Kanada Anklage wegen sechsfachen Mordes nach Moschee-Angriff
27-jähriger Kanadier wegen sechsfachen Mordes angeklagt
Québec Der mutmaßliche Attentäter von Québec, der in einer Moschee sechs Menschen erschossen und 19 weitere verletzt haben soll, muss sich wegen sechsfachen Mordes und fünffachen versuchten Mordes vor Gericht verantworten.
Die Polizei kündigte diese Anklage in elf Punkten am Montag in der kanadischen Provinzhauptstadt an und identifizierte den mutmaßlichen Täter als den 27-jährigen Alexandre Bissonnette. Ein zweiter zunächst Verdächtigter, der aus Marokko stammt, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Zwei der Verletzten schwebten noch in Lebensgefahr
Laut Aussagen von Bekannten vertritt Bissonnette offen Positionen der radikalen Rechten. Der Politikwissenschaftsstudent an der Laval University sei von einer „rassistischen Nationalismus-Bewegung“ inspiriert, sagte ein Bekannter der Zeitung „Globe and Mail“. Ein weiterer Bekannter sagte dem „Journal de Québec“, Bissonnette sei „sehr rechts“, „ultra-nationalistisch“ und glaube an die Vorherrschaft von Weißen über Menschen anderer Hautfarbe. Auf Facebook soll er sich unter anderem als Fan der französischen Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen von der rechtsextremen Front National zu erkennen gegeben haben.
Kanadas Premierminister Justin Trudeau reiste kurzfristig zu einer Mahnwache nach Québec. Bei einer Rede im Unterhaus des Parlaments in Ottawa, wo ebenfalls eine Mahnwache abgehalten wurde, hatte Trudeau zuvor lückenlose Aufklärung versprochen, nachdem er den Angriff als „Terroranschlag gegen Muslime“ eingestuft hatte.
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