Lehrerstreik in Brasilien: 150 Verletzte bei Ausschreitungen in Rio
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Lehrerstreik in Brasilien150 Verletzte bei Ausschreitungen in Rio
Aufgebrachte Lehrer protestieren in Brasilien gegen die Kürzung ihrer Altersbezüge und versuchen das Regionalparlament zu stürmen. Für den Gewaltausbruch macht der Bürgermeister die Staatsregierung verantwortlich.
Rio de Janeiro Bei Ausschreitungen während eines Lehrerstreiks im Süden Brasiliens sind mindestens 150 Menschen verletzt worden. Die Polizei ging am Mittwoch (Ortszeit) mit Gummigeschossen, Blendgranaten und Tränengas gegen Demonstranten vor, die versuchten, das Regionalparlament des Staats Paraná in der Stadt Curitiba zu stürmen.
Dort berieten die Abgeordneten gerade über Pensionskürzungen für Lehrer und andere Beamte und beschlossen die Einsparungen trotz der Proteste. Erst nach Stunden schienen die Tumulte vor Anbruch der Nacht abzuklingen. Fernsehbilder zeigten, wie Hunderte protestierende Lehrer flohen, weil Blendgranaten und Tränengasbehälter explodierten.
Brasilien - Land der Superlative
8,5 Millionen Quadratkilomenter - damit doppelt so groß wie die Europäische Union (Quelle: dpa)
203 Millionen Einwohner - bevölkerungsreichstes Land Lateinamerikas
Teil des BRICS-Bündnis für aufstrebende Wirtschaftsmächte - neben Brasilien noch Russland, Indien, China und Südafrika
BIP 2013: 2,243 Billionen US-Dollar (11.311 Dollar pro Einwohner)
Hauptexportgüter sind Rohstoffe, Nahrungsmittel und Erdöl - 2018 soll die Erdöl-Förderung im Off-Shore-Ölfeld "Campo de Libra" beginnen, die Reserven dort werden auf 8 bis 12 Milliarden Barrel (Fass je 159 Liter) geschätzt
Das soziale Gefälle in Brasilien ist groß. Der Anteil der Bevölkerung unter der nationalen Armutsgrenze sank zwar von 2002 bis 2009 von 38,3 auf 23,9 Prozent, die Zahl der Betroffenen ging von 68 auf 44 Millionen zurück. Die Ungleichheit der Einkommen und Vermögen ist aber weiterhin auch im Weltmaßstab sehr hoch.
Die städtische Regierung von Curitiba erklärte auf ihrer Internetseite, mindestens 150 Menschen hätten sich verletzt behandeln lassen müssen. Das Sicherheitssekretariat des Staates sprach von rund 20 verletzten Polizisten. Wie schwer die Verletzungen waren, war zunächst nicht bekannt.
Bürgermeister Gustavo Fruet nannte die Szenen einen „Krieg ohne Vorbild“. Die Schuld für die „vorhergesagte Tragödie“ gab er den Sicherheitskräften. Für diese ist die Staatsregierung verantwortlich. Unbewaffnete Stadtpolizisten hätten einen Korridor gebildet, damit verletzte Lehrer ins Rathaus gelangen konnten, um Erste Hilfe zu bekommen.
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Die Regierung von Parná erklärte auf ihrer Webseite, dass sie „die Taten der Konfrontation, Aggression und Vandalismus, die diesen Nachmittag von Demonstranten verursacht wurden, zutiefst bedauert“. Maskierte hätten Steine, Feuerwerkskörper, Stöcke und Eisenstangen benutzt, um die Polizeireihen zu durchbrechen. Sieben Personen seien festgenommen worden.
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