
Derzeit finden auf beiden Seiten der Grenze Militärübungen statt – hier trainieren Soldaten aus Nordkorea.
Seoul Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und der südkoreanische Ministerpräsident Chung Hong Won haben ihre jeweiligen Truppen an der Seegrenze im Gelben Meer auf einen möglichen Krieg eingeschworen. Kim besuchte am Donnerstag im Rahmen eines Militärmanövers eine Artillerieeinheit, die mit scharfer Munition übte, wie die amtliche Nachrichtenagentur KCNA meldete. „Ein moderner Krieg ist ein Krieg mit Artillerie“, sagte Kim demnach. Er hatte in dieser Woche die südkoreanische Insel Baengnyeong als erstes Ziel im Falle eines bewaffneten Konflikts genannt.
Chung begab sich seinerseits auf die Insel Yeonpyeong an der Grenze und mahnte die Soldaten, sich für einen möglichen Angriff aus Nordkorea bereit zu halten. Die Insel war 2010 von der nordkoreanischen Armee angegriffen worden. Dabei wurden vier Menschen getötet, darunter zwei Zivilisten. „Ihr seid die Festung, die das Leben und den Besitz der Bevölkerung schützt“, sagte der Regierungschef bei seinem Besuch am Donnerstag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Yonhap.
Auftakt eines verbalen Feldzuges: Ein halbes Jahr nach Nordkoreas Invasion des Südens bezeichnet Staatsgründer Kim Il Sung die südkoreanischen Soldaten und die US-Truppen als Invasoren. Er schwört, die Feinde des Nordens zu vernichten.
Kim Il Sung bezeichnet die US-Truppen als Nazis und verspricht, der Krieg werde sie in ein Massengrab bringen.
In einem Interview mit der „New York Times“ sagt Kim Il Sung, sein Land bereite sich fortwährend auf einen Krieg vor. „Diese Angelegenheit verschleiern wir nicht“, sagt er.
Aus Protest gegen ein gemeinsames Manöver der USA und Südkoreas erklärt Nordkorea einen „halben Kriegszustand“. Der Streit über sein Atomprogramm steckt in einer Sackgasse und die Regierung in Pjöngjang droht mit einem Austritt aus dem Atomwaffensperrvertrag.
Ein nordkoreanischer Unterhändler droht, Seoul in ein „Meer aus Feuer“ zu tauchen. Aus Angst vor einem Krieg stürmen die Südkoreaner die Supermärkte und decken sich in Hamsterkäufen mit Fertignudeln, Wasser- und Gasvorräten ein.
Nordkoreanische Agenten dringen mit einem U-Boot in südkoreanische Gewässer ein und werden gefangen oder getötet. Der Norden kündigt „hundertfache und tausendfache Vergeltung“ an.
US-Präsident George W. Bush erklärt Nordkorea zusammen mit dem Iran und dem Irak zur „Achse des Bösen“. Pjöngjang reagiert, die Äußerungen seien „kurz vor einer Kriegserklärung“. Das Außenministerium zeigt Zähne und verspricht, niemals die „rücksichtslosen Versuche“ zu tolerieren, Nordkorea „mit Waffengewalt zu ersticken“.
Auf einen mutmaßlichen Katastrophenplan der südkoreanischen Regierung gegen mögliche Unruhen im Norden reagiert Nordkorea mit der Drohung eines „Heiligen Kriegs der Vergeltung“.
Die Fronten verhärten sich. Südkorea wirft dem Norden vor, mit einem Torpedo ein Kriegsschiff des Südens versenkt zu haben. 46 Seeleute sterben. Nordkorea reagiert gereizt und warnt vor einem „umgehenden Schlag“. Im November greifen nordkoreanische Truppen eine Insel an und töten vier Südkoreaner.
Nordkorea will ein Manöver des Südens nicht hinnehmen und nimmt den Präsidentenpalast in Seoul verbal ins Visier. Er soll erneut in ein „Meer aus Feuer“ getaucht werden.
Südkoreas konservativer Präsident Lee Myung Bak wird als „Ratte“ bezeichnet, die von einem „Blitz der Vergeltung“ erschlagen werden sollte.
Nordkoreas Artillerie zielt angeblich auf südkoreanische Medien und will damit kritische Berichterstattung aus dem Süden eindämmen. Ein „gnadenloser Heiliger Krieg“ steht im Raum.
Die Angst vor einer Invasion aus dem Süden geht angesichts eines Raketenabkommens zwischen Washington und Seoul um. Die USA befänden sich in der Reichweite nordkoreanischer Raketen, warnt ein nicht identifizierter Sprecher des Nordens.
Die Spannung in der Region hatte zuletzt zugenommen. Nachdem die Uno als Reaktion auf den jüngsten Atomtest Nordkoreas neue Sanktionen verhängt hatte, verkündete Pjöngjang einen Ausbau seines Atom- und Raketenprogramms, kündigte den Nichtangriffspakt mit Südkorea von 1953 auf und drohte mit einem atomaren Erstschlag gegen die USA und andere „Aggressoren“. Derzeit finden auf beiden Seiten der Grenze Militärübungen statt, in Südkorea gemeinsam mit den USA.
Ein US-Spionagesatellit macht erste Aufnahmen der nordkoreanischen Atomanlage Yongbyon.
Pjöngjang legt den Atomreaktor im Rahmen eines Abkommens mit den USA still und erhält dafür Zusagen für den Bau zweier Leichtwasserreaktoren.
Abschuss einer nordkoreanischen Langstreckenrakete vom Typ Taepodong-1.
US-Präsident George W. Bush erklärt Nordkorea im Januar zu einem Teil der "Achse des Bösen". Im Dezember reaktiviert Pjöngjang den Atomreaktor Yongbyon und weist Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) aus.
Nordkorea kündigt im Januar den Atomwaffensperrvertrag auf. Im August beginnen Sechs-Nationen-Gespräche zur Beendigung des nordkoreanischen Atomprogramms mit Nord- und Südkorea, China, USA, Japan und Russland.
Nordkorea gibt im Februar bekannt, Atomwaffen zur Selbstverteidigung hergestellt zu haben.
Nordkorea nimmt am 9. Oktober den ersten Atombomben-Test vor. Der UN-Sicherheitsrat beschließt Sanktionen.
Nordkorea erklärt sich im Februar bereit, die Anlage in Yongbyon abzuschalten und Atominspektoren wieder ins Land zu lassen. Im Juli erklärt die IAEA, Yongbyon sei geschlossen.
Im April startet Nordkorea eine Langstreckenrakete mit tausenden Kilometern Reichweite. Die Regierung in Pjöngjang zieht sich aus den Sechs-Parteien-Gesprächen zurück und kündigt die Wiederaufnahme des Atomprogramms an. Am 24. Mai nimmt Nordkorea einen zweiten Atombombentest vor. Am 12. Juni werden die UN-Sanktionen verschärft.
Nach dem Tod des langjährigen nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il am 17. Dezember kommt sein jüngster Sohn Kim Jong Un an die Macht.
Nach einem fehlgeschlagenen Test der Rakete Unha-3 im April gelingt ein zweiter Abschuss des Raketentyps im Dezember.
Der UN-Sicherheitsrat verschärft am 22. Januar die Sanktionen erneut, zwei Tage später kündigt die Führung in Pjöngjang einen neuen Atomtest an. Am 12. Februar vollzieht Nordkorea nach eigenen Angaben "erfolgreich" einen unterirdischen Atomtest.
In seiner Neujahrsansprache kündigt Diktator Kim Jong-Un gegenüber den USA eine „massive nukleare Katastrophe“ an, sollte auf der koreanischen Halbinsel ein Krieg ausbrechen. Im September veröffentlicht die IAEA einen Bericht, wonach der Atomreaktor Nyongbyon wieder in Betrieb sei, und belegt dies mit Satellitenbildern.
Im Januar bietet Kim Jong-Un an, das Atomwaffenprogramm Nordkoreas aufzugeben, wenn die USA auf gemeinsame Militärmanöver mit Südkorea verzichten. Im Mai verbreitet Pjöngjang, dass Nordkorea inzwischen auch Langstreckenraketen mit entsprechend miniaturisierten Nuklearwaffen ausrüsten zu können – eine offene Drohung in Richtung USA.
Gleich zu Beginn des Jahres gibt Nordkorea bekannt, erstmals erfolgreich den Einsatz einer Wasserstoff-Bombe getestet zu haben. Chinesische und US-amerikanische Behörden bezweifeln die Behauptung aufgrund seismischer Signale in der Nähe des Testgeländes, die eher auf die Explosion einer Spaltbombe hindeuten. Einen Monat später führt Pjöngjang einen Raketentest durch: Am 7. Februar startet eine Unha-3-Trägerrakete und bringt einen Satelliten in die Erdumlaufbahn. Die USA, Südkorea und Japan werten den Start jedoch als Test einer atomar bestückbaren Langstreckenrakete – und erlassen erneut Sanktionen gegen Nordkorea.
Das Ministerium für die Streitkräfte in Pjöngjang warnte, das Militär und die Bevölkerung der Volksrepublik warteten nur noch darauf, eine „Aktion der Gerechtigkeit und erbarmungslosen Vergeltung“ zu unternehmen. Das kommunistische Regime hatte zuletzt fast täglich vor einem Krieg gewarnt.
Auch attackierte das Regime in Pjöngjang jetzt indirekt die neue südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye. „Die Raserei der südkoreanischen Kriegshetzer“ hänge mit der Frauenherrschaft im Präsidentenpalast (Chongwadae) in Seoul zusammen. Das Ministerium sprach von einem „giftigen Schlag des Kleides durch die Besitzerin von Chongwadae.“ In Korea ist der Begriff als abfällige Beschreibung von Frauen bekannt, die sich in alle Aktivitäten ihrer Kinder einmischen.

10 Kommentare zu "Korea-Konflikt: Machthaber schwören ihre Truppen auf Krieg ein"
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Der Herr Eiche hat eigentlich völlig Recht. Nur funktioniert das nicht ,besser leider nicht, weil die beiden Koreanischen Staaten nicht miteinander reden können so lange der Vormachtsanspuch der USA besteht. Kein Land der Erde kann über sich und seine Politik entscheiden, solange deren Obrigkeit sich die Macht durch und mit Hilfe der USA sichert. Das Sprichwort behält immer seine Bedeutung """Manche suchen sich immer die falschen Freunde""" Wir auch, nur ich habe noch die Hoffnung das hier die Menschen wach werden und endlich Nein sagen und sich nicht als Deutsche in die Hirn losen Kriege ziehen lässt. Den Kriege zetteln die Oberen an nie das Volk
achimk1951
Sie schrieben mir ich sollte sachlich bleiben.
Ich hatte nur das gleiche gesagt wie, Frau Magrit 117888 im Kommentar direkt unter mir, Hut ab das ist Denken mit Sinn um Gerechtigkeit. Nun erst mal danke das sie meinen Koment diesmal akzeptiert haben ich werde eigentlich nie ursächlich. Es ist ja schon wieder schlimm Waffen nach Syrien. Wie vereinbar sie das mit dem Löschen. Diese "Moral" und das sagt die Magrit117888 auch von Frieden Predigen und Waffen liefern. Frage wo war Frau Merkel als die Menschen der DDR ihre Obrigkeit beschworen FRIEDEN SCHAFFEN OHNE WAFFEN ach so ja in der Sauna, hat sie selbst vor offenen Mikrofoneh gesagt. Ist nicht Unsachlich ich will mich nicht mit Deutsch und Krieg in Zusammenhang bringen na da fröhlich löschen
Meinen Kommentar haben sie gelöscht mit der Begründung er sei Unsachlich. Bei aller Liebe, wieso lassen sie einen Kommentar von einem SANTOS so stehen der so von jeder Objektivität abweicht. Wieso lassen sie nur Meinungen gelten wen die Schuld der Amis und Nordkorea verschwiegen wird. Haben sie ihre Meinungs Hoheit an eine Ami Kasernen abgegeben.
So ich WETTE das sie auch diesen Kommentar löschen. Weil Meinungsfreiheit bei uns nur gewährleistet ist wen sie in die Staatsdoktrin passt. NORDKOREA kann beschimpft werden Amis nicht da wird gelöscht. ES LEBE DIE Stasi.
Nun bin ich gespannt wie SIE es mit der Meinungsfreiheit halten
Übrigens mein klar Name ist "Joachim Krusch Zur Neuen Brücke4 in 01109 Dresden OT Klotzsche
Der Begriff "Idiota" kommt aus dem Algriechischen und ist die exakte sachliche Bezeichnung für diese Art von Individuen. Menschen ist hier nicht der richtige Ausdruck, aber das würde zu weit führen.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Nordkorea sei bis an die Zähne bewaffnet, so kann man lesen
Es wrd jetzt doch einmal Zeit, zu hinterfragen und zu überprüfen, wie das sein kann.
Woher kommen die Waffen? Das Land ist doch ziemlich abgeschottet von der Welt ud auch bettelarm. Also woher haben die überhaupt Waffen?
Hierum sollte sich die UNO mal kümmern und nicht ständig über irgendwelche Sanktionen nachdenken.
Wieso überhaupt immer Sanktionen? Die dürfte es gar nicht geben. Wir bekämpfen diesen Staat, aber liefern fleißig Lebensmittel dorthin.
Völlig kontraproduktiv, so wird das Volk nie wach, denn die Lebensmittel-Lieferungen aus dem Westen kommen ja.
Ist wie mit diesem Unsinn Entwicklungshilfe
Wann begreifen wir alle endlich, dass man diese Völker in Ruhe lassen muß und dann regeln die ihr Leben alleine, wenn der Druck groß genug ist
Ich weiß, dass das hart klingt, ist aber die einzige Möglichkeit zur Veränderung. Wir stützen solche Länder doch.
Es gibt einen schönen Satz "durch Schmerz lernen"
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Nord- und Sükorea unterscheiden sich in einem ganz wesentlichen Punkt: Ein Korea wird von den USA gestützt und gefördert und ein anderes Korea nicht.
Im Grunde genommen spielen die beiden Koreas, nur so gesehen, lediglich die Situation Nachkriegsdeutschlands nach. Es wird sich zeigen, ob die beiden Machthaber der beiden Koreas über ausreichend politische Reife verfügen, einen Bruderkrieg zu vermeiden: denn darunter leiden werden am meisten die beiden Völker.
Ja, wir wissen jetzt alle das Nord- und Südkorea bis an die Zähne bewaffnet sind und keiner von Beiden einen Krieg verlieren wird. Können die Beiden Länder sich nun wieder um relevante Dinge kümmern, wie INNENpolitik.
Ah, jetzt ist schon der Präsident Südkoreas ein "Machthaber".