Kalter Krieg Putin verstärkt Militärpräsenz in der Arktis

Wem gehören die Eisberge? Russland und Kanada streiten sich um das Gebiet im höchsten Norden.
Moskau Nach Ansprüchen Kanadas auf eine Erweiterung seines Staatsgebiets hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine erhöhte Militärpräsenz in der Arktis angeordnet. Er wolle, dass die russischen Streitkräfte dort „besondere Aufmerksamkeit” auf die Errichtung von Infrastruktur und die Stationierung militärischer Einheiten verwendeten, sagte Putin bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen im Moskauer Verteidigungsministerium. Die kanadische Regierung hatte zuvor bei den Vereinten Nationen einen Antrag eingereicht, die gesamte Kontinentalplatte bis zum Nordpol als kanadisches Gebiet anzuerkennen.
Die kanadische Regierung hatte am Montag erklärt, sie habe einen entsprechenden Antrag bei der UN-Kommission zur Begrenzung des Festlandsockels eingereicht. Darin begründe Ottawa gestützt auf neue Vermessungsergebnisse des Meeresbodens im Osten und Norden der Küste den Anspruch auf ein erweitertes Seegebiet. Der Antrag betrifft laut Regierung vor allem den Atlantischen Ozean, doch enthält er auch vorläufige Angaben zum Nordpolarmeer.
Die regierenden Tories von Kanadas Ministerpräsident Stephen Harper wollen seit langem die Souveränität über Teile der Arktis und die angrenzenden Gewässer ausweiten. Putin hatte im November einen Plan verkündet, einen Militärstützpunkt in der Arktis wiederzueröffnen, von dem aus der Schiffsverkehr in der immer besser befahrbaren Nordostpassage überwacht werden soll.
Das Interesse an dem Gebiet stieg stark, seit das Schmelzen des Eises wichtige Schifffahrtsrouten öffnete und die Ausbeutung bislang unzugänglicher Ressourcen ermöglicht. Das Gebiet um den Nordpol selbst enthält wohl nur wenige Ressourcen. Allerdings sind im weiteren Umfeld um den Nordpol Erdöl- und Erdgasvorkommen zu vermuten. Neben Russland, Kanada und den USA gehören die nordischen Staaten Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island zu den Arktis-Anrainern.
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