Kampf gegen den IS Türkei weitet Bodenoffensive aus
Weitere türkische Panzer rücken nach Nordsyrien vor
Istanbul Nach der Vertreibung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der nordsyrischen Grenzstadt Dscharablus wird die Türkei nach Angaben von Ministerpräsident Binali Yildirim ihre Militäreinsätze in der Region fortsetzen. Jetzt gehe es darum, die Kurdenmiliz YPG über den Euphrat zurückzudrängen.
„Bis das verwirklicht ist, werden unsere Operationen weitergehen“, sagte Yildirim am späten Mittwochabend in einem Fernsehinterview. Die Türkei schickte nach AFP-Angaben weitere Panzer über die Grenze. Ankara will die Ausweitung der kurdischen Einflussgebiete in Syrien und somit die Entstehung eines eigenständigen, kurdischen Autonomiegebietes verhindern.
Einen Tag nach dem Beginn der Großoffensive der Türkei in Syrien gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) drangen zehn weitere türkische Panzer auf syrisches Territorium vor, wie ein AFP-Fotograf berichtete. Auch mehrere Krankenwagen und schwere Geschütze wurden am Donnerstagmorgen über die Grenze gebracht. Bei der Militäroperation würden über 20 Panzer eingesetzt, erklärte die Regierung in Ankara am Donnerstag.
„Unsere Abmachung mit den USA lautet, dass sich die Kurden aus Manbidsch und der Region auf die Ostseite des Euphrats zurückziehen müssen“, sagte Yildirim. „Das ist die Zusage, die Garantie, die uns die USA gegeben haben.“ Das westlich des Euphrats gelegene Manbidsch war erst kürzlich von einem Bündnis unter Führung syrischer Kurdenmilizen vom IS zurückerobert worden.
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Der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion, Jürgen Hardt, begrüßte den Einsatz der Türkei gegen den IS. Zugleich warnt er die Regierung in Ankara: „Wir erwarten aber auch, dass die Türkei den Angriff nicht als Vorwand nutzt, in Syrien zugleich die Kurden zu bekämpfen, die ebenfalls Teil der Koalition gegen den IS sind.“
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen kritisierte im Deutschlandfunk: „Die Kurden hinten runterfallen zu lassen, ist inakzeptabel.“ Im benachbarten Irak unterstützt die Bundesregierung seit 2014 die kurdischen Peschmerga-Kämpfer mit Waffen und Material gegen die IS-Miliz.