Konsenskandidat Salam als Regierungschef im Libanon nominiert

Neuer Ministerpräsident des Libanon: Tammam Salam.
Beirut Der Oppositionskandidat Tammam Salam ist als neuer Ministerpräsident des Libanon nominiert worden. Präsident Michel Suleiman beauftragte den 67-Jährigen am Samstag mit der Bildung einer neuen Regierung, nachdem Ministerpräsident Nadschib Mikati vor zwei Wochen wegen politischer Differenzen im Kabinett zurückgetreten war. Dabei spielte vor allem die Haltung zum Bürgerkrieg im Nachbarland Syrien eine wichtige Rolle.
Der vom Westen und Saudi-Arabien ebenso wie von der pro-iranischen Hisbollah-Miliz unterstützte Konsenskandidat Salam soll nun die Annäherung mit den Regierungskritikern vorantreiben. Er werde sich „dafür einsetzen, die politischen Gräben im Libanon zuzuschütten“ und die Gefahren durch den syrischen Bürgerkrieg von eigenem Territorium fernzuhalten, sagte Salam am Samstag. Der 67-Jährige hatte auch die Unterstützung der Oppositionsmehrheit sowie den Segen des Drusenführers Walid Dschumblatt bekommen, der wegen seiner zentristischen Position als Königsmacher im Libanon gilt.
Im von konfessionellen Gräben durchzogenen politischen System des Landes ist es üblich, dass der Präsident den christlichen Maroniten angehört, der Regierungschef aus den Reihen der sunnitischen Muslime gewählt wird und der Parlamentspräsident ein Schiit ist.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.