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Linksextreme in den USA Gewalt statt Dialog

In den USA kommt es seit dem Amtsantritt von Donald Trump häufiger zu Gewaltexzessen zwischen Rechts- und Linksextremisten. Besonders die Rechten sind dabei im Fokus – doch auch die Linksextremisten spielen mit.
26.08.2017 - 13:37 Uhr Kommentieren
Auch die Linksextremen schrecken in den USA vor Gewalt nicht zurück. Zuletzt sorgte eine Gegendemonstration der Antifa in Charlottesville, bei der es zu Gewaltausbrüchen auf beiden Seiten kam, für Aufsehen. Quelle: dpa
Rechts- gegen Linksextreme

Auch die Linksextremen schrecken in den USA vor Gewalt nicht zurück. Zuletzt sorgte eine Gegendemonstration der Antifa in Charlottesville, bei der es zu Gewaltausbrüchen auf beiden Seiten kam, für Aufsehen.

(Foto: dpa)

Washington Die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten hat die Spaltung der USA vertieft. Aufgeheizt treiben die politischen Lager auseinander, Gewalt und Blockade treten immer öfter an die Stelle von Argumenten und Dialog. Auch die extreme Linke spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Kampf gegen Rassisten und Neonazis im Aufwind sieht sie Gewalt als nötiges Mittel, als legitim und unvermeidlich.

„Wie weit würde jemand gehen, der glaubt, der Präsident der USA führe ein rassistisches, faschistisches Regime an, das die Rechte und das Leben von Minderheiten bedroht?“, fragt der „Atlantic“. Zum Teil beantworten Eskalationen bei Demonstrationen im Jahr 2017 diese Frage. Forscher belegen, dass seit den 1960er-Jahren das Niveau der Gewalt bei politischen Auseinandersetzungen auf der Straße nicht mehr so hoch war.

Die Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center urteilt: „Die radikale Rechte konnte im vergangenen Jahr erfolgreicher in die Mitte der Gesellschaft vordringen als in den gesamten 50 Jahren zuvor.“ Sie hat hunderte Morde, Messerstechereien und angezündete Moscheen dokumentiert, die sie dem rechten Spektrum zuweist.

Die extreme Linke beantwortet Gewalt mit Gewalt. „Man muss Gewalt einsetzen, um die Gewaltlosigkeit zu schützen“, sagt Emily Nauert der „New York Times“. Nauert kommt aus der Antifa, bekämpft Neonazis und Rassisten im Wortsinn. „Im Grunde ist das echter Krieg.“

Anders als Demokraten oder die politische Linke legt die Antifa in den USA keinen Wert auf die Durchsetzung ihrer Ideen bei Wahlen oder in der Gesetzgebung. Einen Dialog mit der Rechten will sie nicht führen. Ihre Legitimation leitet sie historisch ab: Hätte man die Wurzeln von Nazismus und Faschismus in Europa früher zertreten, wären Adolf Hitler und Benito Mussolini nicht an die Macht gekommen. Also müsse man auch in den USA vorbeugen.

„Antifaschisten argumentieren, dass nach dem Horror des Holocaust physische Gewalt gegen rassistisch motivierte Vertreter einer weißen Übermacht sowohl ethisch zu rechtfertigen als auch strategisch sinnvoll ist“, schreibt der Historiker und Terrorismusforscher Mark Bray, Autor eines neuen Handbuches über die Antifa. Die Antifa setzt den Rechten massiv etwas entgegen, wie zuletzt in Charlottesville.

Gewalt als einzige Lösung
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