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Konjunktur Ökonomen erhöhen Wachstumsprognose für China durch Teilabkommen im Handelskrieg

Chinas Exporte sind deutlich gestiegen. Das geplante Teilabkommen im Handelskrieg mit den USA lässt Ökonomen wieder optimistisch auf die chinesische Konjunktur schauen.
14.01.2020 - 17:11 Uhr Kommentieren
Die Aussicht auf ein Teilabkommen im Handelskonflikt hat dazu geführt, dass viele Ökonomen ihre Wachstumsprognose für Chinas Wirtschaft in diesem Jahr angehoben haben. Quelle: AFP
China-Exporte

Die Aussicht auf ein Teilabkommen im Handelskonflikt hat dazu geführt, dass viele Ökonomen ihre Wachstumsprognose für Chinas Wirtschaft in diesem Jahr angehoben haben.

(Foto: AFP)

Peking/Shanghai Kurz vor der Unterzeichnung des Teilabkommens mit den USA kann sich China über gute Nachrichten freuen. Washington nimmt seinen Vorwurf der Währungsmanipulation zurück. Zudem gab das Zollamt bekannt, dass die chinesischen Exporte im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent gestiegen sind. Die Importe legten um 16,3 Prozent zu.

Die Dezemberzahlen sind ein Lichtblick. Im Gesamtjahr 2019 hat der Handelskrieg zwischen China und den USA dazu geführt, dass der Handel zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt um 14,6 Prozent eingebrochen ist. Chinas Exporte in die USA sanken dabei um 12,5 Prozent, während die Importe sogar um mehr als ein Fünftel fielen. 

Diese Entwicklung soll nun gestoppt werden: Am Mittwoch wollen China und die USA in Washington ein Teilabkommen im Handelsstreit unterzeichnen, den sogenannten Phase-1-Deal. Der chinesische Vizeministerpräsident Liu He ist deshalb mit einer großen Delegation in die US-Hauptstadt gereist.

In dem Deal verzichten die USA darauf, weitere, eigentlich bereits für vergangenen Dezember angedrohte Strafzölle auf chinesische Importe zu verhängen, und verpflichten sich, einen Teil der bestehenden Strafzölle abzubauen. China kauft dafür mehr US-Produkte. Die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, dabei gehe es um Autos, Autoteile, Flugzeuge und medizinische Geräte aus den USA. 

Die Aussicht auf ein Teilabkommen im Handelskonflikt hat dazu geführt, dass viele Ökonomen ihre Wachstumsprognose für Chinas Wirtschaft in diesem Jahr angehoben haben. Die China-Chefvolkswirtin der UBS, Wang Tao, geht nun davon aus, dass Chinas Wirtschaft in diesem Jahr um sechs statt 5,5 Prozent wachsen wird. 

China sei gerade dabei, seine Talsohle zu erreichen, und werde dieses Jahr wieder „mäßig“ zulegen, meint auch Xiong Yi, China-Ökonom der Deutschen Bank. Für das laufende Jahr rechnet er sogar mit einem Wirtschaftswachstum von 6,1 Prozent. Als Grund dafür sieht er eine bessere Weltkonjunktur, einen steigenden Konsum in China sowie Pakete zur Konjunkturstimulierung aus Peking.

USA ziehen Vorwurf zurück

Auch die Entscheidung der USA, China nicht mehr der Währungsmanipulation zu bezichtigen, ist ein Zeichen der Entspannung zwischen den Ländern. Das US-Finanzministerium begründete die Entscheidung in einem am Montag veröffentlichten Bericht damit, dass China sich überprüfbar dazu verpflichtet habe, die Landeswährung Yuan nicht mehr zu nutzen, um sich im internationalen Wettbewerb Vorteile zu verschaffen.

Zudem habe Peking im Teilabkommen auch mehr Transparenz in Bezug auf Wechselkurse und Handelsbilanzdaten versprochen. Der Yuan legte am Dienstag leicht zu. Die chinesische Regierung begrüßte den Schritt.
Da die Bezeichnung als Währungsmanipulator „komplett symbolisch war“, habe die Aufhebung keine praktischen Konsequenzen, schrieb die Beratungsfirma Trivium in einem Kommentar.

Für Chad Bown, Wirtschaftsexperte am Thinktank Peterson Institute for International Economics, war der Vorwurf von Anfang an politisch begründet. „Es gab keine gesetzliche oder wirtschaftliche Basis, China als Währungsmanipulator zu bezeichnen“, meint er.

Die US-Regierung hatte China erstmals Anfang August vorgeworfen, die Währung zu manipulieren, nachdem der Wechselkurs des Yuans zum US-Dollar erstmals seit elf Jahren auf über sieben Yuan gestiegen war. Washington warf Peking vor, den Yuan gezielt abzuwerten, um so seine eigene Exportwirtschaft zu unterstützen. Der Internationale Währungsfonds hingegen hielt den Wechselkurs bis dahin für „angemessen“. China wies den Vorwurf der USA zurück. 

Tatsächlich glauben viele Ökonomen, dass Peking den Yuan zuletzt überbewertet hatte. Für das Gesamtjahr 2019 stiegen Chinas Exporte nämlich nur um 0,5 Prozent ge‧genüber dem Vorjahr. Chinas Im‧porte fielen um 2,8 Prozent.

Mehr: Der neue EU-Handelskommissar Phil Hogan will den Streit um Airbus-Subventionen und Digitalsteuer entschärfen und Trump besänftigen.

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