Kampf gegen Corona Österreich macht ernst – 3G am Arbeitsplatz, zum Teil 2G beim Aprés-Ski

Die Regeln für die Wintersaison werden schärfer.
Wien Scharen von Touristen und Einheimischen genießen dieser Tage in Parks, Kaffeehäusern und Ausflugslokalen das Wiener Herbstwetter. Wären da nicht die Kontrollen der Zertifikate und die eine oder andere beunruhigende Nachrichtenmeldung, so ließe sich glatt vergessen, dass die Pandemie anhält: Am Donnerstag meldete das österreichische Gesundheitsministerium mit 3727 Neuinfektionen den höchsten Wert seit dem 1. Dezember 2020, wobei Österreich heute deutlich mehr testet.
Am gleichen Tag legte die Politik die Regeln für die Wintermonate fest. Die wichtigste Neuerung besteht darin, dass ab November nicht mehr nur in Gastronomie, Hotellerie, in Kulturbetrieben und an Universitäten, sondern auch am Arbeitsplatz 3G gilt: Angestellte, die Kontakt mit Kunden oder Kolleginnen haben, müssen geimpft, getestet oder genesen sein.
Während damit die Maskenpflicht vielerorts fällt, bleiben FFP2-Masken in Krankenhäusern und Altersheimen obligatorisch. Kontrolliert wird die Einhaltung über Stichproben.
Auch für den Wintertourismus, der für Österreich eine große wirtschaftliche Bedeutung hat, gilt im Unterschied zur Schweiz die Zertifikatspflicht. Damit Ansteckungsherde und jene Einschränkungen vermieden werden, die vergangene Saison fast zu einem Totalausfall geführt hatten, darf nur ein Billett kaufen, wer einen 3G-Nachweis erbringt.
In geschlossenen Bahnen müssen die Gäste außerdem eine FFP2-Maske tragen. Im Après-Ski-Bereich gilt, dass neben Geimpften und Genesenen nur Personen mit einem negativen PCR-Test Einlass erhalten. Sollte sich die Infektionslage verschärfen, gälte sogar 2G.

Die Regierung in Wien hat neue Regeln im Zuge der Corona-Pandemie festgelegt.
Die strengen Regeln im Tourismusbereich wurden vor dem Hintergrund des Vertrauensverlusts im Zuge des Ischgl-Desasters erlassen. Die Kritik an den Maßnahmen fällt in der Branche vergleichsweise leise aus. Breitere Kontroversen löst die Zertifikatspflicht am Arbeitsplatz aus.
FPÖ sieht versteckte Impfpflicht
Die schärfste Kritik kommt dabei von der Freiheitlichen Partei (FPÖ), die in den Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung der Pandemie längst eine versteckte Impfpflicht sieht: „Dieser Irrsinn soll wohl unsere Bevölkerung vor Verzweiflung nur in die Nadel treiben“, kommentierte sie die neue Zertifikatspflicht.
Politisch allerdings sind die Coronaskeptiker, deren radikalste Vertreter jüngst in Oberösterreich den Sprung ins Regionalparlament geschafft haben, machtlos: Weil die Tests in Österreich vorläufig kostenlos bleiben, hat die Regierung auch die der Zertifikatspflicht skeptisch gegenüberstehenden Sozialdemokraten an Bord geholt. Die Verabschiedung der neuen gesetzlichen Grundlage ist damit in beiden Parlamentskammern sicher.
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die wichtige Meldung ist doch, dass die Tests in Österreich kostenlos sind, damit sich alle, auch die Geimpften, regelmäßig weiter testen lassen !