Liberaldemokraten Jo Swinson: Eine gebürtige Schottin will Chefin der Anti-Brexit-Partei werden

Die Schottin gilt als Favoritin für den Chefposten.
London Sie ist Fan der Serie „Game of Thrones“ – und wie die Anführer der Volksstämme in der TV-Serie kämpft auch Jo Swinson um einen Thron: den Posten des Vorsitzenden der britischen Liberaldemokraten. Ende Juli gibt der 75-jährige Vince Cable dieses Amt auf. Die gebürtige Schottin Swinson, derzeit Vizechefin der Partei, will seine Nachfolgerin werden. Sie gilt als Favoritin für den Posten, der in den kommenden Monaten die britische Politik entscheidend beeinflussen dürfte.
Lange hatten die Liberaldemokraten in Großbritannien ein Schattendasein gefristet. In Umfragen landete die Partei zum Teil deutlich unter zehn Prozent. Viele Briten hatten es den Liberaldemokraten verübelt, dass sie 2010 eine Koalition mit den konservativen Tories eingegangen waren. Dazu kam, dass die Liberaldemokraten damals gegen einen Abbau der Studiengebühren gestimmt hatten – aus Sicht vieler Parteianhänger ein unverzeihlicher Bruch mit ihrem Wahlversprechen.
Doch seit einigen Monaten befindet sich die Partei im Aufwind. Die klare Positionierung gegen den Brexit verschafft den Liberaldemokraten so viel Zulauf, dass sie laut der jüngsten Yougov-Umfrage auf dem Spitzenplatz abschneiden würden, wenn die für 2022 geplante Wahl vorgezogen würde: 24 Prozent würden für die Liberaldemokraten stimmen, 22 Prozent für die Brexit-Partei. Die Regierungspartei und die größte Oppositionspartei Labour kommen jeweils auf 19 Prozent.
Für die 39-Jährige ist das der richtige Moment, um Brexit-Befürwortern wie Nigel Farage den Kampf anzusagen. „Ich glaube, dieses Land schreit nach einer liberalen Bewegung, die die Kräfte des Nationalismus und Populismus herausfordert. Die Liberaldemokraten müssen im Zentrum dieser Bewegung stehen, und ich bin die Person, die sie anführt“, sagt Swinson.
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