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Klimapolitik Milliarden für den Wasserstoff: Deutschland will Europa zum Weltmarktführer machen

Mit öffentlichen Mitteln will Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier eine Wertschöpfungskette aufbauen. Die EU-Kommission zieht mit.
17.12.2020 - 17:52 Uhr 1 Kommentar
Wasserstoff soll der EU helfen, klimaneutral zu werden. Quelle: dpa
Auflieger mit Wasserstofftanks im Energiepark Mainz

Wasserstoff soll der EU helfen, klimaneutral zu werden.

(Foto: dpa)

Berlin Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) will den Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette massiv mit öffentlichen Mitteln unterstützen. Er kann dabei auf die Unterstützung der EU-Kommission setzen. Neben Deutschland tragen 21 weitere EU-Staaten sowie Norwegen Altmaiers Initiative mit. Sie firmiert als „Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse“ („Important Project of Common European Interest“, kurz IPCEI).

Das Wasserstoff- IPCEI spiele eine „besonders herausragende Rolle“ unter den verschiedenen IPCEI-Vorhaben, die es bereits in den Bereichen Mikroelektronik und Batteriezellen gibt, sagte Altmaier am Donnerstag. Wasserstoff sei „eine strategisch wichtige Zukunftstechnologie auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele der EU“. Ziel sei es, mithilfe gemeinsamer europäischer Projekte und gemeinsamer Investitionen bei Wasserstofftechnologien die Nummer eins in der Welt zu werden, sagte Altmaier.

Die EU-Kommission signalisiert bereits, dass sie IPCEI-Vorhaben im Bereich Wasserstoff begrüßt. Es sei vorbildlich, dass 23 europäische Länder gemeinsam an dem ehrgeizigen Ziel arbeiten wollten, Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.

Die Mitgliedstaaten könnten sich darauf verlassen, „dass die Kommission alles in ihrer Macht Stehende tun wird, um die Projekte zu unterstützen und schnellstmöglich nach ihrer Anmeldung zu bewerten“, sagte EU-Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager.

Es sei „Teil der Signatur der deutschen Ratspräsidentschaft“ geworden, IPCEI-Projekte anzustoßen, sagte sie. Es gehe dabei um zukunftsträchtige und marktorientierte Vorhaben. „Wir übernehmen Innovationsrisiken, die für ein einzelnes Unternehmen zu groß sind“, sagte Vestager.

Die EU-Kommission signalisiert bereits, dass sie IPCEI-Vorhaben im Bereich Wasserstoff begrüßt. Quelle: AFP
Margrethe Vestager

Die EU-Kommission signalisiert bereits, dass sie IPCEI-Vorhaben im Bereich Wasserstoff begrüßt.

(Foto: AFP)

Die IPCEI-Förderung entwickelt sich damit zum zentralen industriepolitischen Instrument in Europa, von dessen Möglichkeiten insbesondere Deutschland reichlich Gebrauch macht. Neben dem Wasserstoff-IPCEI sind Projekte unter der Überschrift „Low Carbon Industry“ zum Thema Mikroelektronik und zur Entwicklung einer europäischen Cloud-Lösung in Planung. Die beiden letztgenannten Vorhaben haben das Ziel, die starke Abhängigkeit Europas von asiatischer und US-amerikanischer Technologie zu reduzieren. Anfang Dezember hatten insgesamt 18 EU-Staaten erklärt, den Rückstand Europas bei Hochleistungsprozessoren und Spezialchips aufholen zu wollen.

Voraussetzung dafür, dass Mittel fließen, ist eine beihilferechtliche Genehmigung der EU-Kommission. Ein erstes IPCEI-Vorhaben wurde bereits Ende 2018 beihilferechtlich genehmigt, es betrifft den Bereich Mikroelektronik. Das Wirtschaftsministerium steuert dazu bis 2023 eine Milliarde Euro bei. Davon profitieren 18 Unternehmen, darunter Bosch, Infineon und Zeiss, aber auch Mittelständler.

Vorhaben, die sich um den Stempel „IPCEI“ bemühen, haben bestimmte Bedingungen zu erfüllen: Sie müssen beispielsweise einen Beitrag zur Erreichung der strategischen Ziele der EU leisten, in Kooperation mehrerer Mitgliedstaaten durchgeführt werden und eine Ko-Finanzierung durch die beteiligten Unternehmen vorsehen.

Wirtschaft reagierte zurückhaltend

Deutschland setzt stark auf das Instrument, etwa beim Thema Batteriezellfertigung. Hier hatte Altmaier bereits vor zwei Jahren dafür geworben, die komplette Wertschöpfungskette der Batteriezellfertigung nach Europa zu holen, um so die Dominanz der Asiaten zu brechen.

Anfangs reagierte die Wirtschaft zurückhaltend. Mittlerweile gibt es aber zwei vielversprechende IPCEI-Initiativen zur Batteriezellfertigung. In der ersten Initiative sind 17 Unternehmen aus sieben Mitgliedstaaten vertreten, darunter mit BASF, BMW, Opel, Umicore und Varta fünf aus Deutschland.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schaut sich bei einem Besuch eines Forschungszentrums des Automobilherstellers BMW den Elektromotor eines Wasserstoffzellen-Antriebsstrang-Exponats an. Quelle: dpa
Altmaier besucht BMW-Innovationszentrum

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier schaut sich bei einem Besuch eines Forschungszentrums des Automobilherstellers BMW den Elektromotor eines Wasserstoffzellen-Antriebsstrang-Exponats an.

(Foto: dpa)

Die ersten Förderbescheide im Volumen von dreistelligen Millionenbeträgen hat das Bundeswirtschaftsministerium bereits vergeben. Die zweite Initiative umfasst 50 Unternehmen aus zwölf Mitgliedstaaten.
Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums investieren die Unternehmen, die an den beiden IPCEI-Projekten zur Batteriezellfertigung teilnehmen, mehr als zwölf Milliarden Euro in Deutschland. Das Wirtschaftsministerium fördert die Vorhaben mit knapp drei Milliarden Euro.

Mehr: Die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ist ein kraftloses Monstrum – ein Kommentar

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1 Kommentar zu "Klimapolitik: Milliarden für den Wasserstoff: Deutschland will Europa zum Weltmarktführer machen"

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  • Bitte Herr Altmeister, Sie müssen doch wissen, dass die Elektrolyse von Wasserstoff Unmengen an Strom verbraucht und darum sehr, sehr teuer wird und dass auch die Batteriezelltechnik nicht ausreichen wird, unsere mobile Gesellschaft zu Bedienen. Sie müssen von der revolutionärsten Energienutzung durch Neutrino Technologie erfahren. Der einstige BundesVerkehrsminister a.D., Prof. KRAUSE veröffentlichte dazu aktuell: "Das ewige Licht - Der Beginn eines neuen Zeitalters" Weltbuch Verlag, 224 Seiten, ISBN 978-3-906212-56-2. Die günstigste und sauberste Variante der Energienutzung basiert auf Neutrino Technologie. Eine mobile und dezentrale Energienutzung über die Neutrinovoltaic kann jetzt möglich werden, denn sie wird die Photovoltaik ergänzen und ablösen, denn sie kann auch in vollkommener Dunkelheit Energie wandeln. Die Patente der Berliner Neutrino Energy Group sind bereit. Die Einführung der Neutrinovoltaik zur Gewinnung von elektrischem Strom unter dem Einfluss verschiedener elektromagnetischer Strahlung, einschließlich hochenergetischer kosmischer Neutrinos ist jetzt machbar. Die auf Neutrinovoltaik-Technologie basierenden DC-Neutrinoquellen sind sehr kompakt und wetterunabhängig, erzeugen in einem Grundmodus 24h x 365 Tage Strom und können in Gerätegehäuse oder sogar in Elektroautos eingebaut werden. Sie sind in der Lage, sowohl Geräte als auch einzelne Haushalte und Elektroautos ohne Anschluss an eine zentrale Stromversorgung mit Strom zu speisen. Mobile und dezentrale Haushaltsenergie sowie unendliche Reichweiten für die Elektromobilität werden unser Leben weltweit positiv wandeln. Produktionsstätten, Vermarktung und Wartung der Geräte werden viele neue Arbeitsplätze schaffen.

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