Kurz vor Waffenstillstand Anschläge auf Justizministerium in Ankara

Der kurdische Rebellenführer Abdullah Öcalan.
Ankara Zwei Tage vor der erwarteten Ausrufung eines Waffenstillstands der kurdischen Arbeiterpartei PKK sind am Dienstagabend in der türkischen Hauptstadt Ankara zwei Sprengsätze detoniert. Eine Bombe wurde vor dem Außenministerium gezündet, eine weitere vor einem Gebäude der Regierungspartei AKP. Auf TV-Bildern waren Rettungsfahrzeuge zu sehen und Polizisten, die Straßen absperrten. Nach Angaben des Senders CNN Turk wurden mindestens zwei Menschen verletzt. Zunächst bekannte sich niemand zu den Taten.
Es wird erwartet, dass der seit 1999 inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan am Donnerstag einen Waffenstillstand ausruft. Damit könnte der seit fast 30 Jahren andauernde Kampf der PKK für einen eigenen Staat enden. Öcalan ist seit Monaten mit türkischen Vertretern dazu in Gesprächen. Ein Sprecher der AKP erklärte am Dienstagabend nach den Anschlägen, seine Partei werde nicht einknicken. "Solche Turbulenzen können uns von unserem Weg nicht abbringen." Justizminister Sadullah Ergin sagte, das Land befinde sich in einer "wichtigen Phase", deshalb sei mit Sabotage-Akten zu rechnen.
Anschläge in Ankara
Zum anderen gehen die Massenprozesse gegen Armeeangehörige wegen angeblicher Putschpläne gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan weiter. Am Montag hatte ein Staatsanwalt in Istanbul lebenslange Haftstrafen für 64 Angeklagte gefordert, darunter zehn ehemalige und aktive Generäle.
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