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Klima Deutsche Industrie will internationale Klima-Zusammenarbeit – und China bessere Beziehung zu den USA

Die Bundesregierung will einen internationalen Klimaclub ins Leben rufen. Doch bereits für eine Kooperation mit den USA fordert China zunächst eine Verbesserung der Beziehungen der Länder.
02.09.2021 Update: 02.09.2021 - 07:15 Uhr Kommentieren
Die Mitglieder des Klimaclubs sollen sich dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens verpflichten und Klimaneutralität bis spätestens 2050 anstreben. Quelle: imago/imagebroker
Industrie

Die Mitglieder des Klimaclubs sollen sich dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens verpflichten und Klimaneutralität bis spätestens 2050 anstreben.

(Foto: imago/imagebroker)

Berlin, Die deutsche Industrie plädiert für eine stärkere internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Klimawandels. Nur so sei eine substanzielle Wirkung zu erzielen, die deutschen Emissionen allein hätten keinen größeren Einfluss auf das Weltklima, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, der Deutschen Presse-Agentur. „Im Kampf gegen die Erderwärmung müssen Deutschland und Europa es schaffen, Klimaschutz so global wie möglich zu vereinbaren“, forderte er.

Die Bundesregierung will auf Initiative von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) einen internationalen Klimaclub ins Leben rufen. Eine Staatenallianz soll beim Klimaschutz vorangehen. Ziel ist es, die Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens zu beschleunigen und gleichzeitig jene Länder vor wirtschaftlichen Nachteilen zu schützen, die ihre Unternehmen zu Klimaschutzauflagen verpflichten. Deutschland will den Plan zunächst mit Frankreich und anschließend mit der EU-Kommission diskutieren.

Die Mitglieder des Klimaclubs sollen sich dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens verpflichten und Klimaneutralität bis spätestens 2050 anstreben. Mit dem 1,5-Grad-Ziel ist die Absicht gemeint, den globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt seit Beginn der Industrialisierung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Als klimaneutral gelten Prozesse, die unterm Strich die Atmosphäre nicht mit zusätzlichen Treibhausgasen belasten.

Auf dem Weg zu diesen Zielen sollen die Clubmitglieder ambitionierte Zwischenziele festlegen. Die Teilnahme steht laut Kabinettsbeschluss grundsätzlich allen Ländern offen.

Russwurm betonte, nationaler Ehrgeiz im Alleingang koste Wohlstand - „und das schreckt andere davon ab, unserem Vorbild nachzueifern“. Unter anderem müsse man versuchen, die G20 - und damit auch China - für den Klimaschutz zu gewinnen. „Das ist eine schwierige Diskussion, aber trotzdem die richtige Diskussion“, betonte er. Außenwirtschaftspolitik sei ein wichtiges Feld für den Klimaschutz. „Da ist noch Luft nach oben, da muss die EU aktiver werden.“

China fordert Entspannung mit USA für Kooperation bei Klimawandel

Eine Kooperation zwischen China und den USA im Kampf gegen den Klimawandel erfordert aus chinesischer Sicht jedoch eine Verbesserung der angespannten Beziehungen zwischen beiden Mächten. „Eine größere strategische Fehlkalkulation der USA hat zu einer plötzlichen Verschlechterung der Beziehungen in den vergangenen Jahren geführt“, sagte Außenminister Wang Yi nach amtlichen Angaben vom Donnerstag in einem Video-Gespräch mit dem US-Klimabeauftragten John Kerry, der zum zweiten Mal in fünf Monaten China besucht.

Der chinesische Außenminister und der US-Klimabeauftragte bei einem virtuellen Treffen am Mittwoch. Quelle: AP
Wang Yi und John Kerry

Der chinesische Außenminister und der US-Klimabeauftragte bei einem virtuellen Treffen am Mittwoch.

(Foto: AP)

Die USA müssten Entgegenkommen zeigen, sagte Wang Yi: „Der Ball ist im amerikanischen Feld.“ Die amerikanische Seite sollte aufhören, China „als Bedrohung und Rivalen“ zu sehen. Auch müssten sie davon absehen, „China überall in der Welt einzudämmen und zu unterdrücken“. Von US-Seite werde die Kooperation mit China im Kampf gegen den Klimawandel gerne als „Oase“ in den Beziehungen beschrieben, die sich aber nicht lange halten lasse, betonte Wang Yi.

Kerry drängte China als größten Produzenten von schädlichen Klimagasen, „zusätzliche Schritte zur Verringerung der Emissionen zu ergreifen“. Die Klimakrise müsse „mit aller gebotenen Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit“ angegangen werden, zitierte ihn das amerikanische Außenministerium. Nach China sind die USA die zweitgrößten Kohlendioxidproduzenten, so dass den beiden größten Volkswirtschaften eine besondere Rolle im Kampf gegen die Erderwärmung zukommt.

In China will Kerry, der zuvor Japan besucht hatte, auch im Gespräch mit seinem chinesischen Konterpart Xie Zhenhua den Klimagipfel im November in Glasgow vorbereiten. Da Chinas Hauptstadt in der Pandemie besonders geschützt ist und Kerry anders als normale Reisende bei der Ankunft keine drei Wochen Quarantäne absolviert hat, finden seine Gespräche in Tianjin rund eineinhalb Autostunden von Peking statt. Zuletzt war der US-Klimabeauftragte im April in Shanghai.

Mehr: Die Bundesregierung möchte gleichgesinnte Länder im Klimaschutz in einem Club zusammenführen, um Wettbewerbsnachteile zu minimieren.

  • rtr
  • dpa
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