.

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