Kommentar zum Griechenland-Poker Zahlenmenschen, keine Spar-Sadisten

Es gehört zur Tragik seiner Person, dass er lieber seiner Attac-Ideologie treu bleibt, als sich für eine neue Erkenntnis zu öffnen.
Frankfurt In Europa ist Alexis Tsipras ziemlich isoliert. Beim Internationalen Währungsfonds in Washington befindet er sich dagegen in zumindest, nun ja, zweifelhafter Gesellschaft – bestehend aus Schurkenstaaten und Bananenrepubliken. Die „Sambia-Option“ hat seine Regierung schon gezogen, als sie wie das afrikanische Land in den 80er-Jahren Kreditraten beim IWF bündelte und ihre Rückzahlung auf Ende Juni verschob.
Nun ist auch diese Frist fast um, und Tsipras muss entscheiden, ob er die Rechnung beim Währungsfonds begleicht – oder dem Klub der Schuldensünder aus Simbabwe, Kuba und Sudan beitritt.

Moritz Koch ist USA-Korrespondent.
In Sachen Propaganda erfüllt Tsipras die Aufnahmebedingungen schon. In bester Chauvinistenmanier schiebt er dem IWF eine „kriminelle Verantwortung“ für das Leid der griechischen Bevölkerung zu. Egal wie das Drama ausgeht: Es gehört zur Tragik dieses Premiers, dass er lieber seiner Attac-Ideologie treu bleibt, als sich für eine neue Erkenntnis zu öffnen: In Washington sitzen die besten Verbündeten, die Griechenland bleiben.
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