Libyen Kämpfe fordern 30 Menschenleben
Truppen des libyschen Machthabers Muammar Gaddafi haben sich am Samstag mit Aufständischen erbitterte Kämpfe in der Küstenstadt Sawija geliefert. Dabei kamen nach Angaben eines Arztes mindestens 30 Menschen ums Leben, zumeist Zivilisten. Bewohner berichteten am Nachmittag von einer neuen Offensive der Gaddafi-Truppen. "Der Angriff hat begonnen. Ich sehe mehr als 20 Panzer", berichtete ein Zeuge per Telefon. Demnach wurde die Innenstadt mit Panzern beschossen. Ein anderer Anwohner berichtete von Artilleriegeschossen. Im Osten des Landes dagegen rückten die Aufständischen weiter vor und brachten die Ölhafenstadt Ras Lanuf unter ihre Kontrolle.
Ein Sprecher der Aufständischen berichtete aus Sawija, die Regierungstruppen seien am Morgen mit Hunderten Soldaten und Panzern in die Stadt vorgerückt, die etwa 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis am Mittelmeer liegt. Es sei gelungen, die Offensive zurückzuschlagen. Im Laufe des Tages umstellten Gaddafi-treue Truppen aber die Stadt und errichteten etwa drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt Kontrollpunkte.
Allein am Samstag wurden nach Angaben des Arztes mindestens 30 Menschen getötet. Dabei handele es sich um bestätigte Todesfälle. Die tatsächliche Zahl liege höher, sagte der Mediziner, der in einer Behelfsklinik im Zentrum von Sawija arbeitet. Bei den zweitägigen Kämpfen um die Stadt kamen damit mindestens 60 Menschen ums Leben.
Bewohner warfen den Truppen Gaddafis am Samstag vor, Wohnhäuser gestürmt und Zivilisten getötet zu haben. Die Soldaten seien auf der Suche nach Schusspositionen auf Dächern für Scharfschützen gewesen. "Die haben die Leute dahingemetzelt", berichtete ein Bewohner. Die Rebellen erbeuteten bei den Kämpfen nach eigenem Bekunden mehrere Panzer von den Regierungstruppen.
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