Die Stadt beherbergt bedeutende religiöse Zentren für Judentum, Islam und Christentum. Nach dem Angriff arabischer Länder auf das neu gegründete Israel besetzte Jordanien 1948 den östlichen und der jüdische Staat den westlichen Teil Jerusalems. Während des Sechs-Tage-Kriegs 1967 eroberte Israel auch den arabisch geprägten Ostteil. Der Status der Stadt ist eine der zentralen Streitfragen im Nahost-Konflikt. Israel beansprucht Jerusalem als seine „ewige und unteilbare Hauptstadt“. Die Palästinenser wollen den Ostteil als Hauptstadt für einen international anerkannten Staat Palästina.
Der arabische Name für Jerusalem bedeutet „die Heilige“. Sie zählt mit Mekka und Medina zu den wichtigsten Pilgerstätten der Muslime. In der Frühzeit des Islams beteten Gläubige Richtung Jerusalem statt – wie heute – nach Mekka.
Der Brennpunkt der religiösen Spannungen liegt in der Altstadt Jerusalems, die wiederum zum arabischen Ostteil der Stadt gehört. Der Tempelberg gilt Juden und Muslimen gleichermaßen als bedeutendes Heiligtum.
Die Muslime nennen den Tempelberg Al-Haram al-Scharif („Das edle Heiligtum“). Sie glauben, dass von dort der Prophet Mohammed auf seinem Pferd in den Himmel aufgestiegen ist. An dieser Stelle steht heute der Felsendom mit seiner markanten goldenen Kuppel. Zusammen mit der benachbarten Al-Aksa-Moschee steht der heilige Ort offiziell unter muslimischer Verwaltung.
Für die Juden ist der Tempelberg ebenfalls von höchster Bedeutung. Stammvater Abraham soll dort aus Gottesfürchtigkeit beinah seinen Sohn Isaak geopfert haben. Der Tempelberg gilt zudem als irdischer Wohnort Gottes. Nach der Bibel baute König Salomo an dieser Stelle einen Tempel, in dem die Steintafeln mit den zehn Geboten aufbewahrt wurden. Dieser Tempel wie auch der Nachfolge-Bau wurden zerstört. Die Klagemauer ist die allein stehengebliebene Westmauer des ehemaligen heiligen Bezirks. Hier beten die Juden.
Für Christen ist vorrangig das Gotteshaus in der Altstadt Jerusalems ein wichtiges Heiligtum. Nach dem Glauben steht die Kirche an der Stelle, an der Jesus gekreuzigt und begraben wurde. Traditionell feiern Gläubige dort an Ostern die Auferstehung Christi.
In der Regel sind Israel und die palästinensischen Gebiete gemeint, zuweilen auch Teile Syriens, Jordaniens, Ägyptens und des Libanons. Im Neuen Testament kommt der Begriff nicht vor und wird erst im 2. Jahrhundert vom Kirchenvater Justin verwendet. In der jüdischen Bibel findet sich der Ausdruck nur einmal: „Der Herr aber wird Juda in Besitz nehmen; es wird sein Anteil im Heiligen Land sein.“ Der Koran meint mit dem „Heiligen Land“ („Al-Ard al-mukadassa“) das Gebiet, das Moses den Israeliten verspricht.
Das arabische Wort für „Aufstand“ ist die palästinensische Bezeichnung für die Auflehnung gegen Israel. Die Proteste münden häufig in Gewaltspiralen mit vielen Toten. Als Auslöser der Ersten Intifada (1987-1993) gilt ein Verkehrsunfall, bei dem in einer sowieso schon angespannten Lage vier Palästinenser getötet wurden. Die Zweite Intifada (2000-2005) begann nach einem demonstrativen Besuch des damaligen israelischen Oppositionsführers Ariel Scharon an der Al-Aksa-Moschee. Mit dem Ausbruch dieser „Al-Aksa-Intifada“ stieg die Zahl palästinensischer Selbstmordanschläge schnell an – auch im israelischen Kernland. Insgesamt starben mehr als 1000 Israelis, die Palästinenser beklagten mehr als 3500 Tote.
Darunter zählen die von Israel während des Sechs-Tage-Kriegs 1967 eroberten Landstriche: das Westjordanland, Ost-Jerusalem, der Gazastreifen, Teile der syrischen Golanhöhen und die ägyptische Sinai-Halbinsel. Der Sinai wurde 1982 als Teil eines Friedensvertrages zurückgegeben. Ost-Jerusalem und das Golan-Gebiet wurden von Israel annektiert – diese Maßnahmen wurden aber international nicht anerkannt.
Etwa drei Millionen Menschen leben auf einer Fläche, die rund doppelt so groß wie das Saarland ist. Das Westjordanland unterteilt sich in großteils geografisch unzusammenhängende Verwaltungsbereiche: In Gebieten der Zone A hat die Palästinensische Autonomiebehörde die Kontrolle über Verwaltung und Sicherheit, in Zone B wachen die Palästinenser über die Verwaltung und die Israelis über die Sicherheit. Zone C kontrollieren die Israelis komplett. Dort gibt es häufig jüdische Siedlungen oder Militäreinrichtungen.
Im Gazastreifen am Mittelmeer leben auf einer Fläche vergleichbar mit der Stadt Köln rund zwei Millionen Palästinenser. Israel räumte 2005 seine Siedlungen in dem Küstengebiet und zog die Armee ab. Seit 2006 hat es eine Blockade über den Gazastreifen verhängt, die mittlerweile auch vom benachbarten Ägypten mitgetragen wird. Gaza wird von der Hamas beherrscht. Aus dem Küstenstreifen werden immer wieder Raketen auf israelische Städte abgefeuert, Israel reagiert mit Militäroperationen.
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