Der 1954 an der Schwarzmeerküste geborene Recep Tayyip Erdogan verbringt seine Jugend ab dem 13. Lebensjahr im Istanbuler Arbeiterviertel Kasimpasa, wo es keine der europäisch geprägten Eliteschulen gibt. Er verkauft auf der Straße Wasser und Sesamkringel, um zum Familienunterhalt beizutragen. Erdogan besucht erst die staatlich-religiöse Imam-Hatip-Oberschule und studiert später Wirtschaftswissenschaften.
Seine Karriere nimmt 1994 Fahrt auf, als er zum Oberbürgermeister von Istanbul gewählt wird und trotz scharfer islamistischer Rhetorik vor allem mit konkreten Verbesserungen im Alltag der Millionenstadt von sich reden macht.
1998 muss Erdogan ins Gefängnis. Er zitierte bei einer Rede ein Gedicht, in dem die Moscheen als Kasernen der Gläubigen bezeichnet werden. Die Richter legen ihm das als Volksverhetzung aus, doch während der mehrmonatigen Gefängnisstrafe feilt Erdogan an seinen weiteren politischen Plänen. Manche Gegner sagen ihm damals voraus, er könne wegen der Vorstrafe nicht einmal mehr Dorfbürgermeister werden – doch sie täuschen sich gewaltig.
Erdogan gehört 2001 zu den Mitgründern der islamisch-konservativen AKP, die er bis heute anführt. Bereits im Jahr darauf gewinnt die AKP die Parlamentswahl, 2003 wird Erdogan Ministerpräsident. Seitdem führt er seine Partei von Wahlsieg zu Wahlsieg. Die Türkei erlebt unter seiner Regierung einen gigantischen wirtschaftlichen Aufschwung.
Kritiker geht Erdogan persönlich an. Nach dem AKP-Sieg bei den Kommunalwahlen im März 2014 kündigt er an, Gegner „bis in ihre Höhlen“ verfolgen zu wollen. Bei der Bundesregierung sorgt das harte Durchgreifen Ankaras gegen die Proteste im Istanbuler Gezi-Park und die scharfe Kontrolle der von Oppositionellen rege genutzten sozialen Netzwerke für Stirnrunzeln. Mit Bundespräsident Joachim Gauck lieferte sich Erdogan im Frühjahr einen heftigen Schlagabtausch über Menschenrechte.
2005 beginnen die Beitrittsverhandlungen von der Türkei und der Europäischen Union. Doch die Forderungen der EU nach Reformen bei Meinungsfreiheit und Menschenrechten werden nach Meinung der europäischen Verhandlungsführer nur unzureichend umgesetzt. Die deutsche Kanzlerin Merkel spricht sich auch nur für eine „privilegierte Partnerschaft“ zwischen EU und Türkei aus. Die Verhandlungen kommen ins Stocken, Erdogan distanziert sich zunehmend vom Westen.
In seinen Reden bezieht sich Erdogan immer wieder auf das Osmanische Reich, das nach dem Ersten Weltkrieg unterging und mit einer Republik ersetzt wurden, in der eine Trennung von Staat und Religion gilt. In den vergangenen Jahren hat der Islam aber an Bedeutung gewonnen. Manche Wähler loben Erdogan für seinen Glauben – etwa, wenn er anders als arabische Staaten im jüngsten Nahostkrieg die Stimme gegen Israel erhebt.
Bei Anhängern kommt Erdogan mit markigen Sprüchen und scharfen Tönen gut an. Er verfügt über schier unbändige Energie und tritt auch außerhalb von Wahlkampfzeiten so häufig auf Kundgebungen auf, dass Kritiker fragen, wann er überhaupt Zeit zum Regieren finde. Auf den Großveranstaltungen gibt er sich als zupackender Mann des Volkes, der die Türkei vor bösen Mächten – also vor seinen Gegnern – schützt. Der Kolumnist Kadri Gürsel schreibt von einem regelrechten „Erdogan-Kult“, der sich um den Politiker gebildet habe.
Im Dezember 2013 sickert ein abgehörtes Telefonat von Erdogan und seinem Sohn Necmeddin Bilal in die Öffentlichkeit durch. Der Premier warnt seinen Sohn darin, Geld aus dem Haus zu bringen und vor Ermittlern zu verstecken. Derweil sind zahlreiche Parteifreunde und Minister von Erdogan in einen Korruptionsskandal verwickelt. Es geht unter anderem um Vetternwirtschaft und dubiose Geldgeschäfte.
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War es in der Geschichte nicht so, dass die ach so klugen und starken Männer Kriege führten, Völker ausgerottet haben und ganze Länder dem Erdboden gleichmachten??? Und waren es nicht die ach so dummen und schwachen Frauen, welche mangels Männer deren Jobs zu Kriegszeiten ausfüllten und nach den diversen Kriegen die Länder als erste und einzige begannen, wieder aufzubauen??? Ich kann mich irren, aber gäbe es eine Gerechtigkeit, dann ist Gott eine Frau! Diese bigotte Eigenwahrnehmung mancher Männer oder derer, welche sich dafür halten ist einfach nur widerlich.
Gleichberechtigung unter Menschen ist ein Muss.
Körperlich und geistig bringt jeder Mensch unterschiedliche Voraussetzungen mit auch unabhängig vom Geschlecht.
Es gibt auch zwischen Männern schon "große" Unterschiede wenn man allein Afrikaner mit Asiaten vergleicht.
Gleichberechtigung heißt einfach nur jedem stehen alle Möglichkeiten offen aber nicht jeder kann sie nutzen.
Unnatürlich sind für mich z.b. Religionen. In der Natur versorgen viele Weibchen ihre Kinder selbst ohne Männchen, völlig unnatürlich ?!
Hat sich schon die selbst ernannte Grünen Sektenbeaufragte Fatima R. oder ein anderes Sektenmitglied dazu geäußert?
Was der Türke da von sich gibt ist dummes Gelaber.
Ja ich bin auch eher gegen Nachwuchs, gibt ja sowieso genug Menschen auf der Welt wie es immer heißt^^
Wenn überhaupt dann bitte höchstens eins und wenn es geht sollte dies auch der Mann austragen, damit die Frau gleichberechtigt ist. Desweiteren fordere ich jeden Mann auf mind. 1-mal im Leben an einen "Wehensimulator" angeschlossen zu werden, damit man hier auch in der Sache gleichberechtigt ist und man fühlen kann was auf eine Frau zukommt wenn man Ihr die Riesenbürde auferlegt Kinder zu zeugen... denn dafür sind Frauen auf keinen Fall "naturbedingt" gedacht!
Die Frau gehört an den Herd - meint Sultan Erdogan
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Der türkische Präsident Erdogan fordert, dass sich Frauen auf die „Mutterschaft“ konzentrieren. Dies entspreche der richtigen islamischen Lebensweise.
Sie sollen sich also um die Aufzucht der Jungen kümmern und mindestens drei Mal werfen.
Auch Zwangsheirat gehört zur islamischen Lebensweise.
Ansonsten hat die Frau in der Burka 5m hinter ihrem Besitzer herzudackeln.
/Sarkasmus off
Das ist Steinzeitislam pur!
Ah, die Fr. Popova... wie immer mit einem sachlich-fundiertem Beitrag zum Thema!
Nach dem was in der letzten Zeit über Ukraine und Russland geschrieben wurde, glaube ich den deutschen Medien gar nichts mehr.
Naja heute ist es ja schon fast trendy wenn man einen gleichgeschlechtlichen Partner hat... zumindest wird einem das so "transportiert" und wehe man sagt etwas dagegen, dann ist man ja direkt total homophob etc... das gleiche wie bei Israel wo man immer direkt als Antisemit abgestempelt wird bei der kleinsten Kritik.
Jede Frau die etwas von sich hält will gar keine "Quote", hoffe auch, dass sich jede Frau, die wegen irgendeiner Quote und nicht wegen Ihrer Leistung irgendwo eingestellt oder sonst was wird, einfach nur "schämt" und man Sie auch merken lässt, dass Sie nur wegen der Quote da ist... denn das ist ja dann auch ein Fakt und Fakten darf man ja hoffentlich in unserer supertoleranten Gesellschaft auch offen kommunizieren oder?
Keine. Ich bin selbstständig.
Stimmt was sie über den Beitritt sagen, aber der Vergleich mit der Titanic ist einfach nicht nachvollziehbar.
Vielleicht ist Edogan sogar der Meinung, das er damit viele islamisch geprägte Türken zurückholen kann. Dann, ja dann hätte er meine Zustimmung.