Krieg in Libyen Verwirrung um Friedensverhandlungen

Leben an der Front: Vier Kilometer vor den Toren Bengasis wird weiterhin gekämpft. Von Friedensverhandlungen weiß man hier nichts.
Tripolis Hochrangige Vertreter von Machthaber Muammar Gaddafi hätten mit Vertretern der Rebellen in Italien, Ägypten und Norwegen Gespräche geführt, teilte sein Sprecher am Montag per E-Mail mit. Ausländische Regierungen hätten in den Gesprächen vermittelt, die weiter andauerten.
Zwar seien in einigen Bereichen Fortschritte erzielt worden, doch würden einige NATO-Mitglieder die Verhandlungen behindern, da sie derartige Gespräche nicht unterstützten, sagte der stellvertretende Außenminister Chaled Kaim. Außerdem würden die Verhandlungen dadurch verkompliziert, dass die Rebellen nicht mit einer Stimme sprächen, erklärte er.
Ein baldiges Kriegsende zeichnete sich jedoch nicht ab: Beide Seiten beharrten in den wichtigen Streitfragen - vor allem dem Verbleib von Gaddafi - auf ihren Positionen.
Unklar war zudem, ob die Verhandlungen mit Wissen oder gar Zustimmung des Rebellenrates stattfanden. Nach bisherigen Angaben des Rates, der von immer mehr Ländern als legitime libysche Vertretung anerkannt wird, finden keine Gespräche statt. Die Regierung nannte als einen der beteiligten Oppositionsvertreter Abdel Fattah Junes al-Abidi. Der frühere Sicherheitsminister Gaddafis hatte sich im Februar abgesetzt.
Jetzt die besten Jobs finden und
per E-Mail benachrichtigt werden.
Der Rebellenrat beharrte entgegen anderslautenden Aussagen vom Wochenende am Montag darauf, dass Gaddafi Libyen verlassen müsse. Gaddafi-Sohn Saif al-Islam wies entsprechende Forderungen zurück: „Mein Vater ist kein Teil der Verhandlungen“, sagte er der Zeitung „Le Monde“. Die Nato hat angekündigt, ihre Bombardements fortzuführen, bis Gaddafi abgesetzt ist.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.